RE: Der Teufel trägt Beretta - 15

Er atmete auf, Shiro war ansprechbar und stimmte ihm anscheinend zu. Im Moment war er froh darüber dass der Junge einfach gehorchte und ihm einfach folgen würde. Gleichzeitig war das aber eine Last- was wenn er den Jungen nicht mehr schützen konnte? Naja, dann hatte er wohl selbst nicht mehr lange zu leben. "Gut- ruh dich aus, ich denke wir werden früh genug aufstehen müssen.",meinte er und musterte den Jungen etwas länger. "Ich hatte schon Angst, du würdest nie wieder aufwachen. Du hast geglüht, ich... hätte dich nicht in Gefahr bringen dürfen."

Shiro sah zu Agero. "Du machst dir Vorwürfe?" fragte er leise. "Warum das denn?" Er rückte zögernd etwas näher. "Wenn sich einer Vorwürfe machen sollte, dann ich!" Er seufzte leise. "Ich bringe dich ständig in Gefahr...." Traurig sah Shiro Agero in die Augen. "Ich bin doch nur ein Sklave. Ein Sklave sollte hilfreich sein, ich jedoch mache nur Ärger!" So sah Shiro es zumindest. Ohne ihn wäre Agero bestimmt besser dran.

Agero senkte langsam den Blick, dann nickte er leicht und sah auf seine Hände. "Du... bist als Sklave auf mich angewiesen und ich habe es nicht geschafft dich zu schützen. Das... alles ist meine Schuld, du kannst ja nichts dafür.",setzte er nicht hinzu und strich vorsichtig durch Shiros Haare um ihn zu beruhigen.

Shiro sah ihn mit großes Augen überrascht an. "Du machst dir tatsächlich Vorwürfe?" flüsterte er. "Wie lange denkst du schon so?" Er ließ die Berührung zu. Shiro konnte es sich nicht erklären, doch irgendwie beruhigte es ihn tatsächlich. Es machte ihn komischerweise...Glücklich? Aber wieso? Er konnte es sich nicht erklären.

Agero sah verlegen zur Seite. "Schon seit du wegen mir entführt wurdest kleiner. Ich hätte besser auf dich aufpassen müssen. Das ist wohl meine Aufgabe und ich hab's verbockt." Er strich über Shiros Wange und musterte ihn nachdenklich.

Shiro genoss Ageros Berührung. Entspannt schloss er die Augen. Ageros Hand war angenehm warm und seine Berührung vorsichtig, als könnte Shiro zerbrechen. Insgeheim fragte er sich, ob es nicht genau das war, was er brauchte...Zuneigung und Geborgenheit. Das Gefühl sicher zu sein. Und genau das vermittelte Agero ihm gerade.

Diese Verbindung zwischen ihnen... es fühlte sich komisch an, aber auch irgendwie gut. Verwirrt beobachtete er den jungen Mann vor sich und dachte nach. "Ich fürchte... dass wir nicht lange unsere Ruhe haben werden. So wie ich dieser Leute hier einschätze haben sie etwas vor mit uns." Er wusste nicht genau wohin es ihn verschlagen hatte, aber so viele Optionen gab es nicht.

Shiro nickte nachdenklich. Ja, Agero hatte Recht...sie waren bestimmt nicht grundlos hier. Er zögerte, dann öffnete er den Mund, um etwas zu sagen, doch im selben Moment wurde die Tür aufgerissen.
Ein großer Mann trat ein. Er sah zwischen den beiden hin und her und grinste. Shiro erschauderte. Der Typ wirkte nicht sehr nett...
"Tut mir leid!" entschuldigte sich der Fremde. "Ich wollte euch Turteltäubchen nicht stören..."
Shiro sah verlegen weg, dann erhob er sich. "Ich...werde mal...schauen, wo die Dusche ist...." Der junge Mann hatte das Gefühl, dass er hier unerwünscht war. Er hatte den interessierten Blick des Mannes bemerkt. Aus irgendeinem Grund wollte er Agero gehören- nur er! War dies nicht...besitzergreifend? Shiro verschwand verwirrt über seine Gefühle.

Zurück blieben Agero und der fremde Mann.

Agero musterte den Jungen besorgt, er wollte wissen was seine Meinung zu der Situation hier war, schließlich war Shiro der einzige hier den er kannte. Aber bevor der Junge den Mund öffnen konnte, wurde die Tür aufgerissen und ein sehr großer und breit gebauter Mann betrat den Raum. Agero spannte sich an und wirbelte herum. Der Typ versprach Ärger, das stand sicher fest. Er war erleichtert, dass Shiro die Situation erkannte und sofort aus dem Raum verschwand.
"Wer sind Sie? Und wieso sind wir hier?",fragte er sofort, seine Stimme klang argwöhnisch, sein Instinkt warnte ihn davor dem Mann zu vertrauen. Ein irrsinniger Wunsch wuchs in ihm, er wollte Shiro beschützen, als er diesen Kerl ansah wollte er es noch viel mehr. Er durfte nicht zulassen, dass ihm etwas passierte.

Der Mann lachte. "So misstrauisch?" grinste er spöttisch. "Angst, dass ich deinem Freund was tue?" Er lehnte sich an die Wand. "Mein Name ist Takeo!" stellte er sich schließlich vor. "Und ich will dir einen Deal vorschlagen...bevor du ablehnst...hör mir zuerst zu!" Ohne auf Ageros Reaktion zu warten fuhr er fort. "Ich biete dir und dem Kleinen ein Zuhause an...im Gegenzug wirst du uns helfen. Wir betreiben einen Boxkampf. Du bist bestimmt gut...." Sein Blick wurde kalt. "Solltest du ablehnen, sehe ich keinen Grund, Shiro zu schützen..."

"Du hast uns versorgen lassen, das macht mich misstrauisch. Du tust das nicht umsonst." Er wollte zwar protestieren, Shiro war ja nicht sein Freund- aber der Kerl hatte sich seine Meinung schon gebildet, dem war es egal was Agero dazu sagte. Er hörte seinem Gegenüber zu un schwieg erst. Sein Angebot kam einer Drohung gleich und eine Wahl hatte er sowieso nicht. "Du... erwartest von mir dass ich mich wie ein Hund mit anderen balge damit du dein dreckiges Geld verdienst?",knurrte er leise und ließ sein Gegenüber nicht aus den Augen.

"Wenn du es so formulieren willst...ja, das erwarte ich von dir!" lächelte Takeo frech. "Außer natürlich, dir bedeutet der Junge nichts..." fügte er hinzu. Gespannt wartete er.

Shiro erkundete inzwischen ihre Unterkunft. Ihm kamen einige Männer entgegen. Die Blicke der Vorbeikommenden machten ihn nervös. Schnell senkte er den Blick und ging weiter. Shiro fragte sich, was Agero mit dem Fremden besprach. Ihn verwirrten seine Gefühle immer noch. Warum raste sein Herz, wenn er an Agero dachte? Diese Gefühle waren nicht normal. War es etwa tatsächlich möglich, dass er sich in ihn verliebt hatte? Shiro war verunsichert. Er hatte noch nie so intensive Gefühle gehabt. Was war nur los mit ihm?

Ageros Augen verengten sich, er funkelte sein Gegenüber drohend an. Er war zwar geschwächt, aber harmlos mit Sicherheit nicht. "Du drohst mir also? Interessant... nun, es sieht wohl so aus als hätte ich keine andere Wahl. Noch nicht. Aber wenn du dem Jungen auch nur ein Haar krümmst, lernst du mich kennen. Und glaub mir, das willst du nicht." SOllte Shiro etwas passieren... Agero hatte nichts mehr zu verlieren. Im Moment konnte er nicht mehr zurück in seine Villa und das machte ihn sehr, sehr gefährlich. Wenn dieser Kerl ein bisschen Verstand hatte wusste er das auch.

"Ich versrpeche es! Deinem Kleinen wird niemand ein Haar krümmen." Er wandte sich ab. "ich werde euch etwas zu essen bringen lassen. Ihr müsst ja extrem hungrig sein, nicht wahr?" Ohne auf eine Antwort zu warten ging er. An der Tür blieb er jedoch noch einmal stehen. "Sieh dich inzwischen ruhig um. Ich werde mich darum kümmern, dass ihr ein Zimmer ganz für euch alleine bekommt. Ist doch nett von mir, oder?" Takeo lächelte dreckig. "Ihr solltet aber nicht zu laut sein, ja? Immerhin seid ihr nicht alleine..." Er lachte, dann verließ er das Zimmer ganz und schloss die Tür hinter sich.

Lächelnd schritt der Mann durch die Gänge. Alles lief perfekt. Nun musste er nur dafür sorgen, dass Ageros kleinem Freund nichts geschah.

Ageros Augen sprühten vor Wut Funken, er wusste sehr gut wieso dieser Kerl das tat. "Scher. dich.zum.Teufel." Er stand auf und nahm Abstand von ihm so weit es ging, er machte sich nicht die Mühe Takeos Andeutungen zu berichtigen- er musterte ihn einfach nur kalt und machte sich dann auf die Suche um Shiro zu finden. Der Junge war bestimmt ein Stück weit gelaufen und hatte sich umgesehen so wie er ihn bis jetzt kannte. Aber er war immer noch verletzt und Gott wusste wer sich hier unten noch alles herumtrieb, also lief er los und sah sich nach dem Jungen um. Er würde ihm sowieso die Wahrheit zu dem allen hier sagen müssen.