RE: Bets and painted bodies. - 8

Trocken schluckte ich, als ich spürte das mein Hals, auch dank des zuvorigen Alkohols, immer spröder wurde und öffnete meine Augen. Dabei sah ich Melcolm direkt ins Gesicht. Den Blick, den ich dabei an ihm wahrnahm, ließ die Schmetterlinge in meinem Bauch regelrecht Walzer tanzen.
Erneut wurde mir wieder einmal klar, wie sehr ich diese Person vor mir eigentlich mochte und wie sehr ich mich schon seit einigen Monaten nach ihm und seinen Berührungen gesehnt hatte. Und nun bekam ich sie, ihn. Wenn auch nur für eine Weile, aber diese reichte mir für den Moment aus. Ich wusste nicht, wie dieses Begehren sich ihm gegenüber entwickelte, wenn wir uns erst einmal öfter sahen, vielleicht auch öfter mal etwas zusammen machten, neben dem Sex. Aber gerade dieser Augenblick war ersteinmal genügend für mich, um mein Begehren zu stillen, bis es dann wieder anfing zu wachsen, sobald ich erst einmal nicht mehr in seiner Nähe war.
Kaum hatte Malcolm diese Vorderung ausgesprochen, entzog ich meine Finger aus meinem Inneren und hieß ihn nur zu gerne in mir willkommen. Ein heiseres Stöhnen entkam mir, als er sich in mich presste und anfing sich zu bewegen. Meine Beine legten sich fast schon wie von selbst um seine Hüften. Meine Fingerspitzen hingegen glitten an seinem Oberkörper entlang, bevor sich meine Handfläche gänzlich auf seine Brust legte und diese an seinem Hals hinauf strich. Auf seiner Wange kam sie zum liegen, strich kurz über diese, ehe ich ihn an seinem Nacken zu mir runter zog und mir einen Kuss stiehl. Diesen genießen konnte ich allerdings nicht lange, denn striff Mel's Penis diesen süßen Punkt in mir, welcher mich sogleich den Kopf in den Nacken werfen und mich kehlig aufstöhnen ließ, während ich ein gepresstes "Fuck jaaaa" heraus brachte. Mein Unterleib bewegte sich unregelmäßig gegen Mel's, während ich merkte, dass ich es mit jedem Stoß wirklich nicht mehr lange aushielt. "Mel ich..." fing ich an, unterbrach mich aber mit einem Stöhnen und sah ihn dann wieder an. "Ich.. ich... kann nich... mehr..." presste ich gerade so hervor und biss mir wieder auf meine Unterlippe, als er erneut diesen bestimmten Punkt in mir traf.

Tatsächlich dauerte es gar nicht mehr lange und ich ergoss mich mit einem langgezogenen und abgehackten Stöhnen zwischen uns, ohne mich auch nur einmal berührt zu haben. Allerdings konnte ich mich nicht beruhigen und den Orgasmus richtig ausklingen lassen, da Mel sich weiter hart und tief in mich stieß. Stöhnend wandte ich mich unter ihm, meine Hand vergrub sich in seinem Oberarm und krallte sich in diesem fest. Ich war total überreizt und meine Beine fingen an zu zittern, als Mel diese hochdrückte. Mein Verstand war regelrecht blank, als er sich weiter unbekümmert in mich hämmerte. Ich hatte kaum noch Kontrolle über mich selber und meine Stimme, als ich weiterhin stöhnend meinen Kopf wieder in den Nacken legte und mich mit der anderen Hand in dem Bettlaken unter mir krallte, während mir unkontrollierte Laute und immer wieder Mel's Name über die Lippen fleuchte.

Ich war mir sicher, ich würde am nächsten Tag entweder heiser sein oder total die Halsschmerzen haben, so wie ich bis zu Melcolms Orgasmus noch gestöhnt und geschrien hatte.
Ich atmete abgehackt ein und aus, während sich Mel aus mir heraus zog und sich neben mich legte. Dann drehte ich mich auf die Seite, einfach um meinen etwas ledierten Hintern zu schonen und schaute meinen Schwarm von der Seite her an. Ein Lächeln zauberte sich auf meine Lippen, als Mel meinte, ihm würde gefallen wie ich beim kommen aussah. "Kann ich nur zurück geben. " brachte ich nur träge hervor, meinte es aber genauso wie ich es sagte und nicht nur, um ihm einfach auch etwas zu schmeicheln.
Im nächsten Moment vernahm auch ich das laute Grollen und seufzte leise. Hieß das, ich musste schon wieder im Regen nach Hause? Da ich mir aber irgendwie nicht vorstellen konnte, dass Melcolm so herzlos sein und mich wirklich nach Hause schicken würde, ergriff ich die Chance und setzte mich langsam auf, sah zu ihm hinunter. "Dürfte ich vielleicht hier bleiben? Ich Stör auch nicht..." lächelte ich, griff aber dennoch schon einmal zu meiner Shorts auf dem Boden und zog mir diese über.

Ein Lächeln zierte meine Lippen, als ich gesagt bekam, dass ich bei Mel bleiben durfte. Fröhlich stand ich auf und folgte diesem die Treppe hinunter. "Duschen wäre schön. Und was zu trinken, mein Hals kratzt etwas." erklärte ich. "Du kannst mich ja wecken und dann geh ich mit Dir zusammen, morgen früh." Ich hätte zwar erst zum Mittag hin mein Seminar, aber das wäre nicht so schlimm. So konnte ich Mel wenigstens noch einmal kurz zu Gesicht bekommen.
Kurz darauf wurde mir dann eben jenes Glas Wasser hingehalten, was ich dankend annahm. Ich nahm einige Schlucke, während ich aus der Küche lief und mich erst einmal auf die Couch setzte. Meine Beine fühlten sich immer noch an wie Wackelpudding.
Sogleich fiel mir die Ukulele ins Auge und ich schaute zu Malcolm. "Was hast du und... Ria?, denn eigentlich für Lieder geübt?" fragte ich, interessiert und fast schon neugierig, und strich eher nebensächlich über das polierte Holz, des Instruments.

Als Malcolm den Namen seiner Freundin korrigierte, versuchte ich ihn mir irgendwie zu merken und einzuprägen. Eigentlich war ich noch nie sonderlich gut mit Namen gewesen, Gesichter konnte ich mir hingegen immer viel besser merken, aber ich würde es dennoch irgendwie versuchen.
Als ich Malcolm aber schließlich den Namen der Band meines Lieblingsduos sagen hörte, wurde ich hellhörig und hob sogleich den Kopf an. Meine Augen fingen regelrecht zu strahlen an, als ich daran dachte, dass wir wohl die selbe Band mochten, oder zumindest hörten, und gleichzeitig auch an mein letztes Konzert von ihnen. "Ich liebe Twenty One Pilots. Ich glaube ich kenne jeden Text Ihrer Lieder auswendig." lachte ich zum Ende hin etwas. "Kannst du mir irgendwann mal ein Lied von ihnen auf der Ukulele spielen...The Judge zum Beispiel? Darin spielt Tyler ja auch die Ukulele." fragte ich und lächelte ihn vorfreudig an.
Mein Blick wanderte während seiner Erzählung zu seiner Hand, die seine scheinbar verspannte Schulter massierte. "Ich kann dich ein wenig massieren, wenn du willst." schlug ich vor und stellte mein Glas schon bei Seite, für den Fall, dass er dem zustimmen sollte.

"Ich weiß nicht so genau, warum ich da so drauf bestehe, aber... ich finde es hat einfach irgendwas besonderes, etwas persönliches, wenn man von jemandem etwas vorgespielt bekommt. Ich meine ich liebe Konzerte und gehe auch oft auf welche, aber dort bist eben nicht nur du selbst. Es werden tausenden von Menschen besungen, aber wenn man etwas vorgespielt bekommt, was nur du in dem Moment hören kannst... Keine Ahnung ich finde das irgendwie schön, so beruhigend irgendwie." zuckte ich zum Ende hin mit den Schultern.
Ich wusste nicht genau wie ich es erklären sollte, noch ob Malcolm wirklich verstand, was meine Beweggründe dahinter waren. Allerdings klang es für mich selber und unausgesprochen eh immer viel plausibler, als wenn ich erst einmal erklären musste, was genau ich fühlte oder meinte. Und es sprachlich zum Ausdruck zu bringen was ich fühlte, war eh schon immer etwas schwer für mich gewesen. Es aufschreiben lag mir da schon eher, ehrlich gesagt.
"Ich mochte es früher schon immer total gerne, wenn mein Dad mir was vorgespielt hat." erklärte ich noch mit einem Lächeln auf den Lippen. "Ehrlich gesagt kann ich nur auf Klavier und Gitarre spielen... in der Grundschule damals musste ich für ein Mini-Theaterstück Flöte üben, das ist total in die Hose gegangen." lachte ich am Ende, als ich an das Szenario denken musste, als ich auf der Bühne stand und meine Lehrerin mich irgendwann schnell von der Bühne derigiert hatte, weil ich nur schiefe Töne heraus gebracht hatte. Genauso erzählte ich das damalige Dilemma auch Mel.
Mel's Aussage verwirrte mich dann aber etwas, weswegen ich mich leicht seitlich setzte, um ihn besser anschauen zu können. Ein belustigtes Grinsen schlich auf meine Lippen. "Du magst es nicht umarmt zu werden, aber findest es in Ordnung wenn ich mich beim Sex an dich klammere!?" Es war nicht so, dass ich mich über ihn lustig machte. Im Gegenteil, jeder hatte seine Eigenheiten, aber das verwirrte mich dann doch ein wenig.
Überfordert drehte ich jedoch meinen Kopf wieder nach vorne, als Mel meinte, dass ich etwas über mich erzählen sollte. Ich fand mein Leben nicht sonderlich spannend, deswegen war es für mich immer schwer herauszufiltern, was genau ich in solchen Situationen sagen sollte, oder was die Person eben wirklich hören wollte und interessierte. "Hm, ich bin im Gegensatz zu dir wahrscheinlich nicht so spannend." meinte ich und piekte ihm neckend und nur kurz in die Seite. Im nächsten Augenblick fiel mir aber doch eine pikante Offenbarung ein, mit welcher ich einen Moment haderte, ehe ich sie erzählte. "Ich hatte mal was mit einem meiner Lehrer aus der Highschool." beichtete ich. "Die letzten zwei Monate vor dem Abschluss." Mit gemischten und unangenehmen Gefühlen in mir, kaute ich mir leicht auf der Unterlippe rum, während aber dennoch ein verwegenes Grinsen in meinem rechten Mundwinkel hockte.

Romantik war natürlich immer ein schöner Nebeneffekt, wenn das Vorspielen mit der richtigen Person passierte. Vor allem mit Malcolm wäre das einfach noch einmal ein ganz anderes Gefühl gewesen, ein anderes Intim sein, als wenn wir zusammen im Bett waren und unseren Trieben freien Lauf ließen. Bei meinem Dad und mir war natürlich nichts romantisch dabei gewesen, aber es waren immer die Momente zwischen uns, die ich trotzdem als am schönsten angesehen und empfunden hatte.
Malcolm's Erklärung ließ mich dann aber stocken. "Aber wenn man verliebt ist, wünscht man sich doch genau das, oder nicht? Demjenigen nah sein, die Person bei sich haben, berühren, umarmen..." zählte ich zumindest die Dinge auf, die mich jedes Mal bei Malcolm beschichen, wenn ich ihn sah. Dass ich diese jetzt natürlich noch nicht umsetzte, gerade weil ich ihn nicht damit abschrecken wollte war klar, aber so wie es sich anhörte, durfte ich das wohl nie versuchen... "Warst du noch nie verliebt?" fragte ich ihn schließlich doch vorsichtig und nach einer kurzen Pause, nachdem mir diese Frage nach seiner Erzählung fast die ganze Zeit auf der Zunge gelegen hatte. Anders konnte ich mir irgendwie nicht erklären, warum er diese Nähe bei anderen nicht unbedingt zulassen wollte.
Kurz zuckte ich mit den Schultern, ehe mein Blick an die Decke wanderte. "Ich glaube für jeden ist spannend anders zu definieren. Ich meine, du hast mich angeschrieben, obwohl deine Freunde mich für die Oberschwuchtel der Uni halten und dir scheint es irgendwie nichts aus zu machen was sie oder andere über dich denken, wenn du auf einmal mit mir abhängst oder in der Uni neben mir sitzt. Du bist nett zu mir, obwohl man dir eben wegen deinem Image wohl eher was anderes zugetraut hätte. Jeder andere hätte mich wahrscheinlich zur Sau gemacht, wenn die raus gefunden hätten, dass ich sie mehr als nur mögen würde. Du kannst Ukulele spielen, oder übst es zumindest noch, magst ganz gegen jedermanns Erwartungen SpongeBob, was auch der Grund war weswegen du damit angefangen hast. Du lebst in einem gemütlichen, recht ordentlichen und total schönem Loft, obwohl man dir wohl eher dieses typische, unaufgeräumte und mit Postern von nackten Weibern übersähte Apartment, mitten in der Stadt eher zutrauen würde.... Du bist nicht das was man eigentlich von dir erwarten würde. Für mich ist das spannend genug." zuckte ich mit den Schultern.
Ich kratzte mir verlegen an meinem Kopf, als Mel mich dann aber zu meinem damaligen Lehrer ausfragte. Mir war die Geschichte mehr als unangenehm. Nicht, weil ich mich dafür schämte, ich war damals achtzehn gewesen und nicht minderjährig und ich hatte mich auch nicht unbedingt an ihn ran geschmissen, damit er mich endlich wahrnahm, auch wenn ich wirklich in ihn verliebt gewesen war. Es war eher so, dass er sich daraus scheinbar nur einen kleinen Spaß erlaubt hatte und es ihn gereizt hatte. Nach einer kleinen Nummer war das Ding für ihn gegessen und er hatte mich nach besten Möglichkeiten ignoriert. Für mich war damals eine Welt zusammen gebrochen und Sam hatte gut einen Monat gebraucht, um mich wieder aufheitern und unter die männliche Bevölkerung der Bars schleppen zu können. Meine Eltern wussten von der Geschichte bis heute nichts. "Nein und ich war tatsächlich verliebt in ihn gewesen. Ist aber nicht so spannend, ist lange her." tat ich das ab und sah wieder lächelnd zu Mel. "Also, ehm... Ich würde jetzt ganz gerne duschen, wenns für dich okay ist. Ich fühl mich langsam stinkig." lachte ich und stand von der Couch auf.