RE: Stepbrother - 8

-Philippe-

Der Hausarzt untersuchte mich nach einer Weile und erzählte mir, dass ich mir den Knöchel verstaucht hatte. Ich war wohl warum auch immer über die Mauer geklettert und den Abhang runtergestürzt. Der Arzt erklärte mir, dass ich mich die nächsten zwei Wochen auf jeden Fall gut ausruhen musste. Dabei sollte mir Prinz Skari Gesellschaft leisten. Ich runzelte die Stirn, wagte es allerdings nicht, den Arzt zu fragen, wer Prinz Skari war. Der Name hörte sich nicht französisch an. Hatten wir fremdländische Gäste? Nun, vorgestern hatte mein Vater eine Frau aus dem Norden geheiratet. Aber Moment... Prinz Skari? Wenn das ihr Sohn war, wäre er ja jetzt mein Bruder. Und ich würde mich doch daran erinnern, ob ich einen Bruder hatte oder nicht!
Ich lächelte nur leicht. "Wie schön...", antwortete ich und grübelte weiter darüber nach, wer Prinz Skari war. Vielleicht ein Gast aus einem anderen nordischen Land, mit dem sich meine Stiefmutter gut verstand oder so...
Ich war neugierig darauf, diesen Skari kennenzulernen. So blickte ich meinem Besuch doch recht neugierig entgegen und es verschlug mir die Sprache. Dieser Mann sah umwerfend gut aus! Ob er auf Männer stand? Irgendetwas sagte mir, dass dem so war. Mein Lächeln wurde breiter und vor allem freundlicher. "Hallo... Skari, richtig? Danke für Eure Rettung. Ich weiß auch nicht, was da in mich gefahren ist. Mit meiner Rettung habt Ihr Euch ja auch selbst in Gefahr gebracht. Ich bin Euch sehr dankbar, dass Ihr mir nun Gesellschaft leisten werdet." Dann würden die nächsten zwei Wochen vielleicht nicht so langweilig werden. Und vielleicht konnte ich diesem Mann ja etwas näher kommen? "Wie gefällt es Euch in Frankreich?", plauderte ich munter drauflos. "Wie lange seid Ihr denn bei uns zu Gast? Ich hoffe, ich falle Euch nicht zu sehr zur Last." Besorgt musterte ich ihn. "Wenn Ihr lieber etwas anderes unternehmen wollt, als mich zu betreuen, werde ich mit Vater sprechen. Er wird Euch bestimmt von dieser Aufgabe befreien."

O.o okay.... was zur hölle xDDD
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Genervt und voller böser Vorahnungen machte ich mich auf den Weg zu Philippes Zimmer. Wenn er über mich bestimmen konnte hatte er die Macht über mich und das würde er genüsslich ausnutzen. Zum Teufel damit, ich würde nicht wirklich viele Möglichkeiten haben um mich zu wehren. Trotzdem würde ich mich erstmal nicht provozieren lassen und die Situation ruhig angehen. Zumindest nahm ich mir das vor, bis ich sein Zimmer betrat und etwas vorfand das ich nicht erwartet hätte. Etwas sprachlos starrte ich in das breit lächelnde Gesicht meines Rivalen der mich begrüßte und mich... anscheinend nicht erkannte? Verwirrt blieb ich in der Tür stehen und hörte mir seine Flut aus Begrüßungen, Fragen und Dankesbekundungen an. "Ich... ähm... freut mich",brachte mich überfordert heraus und beschloss das Theater mitzuspielen. Es war ein bisschen albern so in der Tür z ustehen wie bestellt und nicht abgeholt, also schloss ich sie hinter mir und setzte mich auf den Stuhl neben seinem Bett. "Naja... ich denke wir sind jetzt Brüder oder? ALso werde ich wohl ein wenig länger bleiben.",erklärte ich und versuchte so zu wirken als fände ich das alles völlig normal und würde ihn gerade erst kennen gelerht haben. Verarschte Philippe mich etwa? Zuzutrauen wäre es ihm.
"Es ist ganz schön hier nur ziemlich heiß für meine Verhältnisse",gestand ich ihm und strich meine Haare zurück. Durch den Sprung von der Mauer musste er das Gedächtnis verloren haben, genauso wie es einem jungen Krieger in meiner Heimat vor ein paar Jahren ergangen war. Irgendwann war sein Gedächtnis aber zurückgekehrt- hoffentlich passierte das mit Philippe nicht....

xD Mal sehen, wohin sich das entwickelt ^^

-Philippe-

Ich blinzelte verwirrt. Brüder? Hatte dieser Mann gerade gesagt, dass wir Brüder sind? "Oh...", entfuhr es mir. "Äh, ja, natürlich. Wir sind Brüder...", sagte ich und versuchte, mir nicht anmerken zu lassen, wie sehr mich das überraschte. Warum wusste ich davon nichts? Hatte Vater denn nie erwähnt, dass seine neue Ehefrau einen Sohn hatte? Aber wie stand es denn dann um die Thronfolge? Ich kniff die Augen zusammen, da mein Kopf zu schmerzen begann. Nachdenklich rieb ich mir die Schläfen. Nun, Vater würde mich sicherlich nicht enterben. Ich war nicht immer seine Wunschvorstellung von einem Sohn, aber sicherlich würde er mir so etwas nicht antun. Nein... ganz bestimmt nicht... Ich wandte mich wieder Skari zu und lächelte ihn vorsichtig an. "Als Kind habe ich mir immer einen Bruder gewünscht", erzählte ich ihm. "Da wäre vieles lustiger gewesen... Wie alt seid Ihr? Ich bin 28."
Ich musterte ihn verstohlen. Er war wirklich bildhübsch. Aber so durfte ich wohl nicht von ihm denken. Er in meinem Bett. Das ging doch nicht. Dennoch klopfte mein Herz unentwegt wie noch nie in meinem Leben. Ich hatte schon mit vielen Männern geschlafen, aber Skari verzauberte mich irgendwie auf andere Weise. Und ausgerechnet ihn sollte ich lieber nicht in meinem Bett haben. Erneut kniff ich die Augen zusammen, weil mein Kopf zu schmerzen begann. Ich sollte wohl besser nicht über solche Dinge nachdenken. Ich machte es mir gemütlich. "Ich glaube, wir haben uns noch gar nicht richtig kennengelernt, oder? Erzählt mir von Euch." Beipflichtend nickte ich. "Ja, im Sommer kann es hier manchmal furchtbar warm werden. Und die Mücken... grässlich. Aber die Sonne bringt auch wundervollen Wein hervor. Habt Ihr davon schon mal probiert? Fragt meinen Vater... Verzeihung, unseren Vater, doch mal nach seinem Weinkeller. Er hat wirklich sehr seltene und kostbare Weine gelagert." Während ich so erzählte, blieb mein Blick auf einem Graphitstift und einigen Blättern Papier hängen. "Oh, wie wäre es, wenn ich Euch zeichne, während Ihr mir ein bisschen von Euch erzählt? Ich bin sehr gut im Zeichnen, müsst Ihr wissen. Es würde mich freuen, wenn ich Euch ein Bild schenken könnte." Ich wusste nicht mehr, dass ich das gestern erst getan hatte und dass Skari mein Geschenk achtlos weggeworfen hatte, nur um mich dann zu vergewaltigen. Tatsächlich flammte bei dem Gedanken, Skari ein Bild zu schenken, erneut ein schmerzhafter Stich durch meinen Kopf auf. Ich keuchte. "Verzeiht, der Sturz hat mir ganz schön zugesetzt...", murmelte ich. Aber ich war dennoch fest entschlossen, Skari zu zeichnen, wenn er es denn wollte. Bittend und mit liebem Lächeln sah ich ihn an.