RE: Model gesucht - 12

Jaryth schlief auf seinen Beinen ein, so wohl fühlte er sich gerade bei ihm. Er wusste nicht einmal warum. Kay war nicht besonders warm ihm gegenüber, eher abweisend und ängstlich und trotzdem schien ihm in diesem Moment nur die bloße Anwesenheit zu reichen. Ob es an Kay lag, oder ob das jeder hätte sein können, konnte er nicht einmal benennen. Doch er schlief ein, ohne noch einmal in einen Albtraum zu sinken

Kay bemerkte, dass Jaryth einschlief. Somit traute er sich, ihn fasziniert anzusehen. Sein Herz raste immer noch in seiner Gegenwart. Er lächelte traurig. Kay wusste, dass er ihm nie wieder seine wahren Gefühle zeigen konnte. Alles muss sein wie früher...dachte er. "Warum nur..." wisperte er. "Warum ist es so schwer?" Er strich sich nachdenklich über die alten Narben. Kay seufzte leise. Er hatte sich fest vorgenommen, den Künstler nie wieder zu enttäuschen und weh zu tun. Er dachte an ihre gemeinsame Nacht. Er war so sanft gewesen...es stimmte Kay traurig, dass es nie wieder so sein würde. Kay zögerte, dann legte er behutsam seine Hand auf die Wange des Künstlers. Er fühlte sich angehehm kühl an. Kay strich ihm mit der anderen Hand eine Haarsträhne aus dem Gesicht.

Jaryth drehte sich im Schlaf und schmiegte sich so auch leicht in die Hand, die ihn streichelte. Er schlief noch bestimmt eine halbe Stunde, bevor er langsam die Augen öffnete. Er sah kurz etwas orientierungslos drein, dann sah er Kay und lächelte leicht. "Morgen.." hauchte er und drehte sich etwas wweiter zu ihm, um ihm von unten anzusehen. Er legte eine Hand auf die von Kay und schloss die Augen noch einmal... "Hast du auch geschlafen?" wollte er wissen und räusperte sich, da ihm kurz die Stimme abbrach. Er sollte wohl wirklich etwas trinken.

Kay erwiderte sein Lächeln. "Morgen!" Er betrachtete ihn sanft. "Nein. Ich habe dir viel lieber zugesehen. Du sahst echt süß aus." Tat er das nicht immer? fragte er sich in Gedanken. "Kaffee?" wechselte er das Thema. "Ich mache den besten Kaffee, den du je getrunken hast!" behauptete er grinsend. "Soll ich es dir beweisen?" Er wunderte sich, dass Jaryth seine Berührungen zu ließ. Gab es noch Hoffnung für sie? Er blieb entspannt und streichelte ihn weiterhin. Kay wartete auf seine Antwort.

Etwas irritiert sah er ihn an, dann schmunzelte "Ich bin nicht süß.." sagte er dann, als wäre er ein kleiner Junge, der seine Männlichkeit beweisen musste. "Kaffee?" er sah sofort begeistert aus. "Kaffee ist immer gut.", behauptete er schließlich und streckte sich leicht, während er noch auf ihm lag. "Ja gerne... Einen Moment noch." er schmiegte sich noch einmal an ihn, dann setzte er sich langsam auf und strich sich mit der Hand die Haare in den Nacken. "Ich komm mit in die Küche." meinte er dann und sah sich seinen Gegenüber an, um dann langsam aufzustehen, wo er sich noch einmal ausgiebig streckte. Er sollte wohl auch dringend duschen... aber erst Kaffee

"Doch, bist du!" lachte Kay. "Finde ich zumindest! Aber das ist ja nur die Meinung eines naiven Models!" fügte er spöttisch hinzu. "Also nicht so wichtig!" Er meinte seine letzten Worte nicht ernst. Kay erhob sich ebenso. Gut gelaunt ging er vor in die Küche. Leise vor sich her summend begann er Kaffee zu kochen. Er hatte Jaryth den Rücken zugedreht. Kay war konzentriert. Kurz darauf durchströmte der Duft von frischem Kaffee den Raum. Kay's Blick fiel auf das Fenster. Nach dem Regen von gestern schien nun die Sonne. Kay war so in Gedanken versunken, dass er nicht aufpasste. Er zuckte zusammen, als ein Schmerz ihn durchfuhr; er hatte sich an dem Kaffee verbrüht. "Verdammt!" fluchte er leise. Der junge Mann sah auf seine Handinnenfläche. Man sah deutlich die Narbe. Kay ignorierte den Schmerz. Er zwang sich, zu lächeln und drehte sich zu Jaryth um. "Hier, bitte!" er reichte ihm die Tasse.

Jaryth genoß diese frische Art, die der Bursche an den Tag legte, beinahe wie am ersten Tag als sie sich getroffen hatten. So folgte er ihm auch in die Küche und sah ihm beim Kaffeekochen zu. Das hatte doch etwas. Kaffee gekocht bekommen, von einem hübschen jungen Mann, der gerade in Gedanken zu versinken schien. Auch Jaryth zuckte zusammen und stand sofort auf. Ohne zu zögern nahm er die Tasse, doch stellte er sie einfach auf den Tisch, bevor er sich Kays Handgelenk schnappte "Was machst du denn...Tollpatsch" und ihn zum Wasserhahn zog. Dort stellte er das Lauwarme Wasser an, damit es nicht allzusehr schmerzte und hielt Kays Hand mit der Handfläche nach oben unter das Wasser. Er sah die Narbe, doch sagte er nichts. Es war nicht das erste Mal, dass sie ihm auffiel. Als Maler achtete er auf solche Kleinigkeiten und wenn er mit jemanden Sex hatte sowieso. So sah er nun wieder Kay an. "Sei vorsichtiger.. Ich will nicht, dass du dir weh tust.." und hielt sein Handgelenk weiter fest.

Kay sah ihn an. Er lächelte unsicher. "Sorry...ich war nur kurz abgelenkt! Kommt nicht wieder vor..." Er sah auf die Hand des Künstlers, die sein Handgelenk festhielten. Verlegen sah er weg. "Schon gut...tut nicht mehr weh!" behauptete er. Es war ihm unangenehm, dass man die Narbe sah. Kay sah weg. Kurz wirkte er wieder distanziert, dann atmete er tief durch und blickte wieder zu Jaryth. "Du solltest den Kaffee nicht zu schnell trinken, ist noch heiß!" So wie du, fügte er in Gedanken hinzu. Doch dies sprach er nicht aus.

Jaryth schüttelte streng den Kopf. "Deine Hand ist ganz rot.. Du musst es kühlen, sonst wird es nur schlimmer." er sah ihn an und legte kurzerhand seine freie hand auf seinen Kopf, strich darüber und zog ihn sachte an sich. "Der Kaffee ist nicht so wichtig, wie du.." oh gott, klang er schmalzig, aber was sollte er machen, es war das, was er gerade gedacht hatte und er wollte es aussprechen. Sachte schreichelte er durch das Kurze Haar, dass ein wohliges Gefühl in ihm auslöste. Er sah wieder auf Kays Hand.. Hielt sie noch einige Minuten da, bevor er lächelte und sie frech zu sich zog, nass wie sie war und einen Kuss auf die Handinnenfläsche setzte. Die Narbe störte ihn dabei nicht im Mindesten "Mit einem Kuss heilt alles schneller." er schmunzelte. "Hat zumindest meine Mum immer gesagt. "Und erst dann lies er sein Handgelenk los, um sich dem Kaffee zuzuwenden. "Wenn es noch heiß wird, kühl es lieber wieder.

Auf Kays Wangen legte sich ein leichter Rotschimmer. Er genoss seine Berührungen. "schon besser!" er lächelte fröhlich. Kay hörte Schritte. Er hatte ganz vergessen, dass Lynn ebenfalls hier geschlafen hatte. Er bemühte sich, seine Fassung zu erlangen. "Morgen!" grüßte er sie. "Kaffee?" Dieses Mal ohne mir weh zu tun, dachte er amüsiert.

Der langhaarige, lächelte und störte sich nicht an den Schritten, die näher kamen, er sah kurz zu Lynn. "Morgen Sonnenschein." nannte er sie, doch Lynn sah gar nicht wie ein Sonnenschein aus. Sie hatte Augenringe und ihre sonst so gestylten Haare, standen in alle Richtungen ab. "Morgen.." murmelte sie und richtete ihren Blick auf Kay, und tatsächlich erhellte sich ihr Gesicht bei der Erwähnung von Kaffee "Ein Engel.." kommentierte sie und nahm die heiße Tasse nur zu gerne entgegen. Sie lies sich auf den Stuhl sinken und lehnte sich glücklich an die Wand, während sie an dem Kaffee nickte.

Kay bemerkte nicht, dass er immer noch da stand, nur mit einem Handtuch 'bekleidet'. Er sah wieder aus dem Fenster. Seine Haare waren immer noch ein wenig nass. Er war wieder in Gedanken versunken. Doch dieses Mal waren es gute Gedanken. Ein leichtes Lächeln lag auf seinen Lippen. Sein Herz raste, als er an den sanften Kuss auf seine Hand von Jaryth dachte. Ein warmes Gefühl durchfuhr seinen Körper. So warm...dachte er lächelnd.

Jaryth blieb neben Kay stehen, und konnte nicht anders, als ihn immer mal wieder zu mustern. Naja, er war eben ein Künstler, er musste den Körper seines Modells eben kennen.. Oder war da noch ein anderes Gefühl, aus dem heraus er ihn so ansah.
Doch dann wurde er von Lynn abegelenkt, die seufztend dasaß. "Hast du so schlecht geschlafen?" wollte er wissen und musterte seine Managerin, die ihm einen beinahe bösen Blick zuwarf. "Eines sag ich dir. Das nächste Mal lasse ich dich machen. Das nächste Mal helfe ich dir nicht. Dann kannst du schauen, was aus dir wird... " natürlich würde sie ihn nie in solchen Situationen alleine lassen, aber ein wenig Wut musste sie schon loswerden. "Aw.. Lynn.. du weißt doch, dass ich das nicht böse gemeint habe.. " er grinste breit und stubste dann leicht Kay an. "Außerdem kann ich ja auch Kay anrufen." schlug er vor.

Kay bemerkte die Blicke des Künstlers. Er genoss dies und schwieg. Er sah ihn an, als er ihn anstubste und lächelte fröhlich. "Klar; jederzeit!" Er sah an sich runter. Er ging in die Richtung Badezimmer. "Ich sollte mir besser etwas anziehen!" bemerkte er und wandte sich ab.
Doch dann zögerte er. Ihm war eingefallen, dass er keine Ersatzklamotten hier. Er seufzte leise. Und jetzt? fragte er sich nachdenklich in Gedanken. Sollte er Jaryth um Klamotten bitten? Aber irgendwie wäre ihm dies unangenehm.
Er war so nachdenklich, dass er nicht merkte, dass er stehen geblieben war.

Jaryth schmunzelte und nippte wieder an seinem Kaffee. "Mach das." sagte er noch und setzte sich zu Lynn an den Tisch. Als er sah, dass Kay stehen geblieben war, hob er leicht eine Braue, "Alles ok? Brauchst du noch was?" wollte er wissen und legte ein Bein über das andere, währen der sich an die Wand hinter sich lehnte. Lynn derweil blieb still und trank in Ruhe ihren Kaffee, schien sich von nichts stören zu lassen.