RE: Der Teufel trägt Beretta - 4

Shiro zuckte zusammen. "Lass deine Pfoten von mir!" fauchte er ungehalten. Abermals riss er an dem Seil. Ein leichter Rotschimmer lag auf seinen Wangen. Ob es ihm gefiel, konnte er nicht sagen...er hatte noch nie so gefühlt. Es verunsicherte ihn. Doch sein Blick fiel kalt. Er knurrte frustriert, dann fluchte er leise. Er wusste, dass er hier nicht so schnell weg kam. Und diese Tatsache verunsicherte Shiro am meisten.

Der Oyabun lachte nur und ließ den Jungen dann los. "Gib es auf Kleiner. Ach bevor ich es vergesse, dein Halsband ist mit dem GPS in deinem Chip verbunden,solltest du das Haus ohne mein Einverständnis verlassen wird das Schmerzen zur Folge haben verstanden?",meinte Agero nur und stand auf, er lockerte das Seil. "Schöaf eine Runde oder lies etwas wenn dir danach ist. Ich habe noch zu tun. Aber lauf besser nicht weg." Er ging zur Tür und Richtung Büro. Die Arbeit nahm wohl nie ein Ende.

Er sah ihm hasserfüllt hinterher. Erst jetzt fiel ihm auf, wie müde und erschöpft er war. Shiro zögerte kurz, dann rollte er sich zusammen und schlief langsam ein.

Er begann zu träumen...er war zu Hause. Alles war wie früher; seine Eltern waren bei ihm. Während seine Mutter kochte, erzählte sein Vater von seiner nächsten Rolle in einem Film, der große Chancen hatte, ein riesiger Erfolg zu werden. Doch Plötzlich änderte sicb die Atmosphäre, und dann stand ER da... Agero! Shiro schrie seine Eltern an, sie sollten fliehen, doch dann erklangen Schüsse, überall war Blut...

Mit einem heiseren Schrei wachte Shiro auf. Sein Herz raste vor Angst

Die Arbeit war wie immer ermüdend. Es war einfach enorm anstrengend die vielen Anfragen zu bearbeiten und die Berichte zu lesen. Als Agero müde und erschöpft zurück ins Zimmer kam, hörte er erst ein leises Wimmern, dann einen Aufschrei der völlig verängstigt klang. Er riss die Schlafzimmertür auf und fand Shiro im Bett sitzend vor, ihm liefen Tränen über die Wangen und sein ganzer Körper zitterte. Er musste geträumt haben, anders war es Agero nicht zu erklären, auch wenn er sich wachsam im Zimmer umsah. Nichts. Er entspannt sich ein wenig und ging zu dem Jungen hinüber. "Schließ die Augen und versuch tief ein und aus zu atmen.", meinte der Mafioso nur ungerührt und musterte den Kleinen dabei.

Er hat Recht, dachte Shiro. Ich darf mich nicht fertig machen lassen. Nicht von einem erbärmlichen Traum.
Aus irgendeinem Grund war es ihm peinlich, dass Agero ihn so sah. Langsam beruhigte er sich wieder. Er wischte sich hektisch die Tränen weg. Er wagte es nicht, ihn anzusehen. Erinnerungen an den Traum ließen ihn erschaudern. Sein Herz raste immer noch, er zitterte. Nur langsam ließ sein Zittern nach. Immer noch vermied er es, ihn anzusehen.

Anscheinend war dem Jungen seine Anwesenheit peinlich, der Ältere verzog amüsiert das Gesicht. Er würde sich sowieso noch an ihn gewöhnen müssen. "Gut so, na bitte..." Der junge Mann hatte es geschafft sich zu beruhigen, er zitterte nicht mehr so stark, aber er hatte den Kopf zur Seite gedreht um Agero nicht ansehen zu müssen. "Nicht so schüchtern, Kleiner", schnurrte der Schwarzhaarige amüsiert und legte eine Hand unter Shiros Kinn. "Sieh mich an. Weißt du was ich mit dir vor habe?",fragte er ihn, seine Stimme war lauernd und gefährlich leise.

Die Angst war aus seinen Augen verschwunden. Er sah Agero an und seine Augen blitzten herausfordernd. "Du wirst es mir bestimmt gleich verraten!" murmelte er frech. Er schlug die Hand weg. "Und lass deine Pfoten von mir!" fügte er hinzu. Stur wandte er den Blick ab. Er würde seinen Teaum vergessen. Shiro schwor sich, nicht aufzugeben. Irgendwann würde Agero genug von ihm haben und ihn gehen lassen...oder etwa nicht?

Er lachte leise und schüttelte amüsiert den Kopf. "Ach Kleiner du weißt gar nicht dass du sogar Glück mit mir hast." Agero zog den Jungen näher, eine Hand schob er unter das Halsband und hielt ihn fest, mit der anderen strich er überraschend sanft über seine Brustwarzen. "Du wirst bald feststellen, dass du es ganz gut bei mir haben kannst wenn du nur brav bist. Glaub mir, dass du bei einem anderen vermutlich in einem dunklen Loch im Keller liegen würdest bis er Lust auf dich hat. Also schätz dich lieber glücklich."

"Glück?" wiederholte er fassungslos. Er unterdrückte ein leises Keuchen, als Agero ihn berührte. Sofort wehrte er sich. "Ich würde lieber sterben, als dir zu dienen." fügte er kalt hinzu. Seine Augen funkelten wütend. Er wollte sich erneut losreißen. Was rede ich da?, fragte er sich überrascht. Er wollte nicht sterben, seine Worte waren ihm einfach so entkommen. Im nächsten Moment wurde sein Blick erschrocken. Er konnte seine Worte nicht mehr zurück nehmen, und so wartete er auf die Reaktion des Größeren.

Mühelos hielt der Ältere seine Hände fest und drückte ihn zurück auf die Matratze. "Na na, ich glaube nicht dass du weißt wie sich sterben anfühlt, Kleiner...",begann der Oyabun in aller Ruhe und grinste dann kurz. "Aber deine Eltern wissen es keine Sorge."
Den erschrockenen Blick genießend fesselte er Shiros Handgelenke mit einem Seil an einen Bettpfosten und strich in aller Ruhe weiter über seine Brust und dann langsam über der Bauch weiter nach unten. "Weißt du...",meinte er irgendwann beiläufig, "vielleicht sollte ich dir mal zeigen wie schlimm es sein kann, was hältst du davon?"

Er zuckte zusammen, als Agero seine Eltern erwähnte. Sein Blick zeigte seine Wut. Er knurrte und wehrte sich weiterhin. Sein Herz raste vor Angst. Was meint er damit?, fragte er sich. Wie schlimm es sein kann...? Er funkelte ihn trotzig an und schwieg. Stur drehte er seinen Kopf weg und starrte an die Wand. Er kriegt mich nicht klein!, schwor Shiro sich. Es gefiel ihm nicht, dass er Agero so hilflos unterlegen war.

Der Halbjapaner ließ sich Zeit und streichelte den Jungen in aller Ruhe weiter, auch wenn er knurrte und sich mit aller Kraft gegen die Fesseln stemmte. "Wenn du nicht brav bist nehme ich dich morgen Abend auf eine Auktion mit und zeige dir wo du enden könntest, solltest du mir noch länger auf die Nerven gehen. Haben wir beide uns damit endlich verstanden?"

Auf eine Auktion? Wäre es möglich, dass es noch schlimmere Menschen geben könne? Er zögerte und beschloss, sich für's Erste zu fügen. Shiro hörte auf, sich zu wehren. Still lag er da und musterte ihn wortlos. Auch, wenn Shiro es nicht aussprach, war sein Verhalten ein Stilles kapitulieren war. Leise wartete er ab. Im Moment würde er alles zulassen. Doch er schmiedete bereits einen neuen Fluchtplan.

Dieser Vorschlag hatte den Jungen also geschockt, sehr gut. Wenigstens hatte Agero erst einmal seine Ruhe und konnte mit ihm machen was er wollte. Genüsslich streichelte er durch Shiros Haare und sah ihn nachdenklich von der Seite an. Wenn der Kleine erst einmal das tat was er sollte und ihm gehorchte, würde er sicher eine nette Abwechslung zu seinem nervigen Arbeitsalltag sein. "Du wirst schon noch merken, dass du es bei mir sehr gut hast, Kleiner.",meinte er nur ruhig und stand auf. "Aber ich habe heute Abend einen Termin, das heißt ich muss noch einmal weg."

Shiro nickte leicht. Konnte es jetzt seine Chance zur Flucht bedeuten? Würde er es schaffen? Agero würde dies nicht gefallen...aber egal! Shiro sah ihn an. "Okay... aber... du- ähm...Ihr könntet doch die Fesseln ganz lösen, oder? Dann kann ich besser schlafen. Ich bin ziemlich erschöpft!" Er lächelte gespielt verlegen. Sein Herh raste vor Aufregung. Wenn die Fesseln weg wären, konnte er entspannt entkommen. Bis Agero zurück war, hatte er das Halsband und den Chip gestimmt runter bekommen.