RE: Famiglia - 88

Auch Valerio musste schmunzeln, als er Santino dabei zusah, wie er sich anzog. Sein Freund sah auch im Anzug unfassbar gut aus. "Dann bis heute Mittag, Santino." Auch er richtete sich auf und holte sich ein frisches Hemd aus seinem Schrank. Eigentlich woltle er noch nicht, dass sein Freund ging, doch musste er sich langsam wieder dem geschäftlichen widmen.

Santino spürte seinen Blick im Rücken und grinste ihm kurz zu als er zur Tür ging. "Dann bis heute Nachmittag, Don.", gab er zurück und machte sich auf den Weg zum Frühstück, dort traf er auf Luca und erinnerte ihn an ihr Treffen direkt danach.
Es gab schließlich so einiges zu tun und zu besprechen, er war froh, dass Luca mittlerweile immer erfahrener wurde und das machte es wesentlich leichter die Missionen mit ihm zu planen.

Valerio lachte leicht auf, als Santino sich von ihm verabschiedete. Er mochte den selbstbewussten jungen Mann, den er gerade sah genauso gerne, wie seine devote Hure, die er sein konnte. Auch er machte sich nun an die Arbeit und begann, seine Unterlagen wieder durchzugehen, führte ein paar Telefonate und beorderte einen seiner Angestellten zu sich.
Erst nach dem Mittagessen würde er Santino wiedersehen. Doch gerade gab er seinen Mitarbeitern die Chance, vor ihm im Konferenzsaal einzutreffen.

Nach dem Gespräch mit Luca war Santino wirklich zufrieden, auf ihn würde Verlass sein, das stand fest. So wie es jetzt aussah, würde er mit Sicherheit ein guter Auftragskiller werden und Tino hoffte ihn in sein Team aufnehmen zu können, wenn es wieder etwas zu tun gab.
Aber am meisten freute er sich darauf Valerio bei der Konferenz wiederzusehen. Verdammt, er hing mittlerweile doch gewaltig an seinem Don und es würde schwierig werden das in Zukunft zu verstecken...
Ihre Beziehung offen zu leben, war allerdings absolut lebensmüde. Das würde niemand gutheißen, also blieb ihnen wohl keine Wahl. Den Gedanken beiseite schiebend machte er sich auf den Weg in den Konferenzsaal.

Es überraschte ihn Santino auf dem Gang zu treffen. Eigentlich hätte er schon längst im Raum sein müssen, denn Valerio selbst war zu spät dran. Allerdings zählte es bei ihm nicht wirklich. Kurz stieß er einen kleinen Pfiff aus, als würde er seinen Hund rufen, nur, um zu sehen, ob sein Freund sich angesprochen fühlen würde, wenn er nicht in seiner Rolle war.

Santino zuckte bei dem Pfiff zurück zusammen, dann grinste er leicht und folgte Valerio. Irgendwie fand er das Ganze ein wenig amüsant und solange sie allein auf dem Gang waren, war das alles nicht sein Problem. Dann spielte er Valerios Spiel gern mit, es machte ihm ziemlich viel Spaß.

Überrascht merkte er, dass Santino tatsächlich reagierte. "Warum bist du denn noch nicht drinnen?", fragte er leise. Zwar würde ihn niemand hören, aber wollte er sein Glück nicht zu sehr herausfordern.

"Das Gespräch mit Luca hat etwas länger gedauert", murmelte Santino leise und sah zu Valerio hinüber, "Und was ist eure Ausrede?" Er zwinkerte ihm kurz zu, aber im Grunde wusste er, dass Valerio niemals eine Ausrede brauchte um zu spät zu kommen. Das war eben der Vorteil daran Don zu sein.

Jetzt musste Valerio Lachen. Dass Santino nach der ganzen Zeit noch immer frech sein konnte freute ihn sehr. Am liebsten wäre er ihm durch die Haare gefahren, hätte ihn gekrault und ihm einen kleinen Kuss gegeben. "Du gibst also zu, dass es eine Ausrede ist?"

Santino lachte leise, es gefiel ihm, dass Valerio doch irgendwie noch entspannt zu sein schien. "Naja", meinte er dann nachdenklich und strich sich durch die Haare, "Ist nicht alles eine Ausrede wenn es um etwas wichtiges geht?" Er lächelte ihm zu und entspannte sich langsam ganz. Es war schön so mit ihm reden zu können.

"Über diesen fast schon philosophischen Ansatz können wir uns nachher gerne unter halten..." Fast schon klang er ein wenig spöttisch, doch zeigte er mit dem kleinen Zwinkern, dass er es nicht wirklich ernst meinte. Kurzerhand griff er zur Tür und deutete Santino mit einem Kopfruck an, dass er voran gehen sollte.

Santino lachte leise und sah Valero für einen Moment tief in die Augen. "Ich würde mich da lieber über... andere Dinge unterhalten, Don", gab er unschuldig zurück, dann ging er voraus in den Besprechungsraum und suchte sich einen Platz von dem er alles gut im Blick hatte.

Valerio schmunzelte, als er das hörte. "Mal sehen." Hinter Santino betrat er den Raum und wartete darauf, dass sich die anderen wieder setzten, nachdem er sich auf seinem Platz nieder gelassen hatte. "Santo, du schreibst heute das Protokoll", beschloss er.

Santino lächelte nur leicht, dann setzte er sich und nickte Valerio kurz zu. "Ja Don", antwortete er kurz, dann nahm er sich einen Block und einen Kugelschreiber. Solche Protokolle wurden nicht auf dem Computer verfasst um auf keinen Fall nachverfolgbar zu sein. Er begann das Datum und die Themen zu notieren, während er zuhörte.

Die Konferenz ging insgesamt zwei Stunden lang. Immer wieder kamen ein paar seiner Männer mit ein paar Problemen um die Ecke. Valerio war natürlich froh darüber, dass sie sie ihm offen darlegten, doch hatte er dennoch das Gefühl, etwas wichtiges zu übersehen. Die Probleme mussten ein Muster ergeben...