RE: Famiglia - 53

"Und Sie. Vertrauen Sie mir?", fragte Santino sofort, "wenn Sie wollen dass ich für Sie den Kopf hinhalte,dann müssen Sie darauf vertrauen dass ich genauso Entscheidungen treffe wenn es nötig ist. Solange Sie mich nur wie einen Untergebenen behandeln der exakt das tut was ihm gesagt wird und sonst nichts- dann gehe ich bei der nächsten Mission drauf."

"Während einer Mission hast du alle Möglichkeiten der Welt, Santino. Ich will, dass du so unbeschadet, wie möglich zurück kommst, das weißt du. Mir geht es darum, dass du meine Befehle ausführst. Und wenn mein Befehl lautet: 'werde gesund und bleibe hier' dann weiß ich nicht, wie du darauf kommst, auf eine Mission gehen zu wollen."

"Weil es das Richtige war. ihn zu erwischen bevor er abtauchen kann umd ich arbeite am Schnellsten weil ich allein arbeite. Und ich wurde wegen Marco verletzt, meine Rache bringt mich schneller ans Ziel. Ich verstehe dass Sie mich bestrafen müssen aber mir hausarrest geben wie einem Kind? Sie wollten mich damit demütigen. Ja, meine Wunden sollen verheilen- aber Sie wollten dass ich mich wie ein Kind fühle."

Sein Ziehbruder tat so, als wäre es sein Hobby ihn zu quälen. Das war es auch, aber nicht auf diese Art und Weise. "Tino. Du darfst nicht vergessen, dass ich dein Pater bin. Ich werde mich um dich, wie um einen Sohn kümmern. Und das bedeutet auch, dass ich dir Hausarrest gebe, wenn du eine Regel missachtest."

Santino schnaubte amüsiert. Valerio war mehr als das- er hatte ihn sich auf andere Art unterworfen. Aber gleichzeitig wollte er nicht so behandelt werden. "Wie Sie sagten. woe ein Sohn... also wie ein Kind,das dachte ich mir. Sie bestrafen mich wie ein bockiges Kind. Das bin ich nicht- ich bin ein Killer, ich arbeite für ihre Familie weil ihr Vater diese Abmachung mit mir getroffen hat.'

Der Don hatte keine Nerven mehr für so etwas. Wenn jemand auch nur das kleinste Zeichen gab, dass er abtrünnig werden konnte, so hätte Valerio ihn erschießen lassen. Santino bekam offensichtlich nicht mit, wie weit er sich aus dem Fenster gelehnt hatte. "Gerade benimmst du dich allerdings wie eines, Santo. Die nächsten fünf Tage wirst du noch aushalten. Und ich erwarte von dir, dass du mir ohne ein Wort des Widerspruchs gehorchst. Haben wir uns verstanden?" Er hatte keinen Nerv mehr für das Gespräch. Den ganzen Tag lang hatte er sich um Santino gekümmert, und seine Arbeit erledigt, genau so, wie er sich um die Arbeit, die Orlando nicht geschafft hatte, gekümmert hatte.

Von Santino kam nur ein kurzes wütendes Knurren,dann stand der Sizilianer auf. "Sie halten mich für ein Kind? Gut. Dieses Kind wird keine Minute länger seinen Kopf für die Familie riskieren. Wenn Sie mich nicht ernst nehmen vertraue ich Ihnen nicht. Mit dieser Information können Sie jetzt machen was Sie wollen." Er nickte Orlando knapp zu,dann verließ er den Speisesaal und ging nach oben in sein eigenes Schlafzimmer. Langsam ließ er sich aufs Bett sinken. Vermutlich hatte er gerade sein Todesurteil unterschrieben, aber sein Stolz war größer als seine Angst. Und gerade war er sauer auf Valerio für die Art wie er mit ihm sprach.

"Santino-" Das war nicht das, was er gemeint hatte. Aber hinterherlaufen würde er seinem. Zieh Bruder nicht. Sein Appetit war inzwischen vergangen, sodass er den Teller einfach nur genervt bei Seite schon und ebenfalls aufstand. Eine Stunde lang versuchte er einzuschlafen, doch es ging nicht, sodass er wenige Minuten später an Santinos Zimmertüre klopfte.

Der Sizilianer saß auf seinem Bett und versuchte sich zu beruhigen, was jetzt passierte lag wohl nicht mehr in seiner Hand. Wie lange er die Wand angestarrt und nachgedacht hatte wusste er nicht mehr als es plötzlich an der Tür klopfte.Santino spannte sich an- wenn jemand kam um ihn zu töten dann war es eben so. Langsam zog er eine schweres Armeemesser unter seinem Kissen heraus und umfasste den Griff.Aber er würde sich sicher nicht kampflos ergeben. "Herein!" Als Valerio sein Zimmer betrat erstarrte er überrascht und schob die Klinge zurück.

Stumm blickte Valerio seinen Ziehbruder an, der wie ein bockiges Kind aufgesprungen war, nachdem Valerio ihm gesagt hatte, dass er sich wie eines verhielt. Offensichtlich hatte das nicht zur Besserung seines Verhaltens geführt. Still schloss er die Türe hinter sich, bevor er sich wieder Santino zu wandte. Er wartete darauf, dass Santino etwas sagte, hatte sogar die Hoffnung, dass Santino sich entschuldigte.

Santino musterte seinen Don kühl und versuchte beherrscht zu bleiben. Er war immer noch wütend, aber dazu kam die Ungewissheit was mit ihm passieren würde wenn er sich von Valerio abwandte- es war eigentlich keine Ungewissheit. Eher hatte er Angst davor dass er genau wusste was passieren würde. "Was wollen Sie hier?"

Santino hatte sich noch nicht beruhigt, was bedeutete, dass er auch noch nicht eingesehen hatte, dass er Mist baute. "Wie geht es jetzt mit dir weiter, Santino?", fragte er leise.

Er überlegte kurz was er antworten sollte und musterte Valerio dann ruhig. "Ich will, dass Sie aufhören mich wie ein Kind zu behandeln. Wenn Sie das nicht tun, dann behandeln Sie mich wie einen Angestellten, so wie einen der anderen." Er beugte sich langsam zu dem Älteren vor. "ich bin dein Bruder, Valerio. Das scheinst du vergessen zu haben. Der Alte hat mich behandelt als würde ich zur Familie gehören- deswegen wusste er auch, dass er mich nicht herumschubsen kann wie es ihm passt. Ich diene der Familie mit Freude und ich gehe dabei auch drauf wenn es sein muss- aber ich lasse mich nicht herablassen behandeln und ich lasse mich erst recht nicht einsperren. Wenn du mich wirklich bestrafen willst, dann bestrafe mich wie einen Mann nicht wie einen Fünfjährigen."

Es überraschte ihn, dass Santino ihn nun bei seinem Vornamen nannte, doch mochte er den Klang seines Namens, wenn Santino ihn aussprach. "Dann nenne mir eine akzeptable Strafe, Santino. Du hast dich bewusst einem direkten Befehl widersetzt. Wie bestraft man so ein Verhalten, ohne dich einzusperren?" Er verstand nicht, warum gerade erst jetzt das Problem aufkam, die letzten Wochen hatte Santino sich doch auch benehmen können.

Der Sizilianer knurrte leise, er musste zugeben, dass er ratlos war was das anging. "Überleg dir erst ob du mich überhaupt hier behalten willst. Ob du mehr von mir verlangst als dir das Bett zu wärmen. Wenn ich nur das bin- und du auf mich als Killer verzichten kannst dann weißt du was du zu tun hast. Ich erledige meine Aufträge gut und ich weiß was ich tue. Wenn du nicht damit zurecht kommst dass ich auch auf eigene Faust arbeite dann wird das hier nichts. Ich bin eben so."