RE: Model gesucht - 10

Jaryrh hörte ihm still zu, er setzte feine Punkte mit seinem Bleistift und rührte sich sonst kaum. Schließlich sagte er "Sieht das hier so aus als würde ich dich so sehen?" er war ruhig, und wandte sich ncoh einmal den Haaren auf dem Bild zu. Andere würden sagen das Bild war perfekt. Doch er sah noch Dinge die ihm noch gefielen und an denen er weiter arbeiten wollte "Jeder hat eine Vergangenheit... Und wenn du gehen willst halte ich dich nciht auf.." er hielt inne und schluckte "sag doch wenigstens, dass du gehst.." und deutete dabei auch seine eigene Vergangenheit hat. Die Angst verlassen zu werden...

Er sah ihn verunsichert an. "Ich will nicht gehen!" murmelte er. "Ich will bei dir bleiben!" Er saß immer noch still da und regte sich nicht. Kaya fragte sich, warum Jaryth so viele Bilder von ihm gemalt hatte. Und er wollte nichts lieber, als ihm alles zu erklären. Er sah sich unnauffällig um. Nur meinetwegen geht es ihm schlecht...ging es ihm durch den Kopf. Ich bin wieder Schuld...so wie damals.
Kay wollte ihn aufbauen, ihn wieder glücklich sehen. Und er würde alles dafür tun um sein Ziel zu erreichen.

Jaryrh blieb über dem Bild gebeugt. "Ich weiß nicht ob eine Beziehung gut wäre.." gab er zu und sprach weiter "Mein Therapeut meint, ich soll erst wieder stabil werden. Stabil... Pah.. Was bedeutet das überhaupt." er sah wütend auf das Bild, dann stand er auf und blickte zu Kay. "Geh nicht einfach weg.." sagte er schließlich und setzte sich langsam auf den Hocker im Raum

"okay..." Kay sah weg. Er hatte sich ohnehin keine Hoffnungen gemacht. Ich war naiv zu glauben, er würde eine Beziehung will...irgendwann, dachte er. Kay seufzte leise. "Ich werde nicht gehen...nicht, bis du es von mir verlangst." sagte er und blieb wo er war. Kay war es wichtig, dass Jaryth stabil wurde. Und wenn es soweit war, würde er zulassen, dass er ihn verstieß. Er rechnete damit und sein Blick war in die Ferne gerichtet. Naiv...erneut ging ihm dieses Wort durch den Kopf.

Jaryth blieb sitzen und tastete seine Hosen ab, er zog sein Zigarettenpäckchen hervor, das allerdings leer war, weswegen er es achttlos hinter sich schmiss und wieder Kay ansah. "Du bist hier kein Gefangener. Du kannst deine eigenen Entscheidungen treffen..." er verstand immer noch nicht, warum er einfach gegangen war. "Du bist doch schon alleine groß" er zwang sich zu einem schiefen Lächeln Dnan auf einmal "LYNN!" schrie er und ein geschrienes Jaaa? kam zurück "KIPPEN!" diesmal kam keine Antwort, stattdessen waren Schritte zu hören und Lynn kam mit einem Tablett die Wendeltreppe hinunter. "Du hast 'Bitte' vergessen." sie stellte das Tablett ab. Darauf standen Kekse, eine Kanne Kaffee, sowie eine Kanne Tee und drei Tassen, sowie ein frisches Päckchen Kippen das sie Jaryth zu warf. "Du bringst dich auf diese Weise nochmal um." meinte sie ernst, doch Jaryth packte das Päckchen auf und grinste "Ich finde, so ein Tod würde zu einem Künstler passen." sie hatten dieses Gespräch schon zu oft geführt. Und so setzte sich Lynn und nahm sich einen Tee,. "Bedien dich, Kay. Und erzähl mal was von dir." sie war im Gegensatz zu Jaryth ein Lebensfroher Mensch, die sich sehr interessiert gegenüber anderen Menschen zeigte.

"Erzählen?" wiederholte er nachdenklich. "Was soll ich denn erzählen?" Er fand Lynn sympathisch. Aber was sollte er erzählen? Er sah in Gedanken versunken aus dem Fenster. Wie schon vor einigen Tagen regnete es. Wie damals...es war, als sei er wieder ein Junge...er versuchte, die Gedanken zu vertreiben, doch es gelang ihm nicht. Er bemerkte nicht, dass sein Blick all seinen Schmerz und die Verzweiflung zeigte. Er war in der Erinnerung gefangen. Abartig...zischte eine leise Stimme in ihm. Ich bin abartig... er wiederholte diese Worte immer wieder.

Jaryth blieb wo er war, er musterte den Blick, den Kay auf dem Gesicht hatte, doch er konnte sich nicht rühren, wollte es nicht. Ganz dagegen Lynn die ihn besorgt ansah und ihm einfach eine Tasse Tee einschenkte. "Hey.. Ich meine sowas wie. Wer bist du, woher kommst du, was machst du so in deinem Leben." sie lächelte ihn aufmunternd an, während Jaryth sich eine Zigarette anzündete. "Was studierst du eigentlich?" hatte er das schon gefragt? Er konnte sich nicht erinnern.

Kay gelang es endlich, sich wieder ins Hier und Jetzt zurück zu reißen. "I-ich...heiße Kay." sagte er mit rauer Stimme. Er spürte die alte Narben auf seinen Handinnenflächen. Sie waren gut verborgen. So hoffte der junge Mann. Er hatte zumindest keine Fragen deswegen gehört. Er fuhr sich durch die Haare. "Ich komme aus dem Norden." fuhr er fort. "Und ich studiere Medizin!" beendete er seine Vorstellung. Er senkte wieder den Blick. Kay wusste nicht, was er noch erzählen sollte. Er wollte Jaryth alles erzählen, doch Angst keimte in ihm auf. Du bist so abartig! lachte eine leise Stimme in seinem Kopf.

Lynn lachte leise, als er sich vorstellte. "Hallo Kay.." wiederholte sie als wären sie in einer Selbsthilfegruppe. Dann hörte sie jedoch zu und schmunzelte "Medizin also, in welchem Semester?" führte sie den Smalltalk fort und sagte dabei. "Ich heiße übrigens Lynn Adams. Ich habe Kunstwissenschaften studiert und arbeite für ein paar Künstler als Managerin. Ich bin.. bestimmt schon seit 7 Jahren Jaryth Managerin und bin wirklich überrascht, dass er sich endlich ein Modell gesucht hat." Jaryth sah sie böse an, als hätte sie ein Geheimnis verraten. "Aber, ich finde es sehr schön, dass das geklappt hat." führte sie fort. und sah auf den Tee vor Kay "Trink erstmal was. Ich hab dich ja einfach hierher bestellt.." sie sah etwas besorgt drein.
Jaryth sah sie an und meinte "Wieso bietest du mir eigentlich nichts an?" wollte er wissen und bekam eine recht bissige antwort "Weil du hier wohnst, und dich selbst bedienen kannst, Mr. "Ich melde mich nicht"

"Ich bin im 3. Semester!" antwortete er und beobachtete die beiden still. Er konnte sich ein unsicheres Lächeln nicht verkneifen. Er spürte, wie er sich langsam entspannte, doch ein wenig Nervosität war noch da. Er griff zögernd nach dem Tee und trank einen Schluck. Der Tee wärmte ihn von innen. Kay warf Jaryth einen kurzen Blick zu. Der Künstler würde ihm wohl nicht so schnell vergeben können. Er nahm noch einen Schluck. Er bemerkte kaum, dass es spät geworden war. Ihm graute es vor der Nacht, denn seit einigen Tagen hatte er Alpträume. Ob es heute wieder so sein würde? Er wollte nicht alleine sein, doch dies würde sich nicht vermeiden lassen.

Jaryth verdrehte seine Augen über Lynn und musterte Kay wieder "Im dritten? Ich glaub ich bin im... moment. Ich habe mit 20 angefangen. und mit 22 bin ich nicht mehr hingegangen. Also theoretisch bin ich im 4. Fachsemester und im.. 14. Semester so.." er musste grinsen. "Student sein ist echt schön." seine Laune hob sich langsam wieder. Er stand auf und nahm sich etwas Kaffee, bevor er sich einfach neben Kay auf den Boden setzte.
"Und wo wohnst du Kay?" kam nun die Frage wieder von Lynn und aufmunternd sah sie ihm an. Klar wurde es spät, doch das interessiere scheinbar keinen der beiden zu recht. Vielleicht weil sie wussten, dass sie eh die ganze Nacht wach sein würden.

Kay sah zu Lynn. Sie war neugierig, doch irgendwie war es nicht so schlimm, wie er dachte. "Hier ganz in der Nähe. In einer kleinen Wohnung!" Das er sich nicht mehr leisten konnte, verschwieg er jedoch. Er blickte zu Jaryth. Kay bemerkte, dass sich die Stimmung des Künstlers verbesserte. Doch er sprach es nicht aus, denn er hatte Angst, dass die Stimmung kippte. Er sah auf seine Tasse. Nur noch ein Schluck war in dieser. Er trank aus. Kay begann die Stimmung zu genießen. Er lehnte sich an die Wand und sah abermals aus dem Fenster. Schnell wandte er den Blick ab, da es immer noch regnete.

Jaryth griff ohne zu zögern nach der Tee Kanne und goß Kay nach. Er blickte fragend zu Lynn und tat das gleich bei ihr. Er blieb bei seinem heißgeliebten Kaffee und legte beide Hände fest um die warme Tasse. "Ich will eine Ausstellung machen.", brachte er schließlich hervor und sah fragend zu Lynn. "Mit den ganzen Portraits von Kay und ich will, dass er dabei ist." nun sah er zu ihm "Natürlich bekommst du Geld dafür und wenn der Verkauf gut läuft, auch eine Prämie." er sah auf die Bilder um sich herum. Es war etwas seltsam Kay überall zu sehen, doch Jaryth schien das zu beruhigen und Lynn nicht zu wundern. "Ok, ich hör mich mal um... " sagte die Managerin lächelnd und nahm sich einen Keks.

Kay's Augen weiteten sich überrascht. Was...? Er sah auf die Kunstwerke. Wieder ein leichter Stich. Abartig... Schnell wandte er den Blick ab. "Okay...wenn du denkst, das es welche gibt, die einen gewöhnlichen Mann sehen will." fügte er hinzu und lächelte flüchtig. Er hatte statt 'gewöhnlich' eigentlich 'abnormal' sagen wollen. Oder 'abartig'...'unnormal' oder sogar 'ekelerregend'. Ja, er hatte gelernt, dass er widerlich war. Man hatte es ihm Wortwörtlich eingeprügelt. Bis er es selbst so sah. Um seine Gedanken los zu werden, wandte er seine Aufmerksamkeit wieder Jaryth und Lynn zu.

Jaryth sah kurz irritiert zu Kay. "Was dachtest du, warum du Modell stehst, weil du ein normaler Kerl bist?" er schmunzelte leicht. "Du hast eine Ausstrahlung und bist sehr attraktiv. Ich glaube kaum, dass irgendeines der Bilder unverkauft bleibt." er lächelte und stellte den Kaffee weg, bevor er sich wieder eine Zigarette anzünden wollte. Doch diesmal kam ihm Lynn zuvor und sah ihn streng an. "Erst ein Keks, dann die Zigarette." sie sah zu Kay "Falls du mal in die Lage kommst, so bekommt man ihn meistens zum Essen." Jaryth verdrehte die augen und äffte ihre letzten Worte nach, nahm dann aber doch einen Keks.