Geschichten Januar - März 2019 » ⤠Echoes of the past⤟

Dieses RP entsteht zusammen mit Cumberbitch

Steckbrief:

Name: Ethan Donaghan
Alter: 22
Größe: 1,81 m
Augenfarbe: Braun
Haarfarbe: helles braun, schon eher ins blonde gehend

Name:
Eric Coleman
Alter: 38 Jahre alt
Größe: 1,90 m
Augenfarbe:Bernsteinfarben
Haarfarbe:Haupthaar Dunkelbraun und an den Seiten Grau

Beruf: Broker
Geschichte: Eric ist der jüngste von 4 Geschwistern und ist in Schweden aufgewachsen. Doch schnell zog es ihn weg von seiner Heimat, wo er erst einmal studierte und danach bei einer großen Bank, seinen Platz fand. Er verbrachte sein Leben sehr Exzessiv. Viel Party, viel Alkohol und viel Sex. Eric ist Bisexuell und steht offen zu seiner Sexualität. Ansonsten gibt es in Eric Leben nichts aufregendes. Er ist ein fitter Mann, der gerne Sport macht und seinen Körper fit hält. Neben dem Sport liebt er es zu Essen und probiert dabei auf neues aus. Zudem reist er gerne durch die Welt und kann es mit seiner Arbeit auch gut vereinbaren, da er nichts braucht außer einen Laptop, sein Handy und Internetzugang.
Aussehen:








Lucifer

Ich hatte mich gerade fertig gemacht, um los zu gehen, als mein Blick wie zufällig auf den Bildern am Türrahmen meines Schlafzimmers hängen bleibt.
Ein genauer Blick zeigt Leeroi und mich, wie wir Arm in Arm stehen. Das Bild wurde damals geschossen, kurz nach meinem Auszug von zu Hause.
Mein Blick auf diesem Bild war...ja wie war er eigentlich? Traurig? Leer? Vielleicht auch eine Mischung aus beidem.
Leeroi hatte auf jeden Fall gerade seine erste eigene Wohnung bezogen und hat mich bei sich wohnen lassen, bis ich etwas eigenes gefunden hatte.
Fast ein Jahr habe ich bei ihm auf dem Sofa geschlafen und durfte mir fast jedes Wochenende sein Gestöhne anhören, wenn er mal wieder ein Weib abgeschleppt hatte.
Vermutlich wollte er so klar machen, dass er nicht schwul war und wir nie etwas mit einander haben würden.
Dabei war er gar nicht in meinem Beuteschema. Er war mein bester Freund und auch viel zu jung.
Er war zwei Jahre älter als ich und ich hatte mich bis dato immer nur in Männer verliebt, die meist 8 oder sogar mehr Jahre älter als ich waren.
Und obwohl er meinte er mache das nicht, weil ich ihn anmachen könne, glaubte ich ihm nicht.
Er hatte wohl einfach Angst, ich könne irgendwann bei ihm im Bett liegen. Nackt. Und er auch.
Meine Lippen verzogen sich zu einem kleinen schmunzeln.
Der Gedanke mit ihm jemals ins Bett zu gehen, war belustigend.
Selbst jetzt wo er 5 Jahre älter war, konnte ich ihm nichts abgewinnen. Und das obwohl ich meist Sex mit Männern in meinem Alter hatte.
Jedoch lagen sie immer unten. Nach der Sache von damals wollte ich mich weder noch einmal verlieben, noch meinen Hintern einem erst besten daher gelaufenem Mann überreichen.
Und ihn konnte ich mir beim besten Willen einfach nicht in der Rolle des gefickten vorstellen.
So wie er die Mädels bearbeitet hatte, in der Zeit wo ich bei ihm wohnte, war er immer der Stecher in meinen Augen.
Und so gern ich ihn als Freund hatte, entjungfern würde ich mich von ihm niemals lassen. Das konnte er vergessen.
Naja und ich eigentlich auch. Wir waren Freunde. Die besten Freunde. Nicht umsonst waren wir seit dem Kindergarten Kumpels.
Nachdem ich damals ausgezogen war, hatte er gemeint, dass ich auch noch länger hätte bleiben können, aber ich glaube insgeheim war er froh, dass er mich los war.
Kurz zog ich ein Foto aus dem Türrahmen und starrte es an, als wäre derjenige darauf ein Alien. Dabei war das nur ich, bei meinem ersten Modeljob.
Man hatte mich auf der Straße angesprochen und gefragt, ob ich Interesse an einem Modeljob hätte. Ich hätte dafür genau die richtige Statur und vor allem das Aussehen.
Damals habe ich mir darauf nichts eingebildet. Das merkte man auch noch auf dem Foto. Es war so 0815 und dennoch wollte man mich weiter beschäftigen.
Mittlerweile war ich schon ein wenig bekannter, aber ich weigerte mich noch bekannter zu werden, da ich nicht wollte, das mich jemand aus meiner Vergangenheit fand.
Nur deswegen machte ich den Modeljob nebenher.
Ich verdiente bei ein paar Shootings ein wenig Geld und konnte mir damit meine Wohnung und mein Essen finanzieren, während ich eine Ausbildung machte. Zudem hatte ich mich damit finanziert und meine Schule zu Ende gemacht, die ich damals abbrechen musste als ich auszog.
Ich habe gekämpft. Hart gekämpft, um genau dort zu stehen, wo ich nun war.
Ich steckte das Bild zurück und ging noch einmal ins Bad zurück.
Dort fuhr ich noch einmal durch mein Haar und zog am Kragen meines Bordeaux rotem Hemdes.
Die schwarze Jeans dazu betonte vor allem vorne was ich hatte, denn ich würde heute Abend auf Männerfang gehen.
Das machte ich jeden Freitag. Seit zwei Jahren. Meistens schlief ich mit den Männern ein mal und dann nie wieder.
Nur wenn sie wirklich gut waren, ließ ich mich ein weiteres Mal auf sie ein. Mein Aussehen rundete ich mit schwarzen Lederschuhen ab, die ich mir von meinem ersten Modelgehalt gekauft hatte.
Sie hatte ich gehegt und gepflegt, weshalb sie noch immer ausschauten wie neu. Als ich die Wohnung verließ, schnappte ich mir noch meine Jacke und meine Schlüssel, bevor ich mich auf den Weg zu meiner Lieblingsbar machte.

Nachdem ich aus dem Taxi gestiegen war, setzte ich einen Blick auf der verlauten ließ, dass ich auf Männerfang war, damit sich mir die Männer an den Hals werfen konnten.
Sowas ging zumeist doch recht schnell, weshalb ich meist nur zu ein oder zwei Drinks kam.
Als ich die Bar betrat, zog ich deswegen alleine schon recht viele Blicke auf mich und ich wusste, der Abend würde richtig gut laufen.
Es dauerte auch nicht lang, da wurde mir ein Drink zu geschoben, den ich nicht bestellt hatte, welchen ich dankend annahm und dann meinen Blick kurz über den Körper des jungen Mannes wandern ließ. Er sah gut aus. Mehr als gut. Er sagte mir zu. Kurz ließ ich ihn noch schmoren, bevor ich ihn zu mir winkte und ich auch ihm ein Drink spendierte.
Wir tauschten kurz ein paar Floskeln aus, bevor wir auch schon küssend und ineinander verschlungen auf der Toilette landeten.
Wir hatten es nicht geschafft in eine der Kabinen, was sich im nächsten Moment auch als günstig raus stellte, da er mich an Stellen anfasste, die für mich so ziemlich Tabu waren.
Ich drängte ihn von mir, aber tatsächlich stellte er sich als stärker heraus, als ich gedacht hatte. Ich brauchte all meine Kraft ihn von mir zu stoßen und starrte ihn an, während er sich Blut von der Nase wischte, da ich ihn offensichtlich im Gesicht getroffen hatte.

Mein Tag war anstrengend und noch lange nicht vorbei. Ich hatte noch ein Meeting in einer Bar, ganz in der Nähe von meiner Arbeitsstelle, wo ich einen Kuden zum Geschäftsabschluss traf. Eine Einladung zu einem Glas Whiskey konnte ich nicht abschlagen. Nach Schichtende machte ich mich auf den Weg zu der verabredeten Bar, wo ich wusste, das sich dort nicht nur Heteros rum trieben, sondern auch Männer meiner Sexualität. Natürlich musste ich unweigerlich an Ethan denken. Ich verfolgte seine Karriere und Leben über Sozial Media, doch unser kurzes Kennenlernen und unser Kuss, das würde ich nie vergessen und immer wieder schleicht sich diese Sehnsucht in mein Herz, dass ich einfach alles Rückgängig machen würde, um diese Zeit mit Ethan noch länger auskosten zu können. Natürlich war das mit seiner Schwester nicht Gentelman Like gewesen, doch wir mussten Opfer bringen, damit wir Glücklich sein konnten und so sah ich dieses Drama. Ich hatte nicht mehr viel von diesem Drama mitbekommen, da ich mit meiner Freundin Schluss gemacht hatte. Als ich vor der Bar stand, wartete ich auf meinen Kunden, damit ich gemeinsam eintreten konnten. Er kam gerade um die Ecke, als ich mein Handy zuckte, um ihm eine Nachricht zu schreiben.
"Sie sind ja schon da. Warten Sie schon lange?" fragte er und schüttelte meine Hand.
"Nein, erst ein paar Minuten." gestand ich ehrlich und öffnete die Tür zur Bar, ließ ihn eintreten und steuerte mit ihm direkt die Bar an. Dort bestellten wir zwei Whiskey pur und unterhielten uns über das Geschehen an der Börse und der Wirtschaft. Die Musik war nicht zu laut aber auch nicht zu leise. Es war nicht zu hell aber auch nicht zu dunkel, einfach perfekt um zu flirten und Frauen oder Männer abzuschleppen.
"Ich muss leider wieder los. Danke, dass Sie sich Zeit genommen haben." erklärte mein Kunde und bezahlte die Drinks, bevor er verschwand. Lange blieb er ja nicht, doch ich gönnte mir noch ein Glas und verlagerte meinen Platz auf einen Sessel, zwischen zwei flirtenden Pärchen.

Als er seinen Blick hob und mit mit immer noch blutender Nase ansah, schlich sich eine Gänsehaut auf meinen Rücken.
Er sah extrem sauer aus und nicht dazu aufgelegt weiter nett zu mir zu sein.
Nur kurz wartete ich ab, dass er einen Schritt auf mich zu machte, bevor ich an ihm vorbei stürmte, da ich heute Abend nicht auf irgendeine Konfrontation aus war.
Er schien jedoch nicht einzusehen, dass ich einfach so ging und folgte mir aus den Toiletten.
Der Griff seiner Hand an meinem Arm tat weh und als der Griff noch fester wurde motzte ich "Nimm deine Wichsgriffel von mir oder ich verpass dir eine das du nicht mehr stehen kannst."
Als er noch immer nicht los ließ schlug ich zu und donnerte ihm mit der Faust gegen das Kinn.
Da ich mir jedoch nicht leisten wollte, meine Hand zu verletzten, war der Schlag nur halb so stark wie er hätte sein können.
Der Typ spuckte Blut auf den Boden und fing an zu lachen. "Mehr hast du nicht drauf?"
Der Tumult um uns wurde immer größer und versetzte selbst den Barmann in Aufregung.
Ich wusste, dass ich gewonnen hatte, denn dieser würde vermutlich gleich die Polizei rufen, wenn er jetzt darauf reagierte.
Dennoch hoffte ich, das er mich nicht schlagen würde, denn sonst könnte ich die nächsten Tage keine weiteren Shootings annehmen.
Zumindest wenn er mich traf. Normal sollte ich schnell genug sein, aber ich durfte ihn dennoch nicht unterschätzen.
Schwer atmend schätzte ich die Situation ab und machte mich auf einen Schlag seinerseits gefasst.
Ein Gesicht in der Menge, die sich um uns drängte, ließ mich jedoch unvorsichtig werden.
Nur knapp entkam ich dem Schlag und spürte noch wie die Faust meine Wange streifte.
Als er ein zweites Mal auf mich los ging versuchte ich nun den Schlag abzufangen, was mehr schlecht als recht gelang.
Im Hintergrund hörte ich schon die Polizei rufen, als ich ein weiteres Mal das bekannte Gesicht in der Menge entdeckte und den Schlag in den Magen nicht kommen sah.

Es wurde Laut in der Bar und jeder Mann, der auf die Herrentoilette verschwand, verweilte dort eine lange Zeit. Irgendwann füllte sich der ganze hintere Teil und es wurde gemunkelt, dass es dort eine Schlägerei gab. Neugierig erhob ich mich von meinem Platz und gesellte mich zu der schaulustigen Meute. Ich war groß genug, um über die Köpfe der anderen hinweg blicken zu können. Als ich sah, wer da gegen wen kämpfte, traute ich meinen Augen kaum. Es war Ethan und ein anderer Fremder junger Mann. Ethan schien ihn schon gut erwischt zu haben, doch damit war der Kampf noch nicht beendet. Der junge Mann wollte Ethan eine Lektion erteilen und anscheinend schaffte er dies auch. Als die Polizei kam mischte ich mich mit ein und ergriff Ethans Arm. Ich zog ihn in dem Moment aus der Mitte und hinein in die Menge, so das die Polizei den Überblick verlor. Geschickt verschwand ich mit ihm aus der Bar und hinein in eine dunkle Gasse.
"Man, du machst ja abenteuerliche Sachen." gestand ich und grinste ihn an

Der Schlag in den Magen hatte mich taumeln lassen und für einen kurzen Moment war mir sogar übel geworden.
Mit gebückter Haltung versuchte ich wieder einigermaßen Fuß zu fassen und machte mich auf einen weiteren Schlag gefasst, als mich auch schon eine Hand am Arm packte und mich weg zog.
Nur aus dem Augenwinkel sah ich noch, wie der Typ einen Polizisten schlug, da er ja schon ausgeholt hatte und den Schlag nicht rechtzeitig hatte abfangen können.
Die Polizisten kümmerten sich auch nur deshalb nicht um mich, weil sie ihn sofort anfingen fest zu nehmen. In der Menge hatte ich keine Ahnung, wer mich da überhaupt am ziehen war.
Ich sah so gut wie gar nichts und stolperte demjenigen mehr nach, als das ich lief.
Mit der anderen Hand rieb ich mir über den schmerzenden Bauch, der sich nur langsam erholte.
Der Schlag von zuvor hatte ganz schön gesessen, aber ich war froh, das er davon abgesehen hatte mich im Gesicht zu schlagen.
Als wir die Bar verließen, versuchte ich mit meinen Füßen wieder halt zu finden und nicht andauernd zu stolpern.
Dies gelang mir jedoch erst, als wir die Gasse betraten und ich mich schon fragte, was wir hier wollten.
Die ganze Zeit hatte ich auf meine Füße gesehen und nicht auf den vor mir geachtete, aber als ich jetzt hoch sah, wünschte ich mir ich hätte es schon eher getan.
Da stand er. Eric. Ihn den ich schon Jahre lang nicht mehr gesehen hatte. Er den ich hatte vergessen wollen. Ihn am liebsten aus meinem Gedächtnis hatte löschen wollen.
Warum war er überhaupt hier? Hatte er mich gestalkt? Oder war es tatsächlich purer Zufall das er hier war? Egal was es war. Ich wollte ihn nicht sehen. Ich wollte mit ihm nichts zu tun haben.
Wenn er dachte, ich hätte vergessen, was damals passiert war, dann hatte er sich geschnitten.
Und obwohl ich mit ihm nichts zu tun haben wollte fragte ich. "Was willst du hier?"
Meine Stimme klang kalt und sein grinsen machte mich einerseits nervös und andererseits ärgerte es mich.

"Ich hatte einen Abschluss mit einem Kunden. Als dieser dann gegangen war, bin ich noch geblieben. Ich bin hier eigentlich regelmäßig, wenn ich Zeit habe. Ist es so ungewöhnlich mich hier zu sehen?" fragte ich und schmunzelte ihn an.
"Soll ich dich nach Hause bringen? Du siehst aus, als ob du ein bisschen was abbekommen hättest. Wahrscheinlich war der Schlag in die Magengrube doch härt als gedacht gewesen." kommentierte ich seinen Gesundheitszustand.
"Ethan... Es tut mir Leid. Ich weiß, war echt keine gute Idee gewesen, aber ich konnte ja nicht ahnen, dass deine Schwester einen so attraktiven Bruder hat. Wenn ich mich entscheiden müsste, würde ich immer den Mann wählen." gestand ich und lächelte ihn an.
"Komm, ich lass dich nach Hause bringen." schlug ich vor, zog mein Handy aus der Tasche und rief ein Taxi.

Noch bevor er zu Ende reden konnte, hatte ich ihm unlängst das Handy aus der Hand geschlagen und sah ihn aufgebracht an.
"Denkst du ehrlich damit wäre das ganze gegessen? Mit einer einfachen Entschuldigung? Du baggerst meine Schwester an und machst, nach dem du uns.....nachdem du mich kennen gelernt hast, noch immer Heiratspläne mit ihr und dann eröffnest du mir plötzlich, das du gar nicht an ihr interessiert bist, sondern an mir und wartest nicht einmal auf Antwort. Sag mal. Hast du etwa gedacht nur weil ich dich mag, das ich einfach ja und amen sage? Das ich meine Schwester hintergehe und du leichtes Spiel mit mir hast? Und was genau soll das heißen? Du wählst immer zuerst den Mann? Warum? Weil der Arsch eines Mannes enger ist, als der einer Fotze?"
Ich wählte bewusst solch harschen Worte. Er sollte sehen, das ich mich verändert hatte. Ich war nicht mehr der verliebte Junge von damals. Ich war gewachsen.
Gewachsen an dem was passiert war. Gewachsen an dem was ich tun musste.
Ich hatte so gesehen die Hölle durch. Und er hatte keine Ahnung davon.
Ich trat gegen das Handy und grollte "Spar dir den Anruf. Ich kann mir selber eins besorgen. Ich brauch nicht von dir betüddelt werden. Und mir geht es gut. So weich bin ich nicht, das mir so ein Schlag etwas ausmachen könnte."
Ich drehte mich weg von ihm und ging zum Anfang der Gasse, mein Handy gezückt und schon die Nummer eines Taxiunternehmens gewählt. Ich würde nicht einen Moment länger hier bleiben und sein Gelaber anhören.

Seufzend sah ich Ethan hinterher. Mein Handy war hinüber, dennoch hob ich das Gerät auf, um später SD-Karte und SIM-Karte zu entfernen. Ich machte ein paar große Schritte, legte meine Hand auf seine Schulter und wirbelte ihn zu mir herum.
"Ich kann ja verstehen, dass es nicht leicht für dich war. Aber ich mochte deine Schwester wirklich und hätte mir auch eine Familie mit ihr vorstellen können, aber ich konnte nicht, weil ich einfach wusste, dass es nicht das war was ich wollte. Außerdem wird man ja mit dem fortgeschrittenen Alter auch schlauer. Männer haben einfach das gewisse Etwas, was ich liebe und das muss ich vor niemanden rechtfertigen. Das deine Familie so mit dir umgeht, konnte ich nicht vorhersehen und ich habe auch alles getan, damit sie dir nicht die Schuld an allem geben, aber wahrscheinlich kam kein Worte bei ihnen an. Ich verlange auch nicht, dass du mir verzeihst, aber ich wollte dir das schon lange einmal sagen. Es tut mir wirklich Leid und ... ich habe dich wirklich geliebt, Ethan. Aber wie du schon sagst, 5 Jahre sind eine lange Zeit und da vergehen starke Gefühle, wenn man weiß, wie man sie bekämpfen muss." erzählte ich ihm und sah kurz zur Seite, wo ein Taxi angefahren kam.
"Ich wünsche dir noch ein schönes Leben und wenn du mal Geld oder so brauchst, die Bank am Ende der Straße, dort arbeite ich." fügte ich am Ende noch hinzu, ließ die Weiber und Männer aus dem Taxi aussteigen, bevor ich es übernahm. Ich nannte dem Fahrer meine Adresse und winkte ihm zu, grinste und zwinkerte.
Den ganzen Weg über blickte ich gedankenverloren aus dem Fenster. Mein schönes neues Handy, mit dem ich mich eigentlich beschäftigt hätte, war Schrott. Vielleicht konnte ich den Preis durch die Versicherung zurückerstatten oder mir ein neues aushändigen lassen. Ich brauchte auf jedenfall eins, da ich damit auch arbeitete.

Zuhause angekommen, legte ich das geschrottete Gerät auf meinen Glastisch und entledigte danach Schuhe und Jacke. Auf der Couch entfernte ich die Karten aus dem defekten Smartphone und wechselte vorübergehend zu meinem vorherigen Modell. Es war schon spät und Morgen würde wieder ein harter Arbeitstag anbrechen. Mit dem alten Handy in der Hand, lief ich ins Schlafzimmer, zog mich aus, legte mich Nackt ins Bett und legte mein Handy zum Laden auf den Nachttisch. Als ich im Bett lag und gerade einschlafen wollte, kam mein Kater, Lucifer an, der sich frech auf meinem Bauch breit machte und zu einer weißen Kugel formte. Ein Bernsteinfarbenes und ein Hellblaues Auge blickte mich kurz an, bevor er schnurrend diese Schloss. Meine Hand strich durch das weiche weiße Fell.
"Du bist der einzige den ich über alles auf der Welt liebe." gestand ich meinem Kater, auch wenn er kein einziges Wort davon verstand und lieber gekrault werden wollte und vielleicht ein paar von seinen Lieblings Leckerlies bekommen wollte.

Ich wehrte mich nicht dagegen, dass er mich herum wirbelte und hörte ihm sogar aufmerksam zu.
Jedoch stellte sich dies als Fehler heraus. Er riss alte Wunden auf, von denen ich wirklich dachte sie wären nicht mehr da. Von dem was er sagte blieb nicht mehr viel hängen, aber die Worte das er mich geliebt hatte, hallten in meinen Ohren wieder.
Ein schnauben raus pressend sah ich ihm nach, als er mit dem nächsten Taxi das ankam, weg fuhr. Liebe?
Wusste er wirklich was es bedeutete zu lieben? So schnell wie er von meiner Schwester zu mir gewechselt war....konnte das wirklich Liebe sein?
Und was war es was Männer hatten, was er lieber mochte. Verwirrung machte sich in mir breit und als mein Taxi endlich kam, fuhr ich nach Hause und ließ mich dort ins Bett fallen ohne mich aus zu ziehen.
Sonst war ich immer darauf bedacht, nachdem ich in der Bar war, noch einmal zu duschen und vor allem meine Kleidung zu waschen.
Ich mochte den Mief von Zigaretten nicht unbedingt. Zumindest nicht an mir, wenn ich ins Bett wollte. Ansonsten störte er mich weniger.
Aber ich konnte ja das Bett neu beziehen, sobald ich aufgestanden war. Am nächsten Tag musste ich weder zu einem Shooting noch Arbeiten, da ich diese Woche Urlaub hatte.
Stöhnend drehte ich mich auf den Rücken, da mein Bauch doch mehr weh tat, als ich es vor Eric hatte zugeben wollen.
Als ich mein Shirt hoch zog, wusste ich auch direkt warum. Die Stelle die der Typ getroffen hatte, wurde langsam blau.
Gut das er mein Gesicht nicht getroffen hatte, sonst hätte ich definitiv nicht zu den nächsten Shootings gehen können.
Während ich nun so an die Decke starrte und mir über den Bauch rieb seufzte ich leise. Er hatte versucht es meinen Elter zu erklären?
Aber war ja klar, das diese ihm nicht zu hörten. Das war so typisch für die zwei. Nie hörten sie zu. Zumindest nicht mir.
Ich war halt nicht so perfekt. Im direkten Vergleich....war ich so rein gar nicht perfekt. Warum hatte er sich denn, wenn es wirklich Liebe war, überhaupt in mich verliebt?
Mit Grace hätte er jemanden viel besseres gehabt, als mit ihm. Zumindest wenn es nach seinem Vater gegangen wäre. Kurz strich ich mit der Hand hoch zu meinem Herzen und ballte die Faust darüber. Komm schon Ethan reiß dich am Riemen, dachte ich und versuchte die Geister der Vergangenheit zu vertreiben.
Versuchte die Wunde von damals wieder zu schließen, nachdem Eric sie gewaltsam wieder aufgerissen hatte.
Es hatte so lange gedauert bis er sie verschlossen hatte. Sich dem Gefühl verschlossen hatte. Der Liebe für den so viel älteren Mann.
Dem Mann der sein Vater sein könnte. Und den er dennoch unglaublich geliebt hatte. Wäre das damals nicht so schief gelaufen, hätte aus ihnen sicher etwas werden können.
Aber jetzt? Weder er noch Eric liebten sich. Es war auch purer Zufall das sie sich getroffen hatten. Das würde nie wieder passieren. Oder?
Unruhig schlief er ein und träumte von Erics Augen. In genau jene hatte er sich damals verliebt.

Die nächsten Tage waren vom Alltag eingenommen worden. Die Arbeit wiederholte sich jeden Morgen und auch die Kunden waren immer die gleichen. Die Abschlüsse fanden nicht mehr in dieser schönen kleinen Bar statt, wo ich Ethan getroffen hatte, sondern in einem Restaurant, in der entgegengesetzten Richtung. Ich wollte ihm nicht noch einmal begegnen, obwohl ich gerne wüsste, was er jetzt gerade tat. jobmäßig und dergleichen. Auf seinen Social Media Accounts, postete er nicht regelmäßig, so das ich seine neusten Aktivitäten nicht sofort mitbekam, sondern selbst suchen musste. Doch, wieso interessierte mich dieser hübsche Junge so? Ja, er war attraktiv und ich hatte damals einen schwachen Moment gehabt, wo ich einen jungen Mann, der mein Sohn hätte sein können, in mein Herz gelassen hatte. Und eigentlich spuckte er sogar noch in meiner Brust herum, auch wenn ich versuchte mit Arbeit, Ablenkung und Sport, aus dieser Stelle zu verbannen oder mindesten wegzusperren.
Am Donnerstag Abend bekam ich per Mail eine Einladung zu einer Galerie Eröffnung eines bekannten Fotografen. Wir waren befreundet und einige Bilder hingen bei mir in der Wohnung. Er hatte mir sogar Lucifer vermittelt. Ich war ihm also sehr dankbar und freute mich schon sehr auf den Samstag. Vielleicht sollte ich mir dafür ein neues Outfit zusammenstellen. Ich ging nicht gerne Shoppen, sondern bestellte mir lieber Kleidung und alles mögliche, übers Internet, als noch nach der Arbeit raus zu gehen. Am Freitag, nach der Arbeit zwang ich mich die letzten Stunden des Tages, zum Shopping. Die Innenstadt war voll mit Menschen. Schüler, Teenies und Arbeitstiere, wie ich einer war. In einem Geschäft nur für Herrenmode, von bekannten Designern, fand ich ein auffälliges Hemd, dazu eine Bikerjacke mit Felleinsatz, natürlich Webpelz und kein echter. Nun fehlte mir nur noch eine neue Hose und passende Schuhe. Der nette Verkäufer wob mit einer schwarzen Stoffhose, obwohl ich mich eher für die schwarze Chino mit dünnen Karomuster interessierte. Dazu wählte ich passende Boots. Eine Galerie war zwar eine schicke Veranstaltung, doch Joshua McCynn mochte es modern und lässig.
Um 22 Uhr kam ich Zuhause an, trug mein Essen aber auch 5 weitere Taschen vor mir her und kämpfte, so wie jeden Abend, damit, dass Lucifer nicht ins Treppenhaus lief. Doch schnell konnte ich seine Neugier auf die Unmengen von Tüten ziehen, die er sofort genaustens inspizierte.

Die nächsten Tage hatte ich damit verbracht, zu verdrängen, das ich Eric gesehen hatte und versuchte die Wunde, die er wieder aufgerissen hatte, zu nähen.
Mehr schlecht als recht gelang dies, da ich nun öfter an ihn erinnert wurde, als mir lieb war.
Schließlich wusste ich nun wo er arbeitete und auch meine Bar war nicht mehr safe vor Gedanken an ihn.
Wie hatte ich auch nur so naiv sein können, zu glauben, das man seine Vergangenheit so einfach vergessen konnte.
Sowas klappte auch nur in Träumen. Und selbst da, war es wohl eher eine Kunst.
Aber apropos Kunst. Vor rund zwei Wochen hatte ich ein ziemlich anderes Shooting.
Warum es so anders war? Es war anders, weil der Fotograf, der die Bilder machte, kein Angestellter unter einer Firmer war, sondern sein eigener Herr.
Und er wollte mich nicht für eine Zeitschrift oder einen Katalog fotografieren, sondern das Bild aufhängen.
Nicht das es mich wirklich störte bei irgendjemandem zu hängen. Wenn es mich stören würde, dann würde ich den Job sicher nicht machen, aber ich hatte nicht mit dem Ausmaß gerechnet.
Er hatte mich nicht bei sich aufhängen wollen, sondern in einer Galerie. Eine Ausstellung.
Für die hatte ich auch noch einen Einladung bekommen. Als der Abend gekommen war, zog ich einen schwarzen Anzug mit einem dunkelroten Hemd an, welches ich ein wenig offen stehen ließ.
Es entsprach sehr meinem naturell und ich zeigte mich öfter auf diese Art.
Nur in der Bar zog ich so etwas nicht an, denn für schnell Sex wollte ich meine guten Klamotten nicht ruinieren.
Wieder einmal kamen meine Schuhe zum Einsatz. Das gute paar. Mein erstes. Ich liebte sie einfach. Als ich an der Galerie ankam, kam mir auch direkt der Fotograf entgegen.
Er freute sich wohl ungemein, das ich seiner Einladung nach gekommen war.
Vage erinnerte ich mich an das Shooting. Im Gegensatz zu den anderen, wollte er meine Natürlichkeit einfangen.
Das war auch der Grund, warum mich auf dem Bild kaum mehr als eine Decke dort unten bedeckte, die ich mit der Hand fest hielt.

Der Samstag kam schneller als mir lieb war, da somit das Wochenende schon bald wieder vorbei war. Lucifer fand es nicht okay, dass ich den Abend woanders verbrachte und nicht mit ihm aus der Couch, vor dem Fernseher. Damit musste mein Katerchen leben und vielleicht gefiel mir die Atmosphäre dort nicht, und dann würde ich früher nach Hause gehen und konnte die Zeit mit ihm nachholen. Frisches Futter und Trinken stellte ich ihm hin, sowie ein paar seiner Leckerlies, die ich in der Wohnung versteckte. Mal schauen, ob er sie alle fand. Danach ging ich Duschen, stylte mich für den Abend und rasierte mich. Natürlich behielt ich den Bart, trimmte ihn jedoch auf einen 3-Tage-Bart. Danach zog ich das neue Hemd an, was ich mir extra für die Galerie gekauft hatte. Es war in einem Waldgrün und hatte schwarze breite längs Streifen. Dazu die Schwarze Hose mit den hauchdünnen weißen Streifen. Dazu abgetragene Boots und eine Lederjacke. Zusätzlich zog ich eine verspiegelte schwarze Sonnenbrille auf, bevor ich mit meinen Wertgegenständen in den Taschen, meine Wohnung verließ.
Mit meinem Wagen, der in der Tiefgarage stand und nur zu besonderen Anlässen benutzte, fuhr ich in die Innenstadt, wo ich vor der Galerie zum stehen kam. Ich betrat den Geschäftsraum, wo überall seine Bilder und Fotos hingen, nahm ein Glas Champus entgegen und betrachtete mir seine Bilder. Vorne befanden sich eher die Abstrakten Kunstwerke und im hinteren Teil die Fotos von seiner Tour durch Städte oder von besonderen Menschen. Er fotografierte alles, was ihm gefiel und ihn inspirierte.

Ich nahm das Glas entgegen, was man mir bringen ließ und trank einen Schluck, bevor ich mich umsehen ging.
Er machte wirklich unglaublich schöne Bilder und ich wusste auch, dass das Bild, welches er von mir gemacht hatte, auch schön war.
Zumindest in klein war es das. Aber ich wusste, dass es für hier sehr viel größer war und in der Theorie sogar gekauft werden konnte. Ein wenig nervös machte mich der Gedanke schon, das jemand, der mich nicht kannte dann ein Bild von mir in seiner Wohnung hatte und es eventuell sogar für unlautere Dinge missbrauchte.
Aber eigentlich störte es mich nicht unbedingt, als Sexobjekt angesehen zu werden, so lange es nur um meine Bilder ging.
Bisher hatte ich auch immer das Glück gehabt, das mich die wenigsten wirklich erkannten und wenn doch, dann behandelten sie mich mit Respekt.
So etwas wie in der Bar letztens, war mir bisher tatsächlich nicht passiert. Ich hatte auch nie gedacht, das es mal so weit kommen würde.
Denn eigentlich strahlte ich doch mittlerweile sehr viel Selbstvertrauen aus und vor allem sollte an meiner Haltung doch ganz klar sein, das ich niemals unten liegen würde. Oder etwa nicht?
Ich schüttelte den Kopf und versuchte den Gedanken los zu werden. Diese Gedanken hatten hier an diesem Ort und zu dieser Zeit keinen Platz.
Ich trat vor mein Bild und war erstaunt, wie gut es selbst in groß aussah und leckte mir kurz über die trocken gewordenen Lippen.
Hinter mir hörte ich schon Gespräche über den Preis für dieses außergewöhnlich schöne Bild und musste schmunzeln. Da hatte aber jemand, sehr schnell Interesse dafür gefunden. Und als außergewöhnlich schön hätte ich mich nun auch nicht bezeichnet, aber das war ja nur meine Auffassung davon.