RE: Remember me? - 30

Der Arzt musterte ihn, der Junge war unglaublich mutig, den Mann zu beschützen, der ihn versklavt hatte. Er hatte ein gutes Herz. Aufmunternd lächelte er ihm zu, ehe er sich setzte und Lucianos Auto zurückfuhr. "Das hätte kaum einer getan. Und dann auch noch der Sklave, wow.."

Liam sah langsam auf. "Vielleicht, weil ich sowieso keine Wahl habe. Luciano oder jemand anderes, der vielleicht noch schlimmer ist... lieber das bekannte Übel.",meinte Liam nur leise und stieg zusammen mit dem Arzt bei seiner Villa aus. Wie ein Hund folgte er ihm ins Innere wo Luciano sofort in einen OP-Saal gebracht wurde. Der Junge war selbst von den letzten Tagen völlig erschöpft und sehnte sich nach einer Möglichkeit sich auszuruhen.

Der Arzt musterte ihn und nickte, dann legte er den Kopf schief. "Ein Wunder, dass du die Attacke auf sein Auge überlebt hast. Junge, er scheint dich zu mögen, auch, wenn er dich hasst, er hätte Andere für weniger gekillt!" Er erhob sich und deutete auf einige Stühle. "Ruh dich da aus, ich muss mich um Luciano kümmern. Wenn wer nach ihm fragt, sag, dass ich so schnell wie möglich einen Bericht schreibe. Und um Gottes Willen, lenk seinen Vater ab. Der dreht durch!"

Liam nickte nur benommen, er rollte sich auf den Wartestühlen zusammen und schlief unter dem Schock vor Erschöpfung ein. Auch wenn er unruhig schlief, und immer wieder in Schlaf zuckte brachte es ihm ein wenig Erholung. Allerdings wurde er von schnellen Schritten und zuschlagenden Türen aus dem Schlaf gerissen.

Es brauchte beinahe vier Männer die Silvio festhielten, damit er sich nicht auf den erstbesten Mann stürzte den er für den Auftraggeber des Killers hielt der Luciano hätte ermorden sollen. Von dem Killer war nicht mehr unbedingt viel übrig das man hätte begraben können, der dunkelhaarige Italiener hatte den Körper des Mannes in seine Einzelteile zerlegt, dass es aussah als hätte man ihn durch den FLeischwolf gedreht. Nur sein Herz schien noch erkennbar zu sein, nachdem Silvio den Brustkorb aufgebrochen hatte und es in seiner Hand zerdrückt hatte. EIn paar Männer hatte es gebraucht um ihn festzuhalten, einer musste ihn betäuben bevor es möglich war ihn nach Hause in seine Villa zu bringen ohne dass es noch mehr Tote gab.

Der Arzt sah vorwurfsvoll zu Silvio und deutete nur auf den Stuhl gegenüber von Liam. "SO gehen Sie definitiv nicht in das Krankenzimmer! Abregen, duschen, ordentlich anziehen, Kittel, dann eher!" Er wusste, Silvio hatte es aus Loyalität zu seinem besten Freund gemacht, aber so aggressiv und mit dieser Menge Blut an der Kleidung betrat keiner sein Reich, und da war er strikt!

Silvio warf dem Arzt einen tödlichen Blick zu, aber er wusste ziemiclh gut dass Diskussion zwecklos war. Also ging er sich kommentarlos in einem der Nebenräume umziehen und duschen. Als er sich das Blut aus dem Gesicht wusch musste er über Liam nachdenken. Der Junge hatte versucht seinen Herrn zu retten, obwohl er vor wenigen Tagen noch alles getan hätte um Luciano los zu werden. Einen Reim konnte er sich kaum auf das Ganze machen. Nervös wartete er ab bis die Operation vorrüber war und Luciano langsam wach wurde. Dann durfte er endlich den Raum betreten. Sein Freund sah sehr blass aus, er hatte eine Menge Blut verloren und seine Augen schienen glasig. Aber immerhin lebte er und war ansprechbar.

Luciano wachte auf und sah sich um. Er verzog das Gesicht, als er sich wieder erinnerte, was passiert war. "Gott verflucht!", murnelte er nur und fuhr sich über das Gesicht, um klare Gedanken zu fassen. Dann starrte er auf das weiße Kissen unter seinem Kopf, dass gefleckt war. Sein Auge hatte munter weitergeblutet und da keiner dagewesen war, hatte er einen riesigen Fleck neben sich. Er verdrehte die Augen. Schmerz und Genervtheit waren nicht gut für die Stimmung, doch er war zu erschöpft zum Aufregen. Als sein bester Freund eintrat, öffnete er wieder müde die Augen und versuchte es mit Galgenhumor. "Mein Auge hat seine Tage. Hast du ein Taschentuch?"

Um SIlvios Lippen spielte ein leichtes Lächeln, wenigstens hatte Luciano seinen Humor behalten. Er hielt ihm ein Taschentuch entgegen, denn er wusste sein Stolz würden es nicht erlauben dass Silvio ihm half.
"Wie geht es dir?",fragte er vorsichtig nach und lehnte sich gegen eine Kommode. "Dir ist bewusst dass dein Sklave dich gerettet hat, erinnerst du dich an alles?"

Liam lag zusammengerollt draußen und wimmerte im Schlaf vor sich hin. Er hatte immer noch Schmerzen und die harten Stühle machten es ihm nicht bequemer.

Luciano war froh drum, dass ihn Silvio nicht bemutterte. Er tupfte das Blut ab und nickte. "Ich hab mit allem gerechnet. Ich dachte, wir müssen ihn jetzt suchen oder jagen. Warum tut er das? Hat ihn sein Vater so geschockt? Verstanden hätte ich es.. ich mein... Mein Vater ist schon streng, aber er sagt mir zumindest ab und an, dass ich es gut mache. Sein Arsch von Vater war froh, dass er mein Spielzeug ist!"

Ein älterer Herr, ca. 50 Jahre, setzte sich Liam gegenüber hin und musterte ihn. War es er? War das der Sklave, der seinen Jungen gerettet hat? Er näherte sich ihm vorsichtig, um das Wappen an seinem Halsband zu sehen. Und ja, es war ein Conte-Wappen. Der ältere Mann legte seinen Mantel über den Schlafenden, und setzte sich wieder

"Dieser Aurelio ist ein Arschloch. Ich kann diesen kleinen Bastard auch nicht leiden, ich bin froh dass er dein Sklave ist und die Klappe zu halten hat- so sind wir ihn wenigstens los. Aber von seinem eigenen Vater solche Anschuldigungen hören zu müssen... das ist etwas anderes. So etwas macht man nicht und ich kann langsam verstehen wieso Liam so geworden ist. Er hat keine Liebe von seinen Eltern erfahren und kompensiert das alles durch seine große Klappe. Vielleicht hat er kapiert, dass er nicht entkommen kann."

DIe erste Begegnung zwischen Liam und Lucianos Vater war nicht wirklich gut verlaufen und so erschrak der Junge heftig, als ihm die ältere Version von Luciano gegenüber saß. Der Junge machte sich klein und rutschte geduckt von dem Stuhl herunter. "Ich... gehe ja schon.", murmelte er, der Mantel rutschte von seinen Schultern.

"Ich muss sehen, dass ich diesem Arsch eine reindrücken kann dafür. Sag, wer hat auf mich geschossen und wie viel ist noch von ihm übrig?" Er versuchte, sich langsam aufzusetzen und verzog das Gesicht vor Schmerz. "Gottverdammt, ich piss auf sein Grab!"

"Nein, Kleiner, bkeib hier. Ich wollte dich nicht wecken. Ich wollte nur nach meinem Sohn sehen und dir danken!"

"Wirklich? Wegen Liam?" Silvio musterte seinen Freund irritiert und überrascht, dann lehnte er sich zurück, ein grausames Lächeln verzog seine Lippen. "Nicht mehr genug um auf sein Grab zu pissen, weil es keins geben wird. Da müssten sie schon sehe Einzelteile zusammensuchen..."

Liam erstarrte und sah den Mann entgeistert an. "D-danken? W-Wofür?",fragte er unsicher nach und wussten icht so wirklich was er dazu sagen sollte, er hielt lieber den Mund und wollte nicht provozieren, also sah er weiter auf den Boden.

"Nein, nicht nur. Aber diese verdammte Selbstverständlichkeit, mit der er zu uns kommt, davon redet, wie toll und perfekt er doch ist und dann so seinen Sohn verstößt. Ich mein, sieh dir diesen Arsch an!" Er verzog das Gesicht, die Wut und Anspannung taten weh... Er knurrte "Immerhin der ist tot"

"Du hasst meinen Sohn. Ich weiß es, bestreit es nicht, Junge. Dennoch.. du hast ihn nicht verbluten lassen. Das hätte nämlich jeder in dem Raum. Meine Familie ist Jahrzehnte schon mächtig und ein Sturz gefiele jedem..."

Der Dunkelhaarige nickte leicht. "Dieser Kerl ist ein arriganter Arsch... so etwas widerliches hab ich selten gesehen. Wie kann man nur so selbstgerecht sein wie der?" Er warf Luciano einen besorgten Blick zu, die Verletzung war schwerwiegend er sollte sich nicht überanstrengen. "was hast du vor mit Liam zu machen? jetzt nach allem was passiert ist."

Liam zuckte leicht die Schultern. "Naja... lieber Luciano als dieses verlogene Leben. Ihr Sohn ist zwar ein herzloses Monster aber immer noch besser als mein Vater. Der hat heute sein wahres Gesicht gezeigt." Der Junge sah zur Seite und kaute auf seiner Lippe herum. "ich... dachte nicht dass jemandem wie euch etwas an seinen Kindern liegt. N-nach der Sache mit seinem Auge..." Er wich sicherheitshalber vor Lucianos Vater zurück, "wurde mir klar dass mein Vater mich nicht liebt. Er hätte niemals so reagiert."

Luciano hielt sich zurück,jede Bewegung stach,und er hätte am liebsten geschrien.Doch Beherrschung und Stolz hinderten ihn daran. Er sah zu Silvio und seufze nur. “Um den Vater kümmere ich mich noch. Lass seine Bauvorgänge verlangsamen,wir finden sicher einen Bauarbeiter,der Interesse an einem Hundertdollarschein hat... Dann kann ich mich noch schonen. Der Arzt besteht auf diesen Unsinn!“

“Ich sehe,du kennst Luciano und mich nicht gut. Ich bin der Don eines wichtigen,großen Mafiaclanes, Familie ist das einzige,auf das man sich verlassen kann. Jeder in diesem Raum außer Silvio hätte ihm mit Freude beim ausbluten zugesehen,weil das einen Umsturz bedeutet hätte. Du hast ihn gerettet,darum verlierst du nicht deine Augen,wie ich geplant hätte...“