RE: Exit - No Escape - 8

Kein Stress:)
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Verblüfft sah Leif auf. Lysandre wollte mit ihm tanzen? "Ich... Ich kann eigentlich gar nicht tanzen", gab er beschämt zu bedenken und hasste sich erneut dafür, dass er mit seinem Körper nicht so umgehen konnte wie andere. Die konnten sich schön im Takt zur Musik bewegen, die Hüfte schwingen, eindrucksvolle Bewegungsabläufe zur Show geben. Leif konnte froh sein, wenn er im richtigen Rythmus mit dem Fuß wippte. Mehr traute er sich in der Regel auch nicht. Und hier war nicht mal viel los, sodass er sich unter den anderen etwas versteken konnte, hier würde ihn jeder sehen. Auch, dass er mit einem anderen Jungen tanzte. Bzw das es Lysandre tat. Das sprach sich doch rum! Er, der beliebte und allseits begehrte Lysandre tanzte mit der Campusschwuchtel. Nein. Leif schüttelte den Kopf. "Ich will dich nicht da mit reinziehen...", nuschelte er und wandte den Blick ab.

Er sah lächelnd zu ihm. "Du machst dir viel zu viel Stress!", lächelte er und erhob sich. "Ich hatte nie Tanzunterricht, ich höre die Musik und bewege mich spontan dazu!" Er stand nun vor dem Tisch und begann, sich in fließenden Bewegungen zur Musik zu schaukeln. Er liebte es, die Musik in sich aufzunehmen und als Tanz wieder loszulassen. "Hier sind keine Leute von der Uni, wenn das deine Sorge ist. Komm schon!", ermunterte er ihn und machte weiter, den Kleinen musternd. Vielleicht tanzte er ja ein bisschen für Leif in dem Moment? Er wollte sehen, wie er auf ihn reagierte, ob er noch immer so schön verlegen wurde.

Nun konnte Leif erst recht nicht an sich halten. Sein Gesicht glühte und er würde seinen Arsch darauf verwetten, dass man ihm die deutliche Röte sogar trotz der flackernden Clublichter ansehen konnte. Aber Teufel auch! Lysandre konnte nun mal echt tanzen und es fiel Leif schwer, sich dabei nicht vorzustellen, wie er sich in anderen Situationen genauso leidenschaftlich und elegant bewegte. Fuck. Er konte bereits deutlich spüren, dass sein Körper seinem Kopfkino mal wieder hilflos unterlegen war und sich sein restliches Blut, welches ihm nicht ins Gesicht geschossen war nun in tiefere Regionen wanderte. So konnte er unmöglich aufstehen. "Vielleicht warte ich noch ein bisschen", murmelte Leif mit rauschenden Ohren, zwang seinen Blick in die ausliegende Karte. Wenn er sich heute noch irgendwas trauen wollte, musste er dringend nachhelfen.

Lysandre grinste in sich hinein und tanzte weiter, er wollte den Kleinen aus der Reserve locken, er ahnte, was er bei ihm auslöste. So bewegte er sich weiter in fließenden Bewegungen und musterte ihn. Er kam näher und beugte sich über seine Schulter. "Sicher nicht? Schade, es ist doch gerade so schön?", säuselte er in sein Ohr, ehe er sich löste und weiter im Takt der Musik bewegte. Es tat gut, mal wieder zu tanzen und er selbst liebte die Blicke, die meist auf ihm ruhten

Wenn er nur tanzen könnte würde Leif sofort aufspringen, sich an Lysandres einzigartigen Körper drängen und zum Takt der Musik verführerisch an ihm reiben. Leider fehlte ihm sowohl das Können als auch der Mut für eine solche Aktion. Nun saß er hier, auf seinem Stuhl in einer ruhigen Ecke und schmachtete seinem Traummann an, der sich dort auf der Tanzfläche präsentierte und verfluchte sich selbst im Stillen für seine eigene Unfähigkeit. Es kam wie es kommen musste und eine Dreiergruppe hübscher Mädchen tanzte seinen Lysandre gleichzeitig an. Was sollte das? Er war doch mit ihm hier! Sofort verspannte sich sein Griff um die Tischkante und Leifs Kiefer verkrampfte sich von dem heftigen aufeinanderbeißen seiner Zähne. Die konnten das leider auch noch viel zu gut. Wie sie ihre Körper gezielt mit ihren weiblichen Reizen einsetzten um von dem gutaussehenden jungen Mann Aufmerksamkeit zu bekommen. Leif hatte weder Arsch noch Titten, keine Kurven. Er war ein Kerl! Und furchtbar eifersüchtig...

Er genoss die Aufmerksamkeit und lächelte den Mädchen zu. Mal sehen, wie Leif reagierte. Und WIE er reagierte! Grinsend sah er, wie er sich vor Wut festkrallte. Ihm missfiel, wie nah ihm die Mädchen kamen, und er würde es auskosten. Nach einer Weile kam er zurück zu ihm und setzte sich. "Ach komm, willst du hier ewig sitzen?", schmollte er etwas, dann sah er zur Bar. Vielleicht konnte er ihn etwas aufpeppen.... Entschlossen ging er hin, bestellte zwei Bier und holte aus einer Seitentasche ein Pulver, welches er in das eine Bier kippte, ehe er es vermischte und ihm hinstellte. "Trink wenigstens mit mir!"

Leifs schlechtes Gewissen wuchs. Man konnte Lysandre ansehen, dass er sich den Abend etwas anders vorgestellt hatte. Hatte Leif schon erwähnt, dass er etwas verklemmt war? Innerlich seufzte er und wünschte sich nichts lieber als mehr extrovertiert zu sein. Das würde ihm so einiges erleichtern. Nicht zuletzt sein verkrüppeltes Selbstbewusstsein heilen. Sein Blick fiel auf das Glas, welches Lysandre vor ihm abstellte. Mit einem einlenkenden Nicken zog er es an sich heran. Der Alkoholgeruch stieg ihm in die Nase. Kurz war er am überlegen, ob er nicht doch ablehnen sollte. Irgendetwas in ihm schrie ihm stumm zu. Allerdings konnte Leif das jetzt nicht bringen, wenn er sich nicht noch unbeliebter machen wollte. Also hob er das Glas an seine Lippen und trank ein bis zwei gute Schlucke, bevor er es absetzte. Das Getränk hatte eine süßliche Note, die ihm sehr zusagte. Verlegen und vielleicht auch entschuldigend für sein Verhalten lächelte er Lysandre zu.

Kurz hatte Lysandre Sorge, der Junge würde es wegen seiner Scheue nicht trinken. er selbst könnte es nicht für sich nehmen, da war ja die Droge drin. er sah zu dem Jungen und tatsächlich, er trank es. Lächelnd hob Lysandre sein eigenes Glas und trank. Die Droge würde den Jungen vertrauensvoll ihm gegenüber machen, bis das Vertrauen in Hörigkeit umschlug, und er ihn in sein Haus bringen konnte. Er musste nur Geduld haben

Der Alkohol ran mit einem kribbelnden Gefühl seine Kehle hinab. Die Musik dröhnte aus den Boxen und die bunten Lichteffekte flimmerten vor seinem Augen. Leif nahm einen weiteren Schluck und noch einen. Es war in der Tat gefährlich sich einem Rauschmittel hinzugeben, wenn man nervös war. Und Leif war tierisch nervös. Aber es half ihm für den Moment tatsächlich. Sein Puls beruhigte sich, sein Herzklopfen pendelte sich zu einem ruhigen Takt ein und seine Atmung normalisierte sich. Dieser ganze Ort fühlte sich etwas surreal an, doch er fühlte sich eigentlich ganz wohl gerade. So leicht und unbeschwert. Da war dichter Nebel in seinem Kopf, dort wo sonst Ängste und Zweifel an ihm nagten. Ein Zustand, der ihn normalerweise skeptisch machen würde, gerade aber sehr willkommen war. Unfokosiert wanderten Leifs Augen durch den Raum, der sich mit voranrückender Stunde immer weiter füllte.

Lysandre sah mit fast schon raubtierartiger Gier zu, wie der Junge das Getränk mit der Droge nahm. Bald schon würde er weniger denken, weniger vorsichtig sein. Und, kombiniert mit seiner fehlenden Trinkfestigkeit, würde der Junge bald hörig werden. Und dann war er sein. Innerlich malte er sich schon aus, was er mit ihm tun konnte, und sein Blick wurde fast noch gieriger

Die Musik rückte immer weiter in den Hintergrund seiner Wahrnehmung. Er fühlte sich so unglaublich leicht, ein wenig benommen, vielleicht auch etwas träge, aber durchaus angenehm. Den Blick, mit dem Lysandre ihn bedachte nahm Leif gar nicht mehr als solchen wahr. Alle Warnsignale in ihm schienen nicht mehr zu funktionieren. Stattdessen schenkte er seinem Schwarm ein andächtiges Lächeln. "Das ist wirklich sehr schön hier", meinte er, wobei sich seine Stimme so furchtbar fremd anhörte. Als würde sie nicht mehr zu ihm gehören. "Ich freu mich, dass ich hier heute mit dir sein kann."

"Ich mich auch! Es ist schön mit dir!" Lysandre lächelte ihm zu und genoss die fast schon lockere Art des Jungen. Die Droge bewirkte bei ihm einiges, er war nicht trinkfest und konnte also auch schnell betäubt werden. Eine wichtige Info für ihn... Er müsste ihn aber erst überreden, zu ihm zu kommen, hoffentlich machte das Mittel ihn auch dafür locker und willig genug. Wenn er ihn dort hatte, würde er nicht mehr raus kommen...

Seine Kehle brannte etwas. Dabei hatte er doch eben erst was getrunken. Sich dennoch nichts dabei denkend, nahm Leif auch noch den letzten großen Schluck aus seinem Glas, hoffte so dieses trockene Gefühl loszuwerden, aber irgendwie wurde es nur schlimmer, fand er und sah unzufrieden auf den leeren Boden, an dem nur noch die letzten Tropfen klebten. "Ich muss noch was trinken", nuschelte er etwas unverständlich, stand auf um an die Theke zu gehen und sich ein Wasser oder so zu holen, da drehte sich plötzlich alles und er musste sich schnell am Tisch festhalten um nicht gleich wieder umzukippen.

Lysandre beobachteten den jüngeren die ganze Zeit über. Jeder reagierte anders auf diese starke Droge, und er wollte verhindern, dass er umkippte und von jemand ins Krankenhaus gebracht wurde. Sein Plan war ja, ihn zu sich zu bringen. Er schien Durst zu bekommen, denn er trank schneller und immer wieder in kurzen Abständen, ehe er sich was neues bestellen wollte. Doch dann taumelte er und krallte sich an einem Tisch fest. Lysandre war sofort zur Stelle und stützte ihn vorsichtig. "Setz dich. Ich hole dir etwas Wasser!"

Leif nickte lediglich benommen, setzte sich wieder auf seinen Stuhl und hielt sich den Kopf. Fuck. Selbst mit geschlossenen Augen drehte sich noch immer alles. Er hatte sogar das Gefühl, dass es nur schlimmer wurde also zwang Leif sich, die Augen wieder zu öffnen. Angstrengt suchte er Lysandre. Wo war er? Wo wollte er hin? Eben hatte er es ihm noch gesagt, doch er erinnerte sich schon nicht mehr daran. Da war wieder dieses Brennen in seiner Kehle. Ach ja, Wasser. Lysandre wollte ihm was zu trinken bringen. Geduldig blieb Leif sitzen, während er wartete das sein Schwarm zurückkehrte. Aufstehen und selbst gehen traute er sich gerade nicht mehr zu.