RE: Model gesucht - 8

Jaryrh wurde nur langsam unter dem zarten Streicheln wach. Er blinzelte und löste seinen Arm um ihn, ehe er sich ausgiebig streckte, wobei die Muskeln unter seiner Haut sachte zuckten. Morgenmuffel, der er war sah er nur kurz zu Kay, ehe er sich langsam von ihm löste und sich aufsetzt.. Er stand auf und sah ihn fragend aber müde an "Kaffee?" einsilbig wartete er auf eine Antwort, bevor er sich auf den Weg in die Küche machte, nackt wie er war

"nein...danke..." murmelte Kay und erhob sich ebenfalls. Kurz stand er etwas verloren stehen, dann zog er sich an. Er hatte den Blick gesenkt und er schwieg. Kay wagte es nicht, ihn anzusehen. Er wusste nicht, wie er mit der Situation umgehen sollen. "Wo...ist das Bad?" fragte er schließlich. "Ich sollte...duschen." Er brauchte ein paar Minuten für sich. Er ertrug das Desinteresse des Künstlers nicht. Als wäre nichts passiert...dachte er enttäuscht, verbarg dies jedoch gekonnt.

Jaryth war einfach ein Morgenmuffel und nicht besonders glücklich, wenn er aufstehen musste. "Hinten links." meinte er gerade als er die Kaffeemaschine anschmiss. Er dachte kurz darüber nach, und nahm die Kaffeetasse aus der Halterung. Er trank einen Schluck... er hörte das Rauschen der Dusche. Dann tranke r schnell das heiße Gebräu und ging ins Bad. Ohne zu zögern stieg er zu Kay in die Dusche und legte von hinten die Arme um ihn. "Geht es dir gut?" wollte er wissen und küsste ihn sachte in den Nacken. Es war nicht so, dass er ihn als Spielzeug sah, nur eben nicht als festen Freund.

Er spürte einen kühlen Luftzug, dann legten sich starke Arme um ihn. "Klar..."nuschelte er und sah nach vorne an die Kacheln der Wand. Er atmete tief durch. Beruhige dich...lass dir nichts anmerken; befahl eine leise Stimme in seinem Kopf. Egal, was er tun würde, es würde eine einseitige Liebe sein. "Alles in Ordnung!" sagte er, als müsse er es sich selbst einreden. Er schloss die Augen und genoss das warme Wasser. Kay wusste nicht, wie es weiter gehen sollte. Ich will ihn einfach nur glücklich machen, dachte er mit einem traurigen Lächeln.

Jaryth war zwar noch müde, aber nicht blind. Er setzte einen weiteren Kuss unter Kays Ohr, und raunte "Du bebst, als würdest du gleich weinen.." hauchte er und hielt ihn weiter nah an sich, während seine Haare langsam nass wurden und ihm im Gesicht hingen. "War es so schlimm gestern?" er glaubte nicht das es so war, denn wenn ja, würde er ihn wohl gerade wegstoßen, anstatt sich nicht zu rühren.. "Worüber machst du dir Gedanken?" wollte er wissen und wartete geduldig ab.

Er erstarrte. Das hatte er bemerkt? Kay fuhr sich durch die Haare. "Nein war es nicht..." murmelte er. Er suchte nach einer Ausrede. "Ich hab nur nicht so gut geschlafen, das ist alles!" er hoffte, dass der Künstler ihm glaubte. Er zögerte, dann drehte er sich in seinen Armen um. Er zwang sich, so wie früher zu sein. "Macht sich der große Künstler um sein Model etwa Sorgen?" fragte er mit einem sanften Spotten. Natürlich nicht, antwortete er in Gedanken und spürte, wie sein Herz sich schmerzhaft zusammenzog.

Jaryth konnte die Lüge beinahe spüren, sobald Kay sie ausgesprochen hatte. "Soso.." war deswegen seine Antwort. Er lies ihn sich in seinen Armen umdrehen, und sah ihm in die Augen. Leicht schmunzelte er, doch es erstarb beinahe sofort wieder. "Tatsächlich mache ich mir wirklich Sorgen." gab er zu und lies die Hände auf Kays unterem Rücken Ruhen, hielt ihn bei sich und legte sachte den Kopf schief. "Ich wollte dich eh fragen.." er zog die Brauen zusammen. "Ist das hier für dich mehr Spaß oder mehr etwas ernstes?" vielleicht war es etwas unklug das ganze Nackt in der Dusche zu besprechen. Doch er hatte sich schon gestern Abend gedanken darüber gemacht.

Er erstarrte. "Für mich..ist es etwas Ernstes!" sagte er leise. "Aber ich weiß, dass es nur eine Illusion ist. Ich verrenne mich da bloß in etwas. Denn für dich werde ich immer nur ein Model sein!" Er schaffte es zu lächeln. "Aber es ist okay. Denn ich will, dass du glücklich bist. Und wenn es bedeutet, dein One-night-stand zu sein, ist es okay." Kay sah wieder weg.Nun war es raus. Er hatte ihm die Wahrheit gesagt. "Wir sollten übrigens mit deiner Zeichnung weitermachen, sonst wird das nichts mehr..." wechselte er das Thema.

Jaryth hörte ihm zu, sah ihm dabei dir ganze Zeit ins Gesicht und nickte hin und wieder, doch nicht an Stellen, an dem ihm etwas unterstellt wurde. "Du hast dir ja viele Gedanken gemacht." meinte er schließlich sachte und strich ihm das Wasser aus dem Gesicht. "Aber hör mir zu.. Ich kenne dich seit Gestern... verstehst du..? So shcnell kann ich nicht sagen, was ich empfinde." er versuchte ihm in die Augen zu sehen. "Ich will nicht, dass das hier ein One-Night-Stand bleibt.. aber ich kann dir auch noch keine feste Beziehung versprechen." er schmunzelte leise.. "und wann ich male, ist immer noch meine Entscheidung." er hob die Hand und drehte Kays Kinn zu sich, drückte es leicht hoch. "Fangen wir doch erstmal als Freund mit gewissen Vorzügen an, mh?" schlug er vor. "Ich verspreche nichts, aber vielleicht schaffst du es ja mein Herz zu erobern?" er grinste schief.

Er nickte leicht. "Kein Problem." Kay sah ihn jedoch nicht an. Er konnte ihm nicht glauben. Nicht nachdem was...er brach ab und riss sich zusammen. "Ich...denke ich habe lange genug geduscht!" Er atmete erneut tief durch. "Hast du Hunger? Ich könnte uns etwas machen?!" Kay drehte das Wasser ab. "Hast du Eier? Und Speck? Dann mache ich dir Ham and Eggs?"

Und immernoch glaubte er ihm kein Wort. Er zuckte mit den Schultern und lies ihn aus der Dusche raus. "Nein, danke, ich esse morgens nichts. Du kannst dich gerne bedienen. Fühl dich wie zuhause." er duschte sich noch zu ende und trat aus der Dusche. Von dort ging er mit einem Handtuch in sein Schlafzimmer, wo er sich in Ruhe anzog, nur um anschließend in die Halle zu gehen und sich eine Zigarette anzuzünden. Seine Gedanken hingen bei Kay, der sich benahm, als würde er in eine depressive Phase rutschen. Leise seufzte Jaryth und stellte das angefangene Bild beiseite. Ihm war nach etwas anderem. Also holte er ein paar Rahmen und begann neue Leinwände zu spannen. Sie fertig zu kaufen war zu teuer. Und so kniete er nun am Boden und begann das Leinwandpapier auf die Keilrahmen zu spannen und zu nageln.

Kay war in Gedanken versunken. Er hatte sich angezogen und stand beim Fenster. Es war kühl geworden, doch er bemerkte es nicht. Sein Blick war in die Ferne gerichtet. Er dachte an früher. Sein Blick war verschleiert und deutete darauf hin, dass er in Gedanken sehr weit weg war.
Dann sank er langsam zu Boden. Er bemerkte nun den kühlen Windhauch. Seine Hände krallten sich in seine Haare. Er dachte an Jayrth. "Was mache ich hier nur?!" murmelte er und schloss die Augen. Wenn der Künstler von seinem Geheimnis erfuhr, würde er ihn bestimmt abstoßend finden und verachten.

Jaryth arbeitete unten weiter und dachte sich, dass Kay bestimmt etwas aß. Dass er gerade etwas ganz anderes machte, konnte er schlecht ahnen. So schlug ereinen Nagel nach dem anderen in den Keilrahmen und legte ihn erst zur Seite als die Leinwand fertig gespannt war. Er nahm sich einen weiteren Keilrahmen, hielt aber inne. Er sah hoch zu dem "Balkon" der in seine Wohnung mündete. Ob wohl alles in Ordnung war? Er überlegte sich den jungen nahc Hause zu schicken. Er würde heute ohnehin nicht mehr malen. "Kay?!" rief er schließlich.

Kay zuckte merklich zusammen. Schnell stand er auf. Er wollte nicht, dass Jaryth ihn so sah. Er schluckte schwer. Er hasst mich...schoss es ihm durch den Kopf. Er hat es erfahren...und jetzt hasst er mich! Er unterdrückte den Schmerz in seiner Brust. "J-Ja?" Er sah flüchtig in einen Spiegel. Kay wirkte panisch und ängstlich. Ich brauche ein paar Sekunden noch., dachte er und bemühte sich, sich zu beruhigen. Er schluckte schwer. Er verstößt mich...er will mich nie wieder sehen...ging es ihm durch den Kopf.

Jaryth stand langsam auf und sah nach oben, doch von Kay war nichts zu sehen. "Ich werde wohl heute nicht mehr zeichnen. Du kannst meinetwegen hier bleiben.. aber wenn du heute noch was vorhast, kannst du auch gehen. Arbeit hab ich heute nicht für dich." Aber natürlich würde er ihm die Stunden von gestern bezahlen. Das war ja klar. Weswegen er das Geld auch schonmal bereit legte, ehe er sich wieder an die Leinwände machte.