RE: Der Teufel trägt Beretta - 7

"Gut, ich denke wir beide haben uns verstanden, sehr gut",antwortete Agero und streichelte den Jungen sanft. Er sollte sich trotzdem an ihn gewöhnen. "Du gehörst mir, Kleiner. Das heißt du gehorchst mir aber du stehst auch unter meinem Schutz. Wenn du nicht unmöglich dumme Dinge anstellst wirst du sicher sein. Aber frei bist du nun mal nicht mehr. Glaub mir, daran gewöhnst du dich."

Shiro ließ die Berührung zu. Ich stehe unter seinem Schutz?! wiederholte er in Gedanken. Vielleicht war es doch nicht so schlecht, sich vorerst still zu verhalten. Er sah ihn weiterhin an. Shiro wartete darauf, was Agero nun vorhatte. Was hatte er nun vor mit ihm? Würde er ihm wieder weh tun?

Langsam strich Agero weiter über Shiros Rücken, er wollte genau wissen was James getan hatte. Es irritierte ihn durchaus, dass einer seiner engsten Freunde einfach sein Eigentum stehlen wollte. "Was hat James getan als er hier war? Irgendetwas ungewöhnliches, davon abgesehen dass er dich entführt hat?",fragte er forschend nach.

"Er hat mich nur mitgenommen!" antwortete Shiro und schloss entspannt die Augen. "Er sagte, Ihr hättet nichts dagegen!" fügte er leise hinzu. Agero war so zärtlich, fiel ihm auf. Ist er etwa nicht so böse? Ich meine...ja, ich bin sein Eigentum...aber ist dies wirklich so schlimm? diese Gedanken verwirrten Shiro. Was war bloß los mit ihm?
Er öffnete die Augen, als es draußen laut wurde. "Was ist da los?"

"Nur mitgenommen? Er dachte ich will das?",fragte Agero fassungslos nach und schüttelte den Kopf. "Ich bin wütend weil du danach versucht hast noch einmal abzuhauen, aber dass James dich entführt hat- dafür kannst du schließlich nichts oder?" Als er von unten einen lautstarken Streit hörte verspannte er sich. "Irgendetwas stimmt nicht, du bleibst hier oben. Ich gehe nachsehen." Er stand auf und lief die Treppe nach unten. Plötzlich hallten Schüsse über den Hof und James stand in der Haustür, die Waffe auf den Schwarzhaarigen gerichtet. "So so, ich dachte mir dass du hier bist. Also? Du weißt was das hier bedeutet. Bringt deinen Sklaven mit und freiwillig her."

Shiro hatte ein ungutes Gefühl. Zögernd erhob er sich, wickelte sich in die Decke und lief hinaus. Er schlich ihm hinterher nach unten. Als er Agero und James sah, erstarrte er. Sein Herz raste, als er sah, dass sein Herr bedroht wurde. Er eilte zu ihm. Aus irgendeinem Grund wollte er nicht, dass man Agero weh tat. Schützend stellte er sich vor ihn. Stur sah Shiro ihn an. "Lass ihn in Ruhe!" seine Stimme zitterte leicht. "Niemand tut meinem Herrn etwas an!" fügte er ruhig zu und sah unsicher zu der Waffe. Er hatte panische Angst.

Agero hatte mit allem gerechnet, aber nicht damit, dass James persönlich ihn so offen bedrohen würde. "Wie kannst du nur... nimm das runter bevor ich richtig wütend werde",knurrte er drohend- und erstarrte, als Shiro in eine Decke gewickelt aus dem Haus kam und sich schützend vor ihn stellte. Was war in den Jungen gefahren? Hörte er noch richtig??? "Was zur...Shiro...",stammelte er, tatsächlich für einen Moment sprachlos und stieß den Jungen dann hinter sich. "Fass.ihn.nicht.an.",grollte er drohend und machte einen Schritt auf James zu. Der lachte nur spöttisch auf. "Sieh an... du magst den Kleinen also, umso besser.",meinte er nur und nickte einigen seiner Männer zu, die auf die beiden zukamen und Agero die Hände hinter den Rücken fesselten. Er hatte keine Chance sich zu wehren, James zielte noch immer auf seinen Kopf

Shiro stand erstarrt da, musste hilflos zusehen, wie Agero gefesselt wurde. Sein Blick glitt zu James. Was hat er vor?, fragte er sich, wich unsicher zurück, blieb dann jedoch stehen. Er wusste, dass er Agero helfen musste. Verunsichert sah er zu den Männern. Was soll ich nur tun?, dachte er verzweifelt. "Was habt ihr vor?" fragte er mit bebender Stimme. Er funkelte James wütend an. "Ich dachte, er wäre dein Freund!" fügte er hinzu und klang fassungslos. Er sah zu Agero, als würde er hoffen, dieser würde ihm erklären, was hier vorging und was er tun sollte. Er wusste nicht, wie er Agero helfen sollte. Er war einfach zu schwach. Und alleine konnte er erst recht nichts ausrichten. Wenn ich ihn nur befreien könnte...dachte er verzweifelt.

Agero sah den Jungen warnend an, es war besser wenn er den Mund hielt. Wer wusste schon, was mit ihm passieren würde, wenn Agero nicht mehr in der Lage war ihn zu schützen?
Während zwei Männer den Mafiaboss packten und zum Auto zerrten, griff James im Vorbeigehen in seine Hosentasche und zog die Fernbedienung heraus. "Nun, mein Hübscher. Kommst du einfach brav mit oder muss ich dich zwingen?",fragte er, seine Stimme klang dabei völlig harmlos. Langsam kam er auf den schlanken Jungen zu und drückte ihn mit dem Rücken voran an die Hausmauer.

"L-lass mich in Ruhe!" fauchte Shiro und wich zurück, bis er die harte Wand hinter sich spürte. Er funkelte James an, seine Augen glühten vor Wut und Hass, doch auch Angst waf zu sehen. Hilflos sah er zu, wie Agero zum Auto gezogen wurde. Dann sah er zu James. "Ich werde dir niemals gehorchen, geschweige denn mit dir kommen!" fügte er stur hinzu. Innerlich bebte er aus Furcht und Panik, doch er gab sich Mühe, ruhig zu wirken. Er fragte sivh, was James mit ihm vorhatte. Warum tat er Agero das an? Waren sie denn nicht Freunde? Tat man seinen Freunden so etwas an?

James lachte leise, der Junge versuchte also trotzig zu sein. Auch gut. "Wie du willst", antwortete der Ältere nur und stellte das Stromhalsband auf die höchste Stufe, bis Shiro sich vor Schmerzen krümmte. "Ich hatte vor Agero zu brechen und ihn dann vielleicht zu verkaufen- wer hätte nicht gern einen Oyabun als Haustier... aber du bist auch ganz hübsch und ich hätte dich gern in meinem Schlafzimmer auf dem Bett, was meinst du?",fragte er beiläufig und musterte den Jungen unbekümmert. "Kommst du mit oder muss ich dich noch einmal freundlich bitten?"

Shiro sah ihn geschockt an. Auch, wenn er höllische Schmerzen hatte, war ihm sein Herr wichtiger. "W-warte!" keuchte er. "Wenn ich gehorche und alles tu, was du verlangst...versprichst du mir, Agero nichts zu tun?" Shiro war wild entschlossen, Agero zu schützen. Er wollte nicht, dass Agero brach. "Ich werde...mich nicht wehren. Nur bitte...lass ihn in Ruhe!" Er senkte den Blick.

Na so etwas... der Junge schützte seinen Besitzer? Das schon nach so kurzer Zeit? Was hatte Agero getan, damit der Kleine ihm jetzt schon so ergeben war? "Na schön Ehrenwort",log er und stellte den Strom ab. Wenn es ihm passte konnte er sein Versprechen immer noch brechen. "Komm mit, rein mit dir", befahl er und hängte eine Leine in Shiros Halsband an der er den Jungen jetzt hinter sich herzerrte. Er stieß ihn in einen der Wagen wo er etwas Platz auf dem Boden hatte.

Still und mit gesenktem Blick folgte Shiro James. Er hoffte, dass James sein Versprechen hielt und Agero in Ruhe ließ. Shiro schwor sich, alles dafür zu tun, das Agero in Sicherheit war. Auch, wenn dies hieß, sich James zu unterwerfen. Unwillkürlich fühlte sich Shiro wie ein Hund, der einen neuen Besitzer hatte. Immer noch sah er nach unten, wagte es nicht, aufzublicken. Sein Herz raste vor Angst. Er hoffte, dass es Agero irgendwie gelang, sich zu befreien. Er wollte gar nicht wissen, was James mit ihm vor hatte. Oder eben mit Agero. Er biss sich auf die Unterlippe um diese Gedanken zu verdrängen.

Agero lag gefesselt im Kofferraum, er konnte nicht sagen wo Shiro sich befand, komischerweise sorgte er sich mehr um das Wohlergehen des Jungen als er erwartet hatte. James würde ihn sich unter den Nagel reißen, das war abzusehen. Es musste aber noch andere Gründe geben aus denen James ihn entführt hatte. Irgendeine große Sache lief, ohne dass Agero davon gewusst hatte. Das war beunruhigend, aber im Moment hatte er sowieso andere Sorgen.

Als sie vor einer Villa stehen blieben, stieg James aus und führte den Jungen nach drinnen in die Eingangshalle. "So... mal sehen wann du deinen "Freund" wiedersehen wirst.Aber jetzt kümmere ich mich ein wenig um dich..." Er zerrte den Jungen ins Wohnzimmer hinüber und stieß ihn auf das Sofa.