RE: Bal des Sauvages - 7

"Gewöhne dich lieber an deine Rolle als Diener und Haustier. Ich glaube ich lasse dir noch ein wenig Zeit. Wir sehen uns morgen Abend."
Tauros hatte fast den Raum verlassen, als er sich noch mal umdrehte.
"Ich bin ja kein Unmensch. Eigentlich doch, aber verhungert nutzt du mir nichts."
Vor Bael auf dem Boden erschien Essen. Gar nicht mal was schlechtes, Hühnerkeulen, Kartoffeln und Brot. Nur war das ganze nicht auf einem Teller angerichtet, sondern in einem tönernen Napf, auf dem sogar Baels Name stand.

Bael blieb allein zurück. Allein in dem kalten dunklen Raum, mit dem verführerischsten Essen, das er je gesehen hatte. Als der Stier gegangen war, ging er vor dem Napf in die Hocke und betrachtete es wehleidig. Doch obwohl er genau wusste, was sein "Gastgeber" damit beabsichtigte, war er es nicht gewöhnt, Stolz zu wahren. Er hatte Hunger. Also aß er. Und nahm sich eine der Keulen gierig aus dem Napf, um sie gierig abzunagen. Dummerweise verschwand sie gleich darauf wieder und erschien zurück im Napf. Bael resignierte, als ihm bewusst wurde, was verlangt wurde... Beschämt ging er auf alle Viere und biss in das Fleisch - wie ein Hund. Und diesmal verschwand es nicht.

Tauros hielt sein Wort, sich erst mal fern zu halten. Durch den Spiegel konnte Bael den Tagesablauf von Tauros sehen, als auch den des weltlichen Markgrafen von Laras, der des Nachts in das Himmelsbett legte und den Jungen hinter dem Spiegel keines Blickes würdigte.
Auch am nächsten Tag wurde Bael erst mal hartnäckig ignoriert.
Erst am Abend trat "Tauros" wieder durch den Spiegel. Diesmal nicht mit Maske, und nur mit einer langweiligen, braunen Stoffhose gekleidet.
"Na, froh mich zu sehen?", fragte er hochmütig grinsend.

Bael war inzwischen ziemlich zermürbt. Außer dem bisschen Essen von vor zwei Tagen hatte er nichts mehr bekommen und inzwischen fühlte er sich überhaupt nicht mehr gepflegt oder menschlich. Er starrte matt zu dem mann au, der endlich seine Maske abgenommen hatte. Der Rothaarige starrte ihn triumphierend an und Bael war zu ausgelaugt, um rebellisch zurück zu funkeln.
"Kann ich nicht behaupten..."

"Oh, wäre es dir lieber, wenn ich wieder gehen würde?"
Der Mann wandte sich um und deutete an, zu gehen.

"N-Nein!", rief der Junge panisch und hob die Hand, als wolle er ihn aufhalten. "Bitte! Ich... Ich kann nicht mehr! Ich habe solchen Hunger... Es ist so kalt! Bitte habt doch Gnade!"

"Na geht doch! Du beginnst dich zu fügen. Hunger? Kälte? Alles kein Problem!"
Die Feuerschalen im Raum flammten auf und Baels Napf füllte sich. Tauros Resteessen war für Bael immer noch ein Hochgenuss, Wildgulasch mit Klößen konnte sich nicht jeder leisten.
"Bitte, iss."
Tauros setzte sich. Scheinbar in die Luft, doch dunkle Nebelschwaden stiegen vom Boden auf und formten ihm einen Stuhl. Daneben entstand ein kleines Tischchen mit einer Karaffe und einem Likörglas. Die Zauberhand goss ihm aus und reichte ihm das Glas, während er seinem neuen Haustier beim fressen zu sah.

Bael sah zu, wie der teuflische Adlige es sich bequem machte. So bequem, wie man es im Verlies nur haben konnte, während sich sein Hundenapf erneut mit den köstlichsten Gaumenfreuden füllte. Als Straßenkind hatte er gelernt, dass so etwas wie Stolz einem nur schadete. Sicher hätte er lieber mit den Händen oder Besteck gegessen, doch er ahnte, dass es keinen Sinn hatte, zu diskutieren. Langsam neigte er das Haupt, um zu fressen. Und das tat er dann auch, während ihm das Blut in den Kopf stieg.

Zufrieden schmunzelnd schlürfte Tauros von seinem Likör.
"Und jetzt mach dich sauber."
Vor Bael erschien eine große Schüssel mit kaltem Wasser und einige kratzende Handtücher.
"Danach können wir ja sehen, ob du deinen Platz gelernt hast."

"Meinen... Platz?", wollte der Junge wissen, der sehnsüchtig auf die Schüssel starrte. Er war keiner, der gern herumlief wie ein verlotterter penner. Gut, er war einer, doch er hatte Standards. Daher hatte er sich auf dem Fest eigentlich sogar recht wohl gefühlt. Zögernd ergriff er die Handtücher und begann, sich mithilfe des Wassers abzurubbeln, wobei er sehr sorgfältig vorging.

"Jetzt bist du ja fast vorzeigbar. Gut."
Tauros klopfte sich auffordernd auf den Oberschenkel, wobei der Stoff seiner Hose sich aufzulösen begann.
"Und jetzt komm her. Und keine Sorge, ich habe den Bannkreis aufgehoben."
Einblick auf das stattliche Geschlecht des Aristokraten machten seine Absichten klar.

"I-Ich soll...?", fragte er nervös. Er konnte sich an das letzte Mal noch erinnern. Der Stier war immer noch so verboten groß wie zuvor.
"Bitte, ich... es muss doch eine Möglichkeit geben, uns einig zu werden!"

"Willst du deinem Kollegen unten im Keller Gesellschaft leisten? Der ist auf nem Bock festgebunden und wird quasi dauerhaft bestiegen. Kann dich gerne nach unten versetzen."
Um ihn noch weiter zu motivieren, begannen die Ketten um seine Gelenke wieder zu wabern und sich zu materialisieren. Würden er sich nicht beeilen, könnte das wieder Schmerzhaft haben.

Bael wusste einfach nicht, was er tun sollte. Der Gedanke daran, an Beischlaf mit dieser... dieser Kreatur... Er ekelte ihn an. Doch gefoltert werden in einem Kerker, der noch schlimmer war?
"Nein!", rief der Dieb hysterisch, als sich seine Tätowierungen wieder in eiserne Ketten verwandelten, die sich zuzudrücken drohten. "Ich tue es! Ich tue es!!"

Tauros spreizte die Beine und präsentierte dem Jungen sein Glied.
"Dann schlage ich vor, dass du jetzt meinen Schwanz in den Mund nimmst und zu blasen beginnst, bevor ich dich doch zu Torrel runter schicke."