RE: ⤠Echoes of the past⤟ - 5

Ich war froh, als das Shooting begann, denn so konnte ich mich von dem unbehaglichem Gefühl das ich hatte ablenken.
Das Josh an mir rum zupfte störte mich so gar nicht, denn ich war es gewohnt, das die Fotografen so etwas taten.
Als er mir meine ersten Anweisungen gab, nahm ich die mir genannten Posen ein ohne großartig darüber nachdenken zu müssen. Der Wechsel der Kleidung und der Standorte verlief ziemlich fließend und das ganze dauerte nicht sehr lange.
Als Eric mir seinen Kater in den Arm drückte, war dieser nicht so ganz begeistert davon, aber es dauerte kaum eine Sekunde, da hatte er sich auch schon an mich gewöhnt und die nächsten Posen waren leicht für mich einzunehmen.
Es machte sogar Spaß mit diesem schnurrenden etwas an der Brust zu posen und ihn zu kraulen und mein Lachen das ich dabei auflegte war nicht gestellt. Ich mochte das kleine Tier und war ein wenig enttäuscht, als es schon zu Ende war.
Dann kam der Teil, der mir nicht gefiel, aber er bezahlte mich dafür und alles was ich sagte, sagte ich um professionell auf die Situation zu reagieren.
Nicht um gewisse Fantasien oder Regungen bei ihm hervor zu rufen.
"Wenn es dein Wunsch ist, kannst du dich gerne dazu legen. So lange die Posen nicht zu intim werden, werde ich sie auch mit dir zusammen einnehmen. Aber ich werde mich dabei nicht nackig machen und ich wünsche auch, das du nicht nackt dabei bist. Das sind meine Bedingungen, alles andere ist dir überlassen. Du zahlst schließlich dafür."
Ich fing an mich vor den beiden um zu ziehen, da das weitere Shooting ja nun einmal dort ablaufen würde, wo die ganzen Sachen waren.

"In Ordnung. Wenn es für dich okay ist." sagte ich und grinste ihm nach. Lucifer nahm ich mit und folgte Ethan ins Schlafzimmer. Lucifer ließ ich aufs Bett springen. Nachdem mein Kater am Kopfteil sein Plätzchen eingenommen hatte, legte ich mich zu meinem Karter und blieb in den Sachen, die ich gerade trug. Ethan hingegen zog eine meiner Shorts an und ein zu großes Hemd von mir. Er sah so verdammt süß damit aus. Als er sich auf die andere Seite legte, schmunzelte ich ihn an, zog ihn zu mir und verschränkte unsere Hände ineinander. Ich strich ihm durchs Haar, damit er verschlafen wirkte, als ob wir gerade Stunden lang gekuschelt hätten.
"Wenn ich so mit dir hier liegen kann, dann muss ich wohl oder übel jeden Tag ein Shooting mit dir buchen." sagte ich und unterließ es, meine Nase in sein Haar zu stecken oder meine Lippen auf seine Wange oder gar auf seine Lippen zu pressen. Wahrscheinlich würde ich ihn verschrecken und er würde diese Chance ergreifen und flüchten. Lucifer platzierte sich auf Ethans Bauch, mauzte und forderte Streicheleinheiten.
"Er mag dich. Lucifer hatte schon immer einen guten Geschmack." gestand ich und grinste, als Josh nach unserer Aufmerksamkeit verlangte.

Ich hätte es ja wohl kaum vorgeschlagen, wenn ich es nicht ok finden würde. Augen rollend sah ich zum Bett und dann wieder zu ihm.
Manchmal fragte ich mich, ob er überhaupt nachdachte. Während ich mich umzog, sah ich aus dem Augenwinkel wie er sich schon ins Bett legte und war eigentlich recht froh darüber, das er seine Sachen an ließ und ich mich nicht mit seinem nackten Körper rum schlagen musste.
Denn auch wenn ich nicht wollte das das geschah, aber er erregte mich mehr als gut für mich war. Als ich mich hingelegt hatte dauerte es auch nicht lang und ich spürte seine Hand an meiner Seite, mit der er mich zu sich ran zog.
Durch das was er tat, wusste ich recht schnell, was er wollte und ich legte einen müden und sehr verschlafenen Blick auf.
Kurz rümpfte ich ob seiner Aussage die Nase, aber das legte sich schnell, als Lucifer sich auf meinen Bauch legte.
Während ich mich leicht an Eric lehnte, fing ich an den kleinen Kater zu kraulen und sah zu Josh hoch. Ich war gespannt, welche Posen er für uns hatte.
Die ersten Posen waren alle noch sehr harmlos und sehr kuschelige Natur, als wir uns jedoch langsam ausziehen sollten, setzte sich ein Klumpen in meinen Hals und ich wurde nervös. Erics Hand auf meiner Brust ließ mich rot werden und jede Regung die Josh von mir forderte, war nicht einmal gespielt.
Es war, als wüsste Joshua genau, wie er uns in Szene setzen musste, damit er das meiste und vor allem erregendste Material aus uns heraus bekommen konnte.

Joshua wusste was er wollte und wie er die besten Bilder bekam. Ethan war ein Naturtalent, doch ich ein blühender Anfänger. Ich ließ mich von der Stimmung treiben und genoss den nackten Oberkörper, der unter meiner Hand spürbar atmete und dessen Haut weich war. Josh forderte auch von mir, meinen Pullover auszuziehen. Ich blickte erst zu Ethan, doch Josh würde niemanden von uns gehen lassen, solange er nicht das perfekte Bild hatte. Also kam ich seiner Aufforderung nach und zog meinen Pullover aus und legte mich danach zurück neben Ethan, zog ihn noch näher an mich und blickte ihm ins Gesicht.
"Könnt ihr euch nicht küssen, während ihr euch zärtlich streichelt? Das wäre es echt und dann hab ich glaube ich auch alles was ich brauche." forderte Joshua von uns. Mir war es recht und es war noch nicht einmal geplant, doch was hielt Ethan davon??

Noch verlief alles ok für mich und obwohl ich hier kaum bekleidet neben Eric lag, war es noch einigermaßen angenehm und nur ein wenig beklemmend.
Selbst der Klumpen in meinem Hals ging nach ein paar Bildern wieder weg und kam erst umso heftiger wieder, als Josh seine nächste Bitte an uns platzierte.
Aber obwohl dieser Klumpen nicht wieder verschwinden wollte, atmete ich tief ein und schmiegte mich an seinen nackten Oberkörper. Ich kam seinem Gesicht unglaublich nahe, hielt aber noch wenige Millimeter Abstand.
Ich wusste das dies dem Fotografen nicht reichen würde, aber ich getraute mich nicht, diesen kleinen Abstand zu überbrücken, denn eben so ein Kuss hatte damals meine ganze Welt auf den Kopf gestellt.
Und ich wusste genau, das dies auch dieses Mal der Fall sein konnte, wenn ich mich zu sehr darauf einlassen würde. Bebend legte ich meine Hand auf seine Seite und versuchte mich zu beruhigen, damit er das zittern nicht zu sehr spürte.
Dann überbrückte ich auch noch den letzten Abstand und legte meine Lippen fein auf die seinen. Ich hatte entschieden, das ganze nicht an mich ran zu lassen und nicht so zu reagieren wie noch vor 5 Jahren. Ich konnte das. Ich würde es schaffen professionell zu bleiben.

Ethans Lippen auf meine waren wir der Himmel auf Erden. Sie fühlten sich genauso an wie früher, wie in meinen träumen. Ohne darüber nachzudenken, legte ich eine meiner Hände auf seine Wange und die andere um seinen nackten Oberkörper. Schräg zur Kamera gerichtet, gaben wir uns dem Kuss hin, den ich vertiefte und in die endlose Länge zog, da ich einfach nicht von seinen Lippen lassen konnte. Sie waren einfach so süß und weich. Ich war einfach schon viel zu lange zu einsam gewesen. Ich zog Ethan noch näher an mich und rollte mich mit ihm herum. Josh folgte uns mit der Kamera und wechselte seine Position.
Zärtlich streichelte ich über seine Wange, löste vorsichtig den Kuss aber blickte ihm tief in die Augen.
"Ja! Ich habs!" rief Josh und zerstörte den Moment.
Enttäuscht rückte ich von Ethan ab und fuhr mir durchs Haar. Der Kuss und die Stimmung hatten dazu geführt, dass ich meine Beherrschung verloren hatte. Ich erhob mich aus dem Bett, nahm meinen Pullover vom Boden und zog ihn über, während ich das Zimmer schweigend verließ und in die Küche lief, wo ich mir ein Glas Wasser einschenkte.

Seine Lippen auf meinen verteilten kleine Stromschläge durch meinen Körper und der Klumpen in meinem Hals verschwand beinahe sofort.
Ohne das ich es wollte sorgte Eric dafür das ich ultra geschmeidig in seinem Arm lag und ich mich sinnlich an ihn drückte, während er mich noch fester an sich zog.
Als er den Kuss vertiefte schloss ich meine Augen halb und hauchte leise in den Kuss. Mit den Fingern krallte ich mich in seinen Arm, als ich ihn auf mir spürte.
Der Blick den er mir zuwarf ging mir durch Mark und Bein und verfolgte mich tatsächlich noch, als er schon aufgestanden war und das Zimmer verlassen hatte. Schwer atmend mit geröteten Wangen, lag ich noch eine Weile auf dem Bett, bis ich realisierte was da gerade eigentlich geschehen war.
Ich sah kurz und schon fast verzweifelt zu Josh, bevor ich aufsprang mich anzog und ohne großartig etwas zu packen, aus dem Zimmer lief und dann die Wohnung übereilt verließ.
Der Weg den meine Füße mich lang trugen war allerdings nicht heim, denn dort konnte und wollte ich gerade nicht hin. Mein Weg führte mich zu Leerois Wohnung, an deren Tür ich runter rutschte, als ich merkte, das niemand dort war.
Nach Hause konnte ich jedoch nicht, denn ich hatte mehr als nur meine Sachen bei Eric vergessen. Im Prinzip hatte ich nichts, außer den Sachen die ich anhatte, an mir. Ich war darauf angewiesen, das Leeroi heim kam und mich für ein oder zwei Tage aufnahm. Zu Eric konnte ich in diesem Moment nicht zurück.

Natürlich war es nur logisch, dass Ethan die Flucht ergriff und sich von mir erneut entfernte. Es war eine dämliche Idee gewesen, mich auf den Kuss einzulassen, aber ich konnte einfach nicht anders. Es war zu lange her und ich vermisste diesen Mann so schrecklich. Wieso machte er es mir nur so schwer? Wieso konnte er mir nicht verzeihen?? So viele Fragen schwirrten in meinem Kopf herum.
"Eric, habe ich etwas falsch gemacht?" fragte Joshua, nachdem er seine Kamera weg gepackt hatte.
Ich schüttelte den Kopf, setzte mich zu meinem Freund auf die Couch und lächelte ihn an.
"Ethan und ich kennen uns von früher. Ich war für ein paar Monate mit seiner Schwester zusammen, aber ich habe mich auf den ersten Blick in Ethan verliebt und wollte diesen jungen. Damals war er 17 und noch so verdammt jung und naiv. Ich konnte mich einfach nicht zurückhalten, damals wie heute. Naja, als seine Eltern und meine Verlobte davon Wind bekamen, wurde ich verjagt und Ethan anscheinend ebenfalls. Ich wusste nichts davon, denn dann hätte ich ihn natürlich sofort aufgenommen und mich um ihn gekümmert. Aber ich war Ahnungslos und dann treffe ich ihn nach ein paar Jahren wieder und es war erneut um mich geschehen, doch nun lässt er mich nicht so einfach an sich ran. Eigentlich so gut wie gar nicht. Ich weiß nicht was ich machen soll, Josh! Ich komme von diesem Mann einfach nicht los und jetzt habe ich ihn schon wieder vergrault." erklärte ich meinem Freund die Situation. Er legte freundschaftlich einen Arm um meine Schultern und hatte meiner Gesichte gelauscht.
"Gib ihm Zeit. Ich weiß, dass ist nicht so leicht wie es sich anhört, aber du musst es versuchen. Ich bin mir sicher, Ethan empfindet etwas. Auf den Bildern kann man das deutlich sehen. Glaub mir, wenn du die Bilder siehst, dann wirst du verstehen was ich meine." versprach Josh und drückte mich. Ich dankte ihm so sehr für den Halt und die aufmunternden Worte.

Ich saß noch immer vor der Tür und wartete auf meinen besten Freund, aber so wie es aussah, würde dieser heute nicht mehr nach Hause kommen.
Vielleicht hatte er einen Platz für die Nacht bei einem Mädel gefunden. Wer wusste das schon. Wir waren ja auch nicht verabredet gewesen oder so etwas in der Art. Er wusste nicht das ich hier saß und fragen konnte ich ihn auch nicht.
Was daran schlimm war, war eher die Tatsache, das ich nichts dabei hatte. Nicht einmal meine Jacke. Und je näher es gen Abend ging, umso kühler wurde es gerade. Zitternd schlang ich die Arme um meinen Körper und hoffte das Leeroi doch noch Heim kommen würde, da ich ansonsten ganz schön in der Tinte sitzen würde.
Dann müsste ich zurück zu Eric und das war etwas was ich gerade am wenigsten wollte. Ich konnte nicht zurück. Nicht nachdem ich nicht mehr professionell hatte bleiben können.
Der Kuss war zu viel gewesen. Er hatte das Fass zum überlaufen gebracht und meine Gefühle waren zu sehen gewesen.
Josh hatte es sicher gemerkt. Gemerkt und es war vermutlich auch auf den Fotos zu sehen. Wie konnte ich ihm da noch unter die Augen treten und behaupten das ich nichts von ihm wollte. Ihm weiterhin in die Augen sehen und sagen, das ich nur wegen dem Job zu ihm kam.
Und vor allem....wie konnte ich mir das noch einreden? Schwermütig wartete ich bis es anfing dunkel zu werden und ging dann langsam zurück zu Erics Wohnung. Dort klingelte ich an und sah dabei zu Boden.

Josh blieb noch bis 18 Uhr bei mir, doch danach verschwand er und fuhr mit seinen Sachen nach Hause und wollte meine Bilder bearbeiten, damit ich diese schnell zurück bekam. Vielleicht konnte er später sogar nicht eins oder mehrere Schicken, die er schon bearbeitet hatte. Jedenfalls überlegte ich nun, was ich mit dem restlichen Tag anfing. Ich entschied mich für ein köstliches Essen, das ich mit meinen eigenen Händen zubereiten würde. Aus dem Regal holte ich mir ein Kochbuch heraus und blätterte darin rum, suchte nach einem tollen 3 Gänge Menü, und dessen Zutaten ich zur Verfügung hatte. Am Ende entschied ich mich für eine Erbsen-Creme-Suppe, dazu gebratenes Hähnchen mit Kartoffelspalten und einem Nest aus Gemüsestreifen mit einer köstlichen Barbecue Soße. Zum Nachtisch gab es dann einen leicht gesüßten Quark mit Obst. Als der Plan stand, machte ich mich ans Werk und holte die Zutaten hervor und fing an diese nach dem Rezept zu verarbeiten. Kurz vor 20 Uhr klingelte es an meiner Tür. Verwundert blickte ich auf meine Uhr am Handgelenk, doch ich hatte wirklich keine Ahnung, wer es sein könnte. Vielleicht war es Josh, der mir persönlich die Bilder vorbei bringen konnte. Ich lief mit der Schürze um meiner Hüfte zur Tür und öffnete diese. Sofort galoppierte mein Herz wild und pumpte so viel Blut in meinen Körper, dass ich kurz dachte, eine Halluzination vor mir zu haben.
"Ethan..." hauchte ich andächtig seinen Namen. Ich öffnete die Tür komplett, trat zur Seite und ließ ihn eintreten.
"Ich war gerade am kochen... Soll ich dir einen Tee machen? Du ... frierst bestimmt." sagte ich und eilte ins Wohnzimmer und holte die Decke von der Couch und legte diese über seinen Körper.
"Eine heiße Dusche würde dir bestimmt gut tun. Wenn du nicht mit essen möchtest, dann ruhe dich ein wenig aus, bevor du gehst und mich wahrscheinlich für immer aus deinem Leben streichst." sagte ich und lächelte tapfer, obwohl ich alles andere als tapfer war. Wahrscheinlich würde ich diesen erneuten Verlust nicht verkraften und die Hoffnung auf die große Liebe aufgeben. Niemand konnte meinem Ethan das Wasser reichen.

Ich rieb mir über die Arme und sah auf, als Eric mir die Tür öffnete. Er war scheinbar ziemlich überrascht, das ich wieder zurück war und ich konnte es selbst auch nicht ganz glauben, das ich wieder bei ihm war.
Aber ohne meine Sachen hatte ich nun einmal keine Chance nicht zu erfrieren oder ein Dach über dem Kopf zu haben. Und wenn ich krank wurde, dann müsste ich Shootings absagen und vor allem krank machen bei meiner Ausbildung.
Das konnte ich weder gebrauchen noch mir leisten. Als er zur Seite trat, ging ich schweigend an ihm vorbei und war froh, als er mir die Decke um die Schultern legte. Sie war warm, so wie die gesamte Wohnung hier warm war.
Hier konnte man ohne weiteres nackt herum laufen, ohne sich direkt etwas weg zu holen. Weswegen ich auch ohne weiteres zugestimmt hatte, kaum etwas an zu haben, bei dem Shooting.
Was er dann runter ratterte ließ mich verwirrt zurück. Tee, Dusche, Essen....und dann?
Mein Gehirn arbeitete nicht richtig. Aber warum nicht? Ich sah zu ihm hoch und sank dann im nächsten Augenblick auch schon gegen ihn.
Mein Atem war schwer und mein Körper heiß. Wieso war es mir nicht schon früher aufgefallen? Hatte ich mich etwa erkältet? Noch bevor ich etwas sagen konnte, schlossen sich meine Augen und meine Beine gaben nach.

"Ethan!" rief ich und schlang sofort meine Arme um seinen Körper und drückte ihn an mich, führte seine Stirn, als ich ihn mit einem Arm halten konnte und merkte jetzt auch, dass er nicht Gesund war. Ich hob ihn hoch und trug ihn rüber ins Schlafzimmer, legte ihn ins Bett und deckte ihn ordentlich zu.
"Ethan... bist du wach?" fragte ich und war tierisch besorgt. Aus dem Badezimmer holte ich Tabletten, Kaltwickel und alles was ich aufbringen konnte, was gegen Fieber half. Außerdem lief ich in die Küche, stellte den Herd und Ofen runter, kochte einen Tee und brachte diesen zu Ethan.
Ich setzte mich an den Rand des Bettes, tauchte zwei Gästehandtücher ins kalte Wasser und legte eins auf seine Stirn und das andere um seine Knöchel. So hatte es immer meine Mutter und meine Oma gemacht, als ich Krank gewesen war und mit Fieber im Bett lag. Außerdem holte ich aus einem Schrank im Wohnzimmer ein Temperaturmessgerät und steckte dies unter Ethans Achsel. Hoffentlich war sein Fieber nicht allzu hoch, denn dann musste ich den Notarzt rufen.
Ich konnte nichts für Ethan tun, als für ihn da zu sein und ihm zusätzlich Lucifer als Wärmflasche da zulassen.
Während er schlief und sich erholte, kümmerte ich mich weiter um das Essen. Es war auch schon fertig zum verzehren, doch einen wirklichen Hunger hatte ich nicht. Außer die Erbsen-Creme-Suppe, aß ich nichts, während ich darauf wartete, dass Ethan wach wurde.

Ich hörte ihn nur noch entfernt rufen, aber ich hatte keine Ahnung was genau er sagte. Es war als würde ich alles durch Watte hören.
Es dauerte einige Zeit bevor ich wieder wach wurde und mich verwirrt umsah.
Weder war ich bei mir zuhause noch bei Leeroi. Dann fiel mir wieder ein, das ich zu Eric gefahren war, um meine Sachen zu holen, aber ich erinnerte mich nicht daran, das ich mich ins Bett gelegt hatte.
Als ich mich bewegte spürte ich den Wickel an meinem Knöchel und der Lappen, der mittlerweile schon ein wenig warm war, auf meiner Stirn. Ich griff nach dem Lappen und spürte dann wie das Thermometer aufs Bett fiel.
Mit verschwommenem Blick sah ich darauf und starrte auf die knapp 40 Grad die darauf angezeigt wurden. Hatte ich Fieber? Lag ich deswegen wieder in seinem Bett? Schwerfällig drehte ich mich ein wenig im Bett und entdeckte den Tee der auf dem Nachttisch stand.
Als ich danach griff erschreckte mich Lucifer jedoch, der mit einem Mal vor meiner Nase auftauchte, weshalb ich die Tasse umstieß und ich mir den Tee über die Hand goss.

In der Küche hörte ich einen Ausruf der schmerzlich Klang und verleitete mich, dass ich alles stehen und liegen ließ, sprintete ins Schlafzimmer und sah das Schlamassel. Lucifer ist derweil vom Bett gesprungen und huschte nun zwischen meine Beine raus auf den Flur. Seufzend sah ich dem Puschel nach und hockte mich dann vor das Bett. Als ich das Thermometer sah, weiteten sich meine Augen und ich blickte zu Ethan hoch.
"Wenn das bis heute Nacht nicht gesunken ist, rufe ich einen Notarzt." kündigte ich an und machte die Sauerei weg, indem ich den Lappen nahm, der auf Ethans Schoss lag. Zudem stellte ich die Schüssel mit dem kalten Wasser auf seinen Schoss.
"Kühl deine Hand." sagte ich nur dazu und räumte die Pfütze weg und stapelte die Scherben zusammen. Nachdem das gröbste fort war, holte ich aus dem Badezimmer einen Wischmopp und saugte die restliche Flüssigkeit auf und kehrte die kleinen Scherben weg. Als dies erledigt war, holte ich ein neues Handtuch für Ethan und sah mir dann seine Hand an.
"Ich hab eine Brandsalbe, die trage ich dir gleich auf. Du bist immer noch so tollpatschig." sagte ich und schmunzelte.
"Hast du Hunger? Magst du Erbsen-Creme-Suppe? Die würde dir wahrscheinlich gut tun." sagte ich und blickte ihm ins Gesicht.
"Außerdem musst du die Medikamente nehmen. Davor musst du dringend was Essen. Hast du das überhaupt heute schon?" fragte ich und machte mir einfach tierische Sorgen um ihn.

Ich sah müde und ein klein wenig verloren zu ihm und entschuldigte mich leise bei ihm.
"Lucifer hat mich erschreckt." murmelte ich verlegen und sah noch einmal auf das Thermometer. Das Fieber war ganz schön schnell gestiegen, aber musste er darum so viel Aufhebens machen?
War es wirklich so schlimm, wenn das Fieber so hoch war? Das letzte Mal das ich so krank wie jetzt war, war schon viel zu lange her, als das ich mich genau daran erinnerte.
Ein wenig bedrückt hielt ich meine Hand in die Schüssel und zischte, da das weh tat und da mein Körper eh erhitzt war, war es auch ganz schön kalt.
Als er wieder kam, sah ich ihn ein wenig schmollend an und murmelte mich verteidigend. "Das war dein Kater. Er ist schuld." Meine dicke Mauer bröckelte und ließ ein wenig den Jungen hinaus, den ich damals hinter diese Mauer verbannt hatte.
Als er mich nach dem Essen fragte knurrte mein Magen als Antwort und ich schüttelte den Kopf. "Nein. Ich bin nicht so der Frühstücker. Und später war ich bei dir." murmelte ich und nickte "Die Suppe klingt gut."