RE: Der Teufel trägt Beretta - 9

Agero döste im Sitzen, den Rücken an die Wand gelehnt. Sein Körper war hier ständig in Alarmbereitschaft. Immer hörte er mit halbem Ohr auf die Geräusche um sich herum. Deswegen wurde er bei Shiros leisem Wimmern auch wach. Er versuchte den Jungen zu trösten, aber mehr als ein wenig näher an ihn heranzurutschen schaffte er nicht. Er wusste selbst nicht, wieso ihm so viel an Shiro lag, aber der Junge war gerade der einzige der noch zu ihm hielt. Erschöpft schloss er die Augen und döste wieder im Halbschlaf vor sich hin.

Shiro konnte nach seinem ersten Aufwachen nicht mehr einschlafen. Hier in diesem Raum waren keine Fenster, daher wusste er nicht, ob es Nacht oder Tag war. Besorgt sah er zu Agero. Er wollte nicht, dass sein Traum wahr wurde, denn nach seinem Erwachen hatte er ein letztes Gesicht gesehen und eine kalte Stimme-die von James! Seine letzten Worte hatten ihn beunruhigt... "Eigentum..." die Worte in seinem Traum verfolgten ihn immer noch...doch mehr noch als die Worte hatte er Angst um Agero.

Er wurde wach als sich die Tür öffnete und James herein kam. Er löste die Kette von dem Rohr und zerrte Shiro daran hoch. "Schön... komm mit, ich habe heute etwas vor mit dir. Wenn du dich ganz brav benimmst wirst du heute oder morgen Abend vielleicht wieder hier rein dürfen mein Schöner." Er schleppte den Jungen hinter sich her in ein steriles weißes Zimmer. "Du hast heute einen Arzttermin Kleiner...",meinte er amüsiert und bedeutete zwei seiner Männer den Jungen auf die LIege zu fesseln, damit der Arzt ihn in Augenschein nehmen konnte.

Shiro warf Agero noch einen kurzen, hilflosen Blick zu, dann senkte er den Blick und folgte James. Als sie das Zimmer betraten, verspannte er sich verängstigt. Still ließ er sich von den beiden Männern auf die Liege fesseln. Er fragte sich, was er mit 'Arzttermin' meinte. Er war doch Topfit, was sollte dies also? Und warum amüsierte es James so sehr? Noch mehr störte es Shiro jedoch, dass er immer noch nackt war. Er fühlte sich unterlegen, und dies war ein unangenehmes Gefühl, auch, wenn er eindeutig der Fall war...Er zwang sich, sich zu entspannen, denn er wollte so schnell wie möglich wieder zu Agero.

Der Arzt betrat das Zimmer und begrüßte James kurz, dann musterte er den Jungen. "Dein neuer Sklave also? Dann nehme ich alle Proben die nötig sind... noch etwas das ich tun soll?"
James dachte kurz nach und nickte dann leicht. "Nimm ihm den Chip raus- Betäubung ist überflüssig, setz gleich den Neuen ein."
Der Arzt nickte und nahm Shiro zuerst Blut ab und untersuchte sein Gemächt genauso sorgfältig wie seinen Hintern, dann nahm er einen Tupfer, ein Lesegerät und ein Skalpell aus seiner Tasche.

Shiro ahnte, dass dies schmerzhaft werden würde. Er zitterte und versuchte sich los zu reißen. Er sah hilflos James an. Er fragte sich, warum er keine Betäubung bekam. Mochte James es, wenn Shiro Schmerzen hatte? Verängstigt sah er sich nach einer Fluchtmöglichkeit um. Doch die Fesseln hielten ihn fest auf der Liege. Shiro wurde Blut abgenommen. Diese Spritze war harmlos und auch die sonstigen Untersuchungen duldete er wortlos und ohne zu Jammern. Doch als der Arzt mit dem Skalpell näher kam, versuchte er, diesem auszuweichen. Doch er wusste, dass dies nicht funktionieren konnte. Panisch sah er zu James.

James lehnte in einer Ecke und beobachtete den Arzt wachsam bei seinen Untersuchungen, überraschenderweise sträubte sich Shiro kein bisschen, er war eher völlig ruhig und wartete brav ab bis die UNtersuchung vorbei war. Erst als sich das Skalpell seiner Schulter näherte wurde er panisch und zerrte an den Fesseln. "Haltet ihn fest",befahl er seinen Männern.
Der Arzt desinfizierte die Haut und setzte einen tiefen Schnitt um an den CHip heranzukommen, es musste dem Jungen unendliche Schmerzen bereiten, aber die beiden Männer hielten ihn fest. Er war gewöhnt, dass vielen Sklaven Schmerzen zugefügt wurden, einfach nur um sie zu brechen.

Shiro schrie vor Schmerzen auf. Er wehrte sich weiterhin verzweifelt. Es tat weh. Mehr, als die Stromschläge des Halsbands. Er versuchte, sich loszureißen. Die Schmerzen ließen nicht nach, im Gegenteil; sie wurden eher noch schlimmer. Ihm wurde schwindelig, der Junge drohte, das Bewusstsein zu verlieren. Irgendwann verstummten seine Schreie, er wimmerte leise, sah James voller Hass an. Seine Augen funkelten immer noch. Sein Wille würde nicht brechen, das würde er verhindern. Shiro würde kämpfen, niemals aufgeben.

Der Arzt schüttelte nur leicht den Kopf, dann holte er den Chip mit ener Pinzette aus der Wunde und drückte den Neuen hinein bevor er das Ganze mit einigen Stichen zunähte. Wenigstens hielt der Junge endlich still und hörte auf wie am Spieß zu schreien. "Er braucht ein wenig Ruhe, ich werte die Blutproben aus- und das hier habe ich noch für Sie, falls er Probleme macht." Er reichte James einen Beutel mit mehreren Kanülen und Spritzennadeln. "Das dürfte ihn brav und willig machen, aber passen Sie auf damit. Eine Überdosis ist gefährlich."

Shiro drehte den Kopf auf die Seite. Endlich hatte er keine Schmerzen mehr. Dennoch hatte er immer noch Angst. Was war das für ein Beutel? Verunsichert sah er James an. Dann wanderte sein Blick zu den Männern, die ihn immer noch festhielten. Er knurrte wütend. Er funkelte die Männer drohend an. "Lasst mich los!" fauchte er. Dann sah er wieder zu James. "Pfeif deine Hündchen zurück!" forderte er frech. Dann erstarrte er. Seine Gedanken wanderten zu Agero. Er hoffte, dass James trotz der Drohungen Agero nichts antat. Agero ist stark!, erinnerte er sich. Er wird nicht brechen!

James lachte leise und schob den Beutel in eine Hosetasche. "Gut... Unser Hübscher hat wohl wieder große Klappe." Er nickte einem seiner Männer zu, der Shiro eine Ohrfeige verpasste dass er ohne die Fesseln von der Liege gefallen wäre. "Bringt ihn rüber in sein neues "Reich".", spottete er amüsiert und schickte seine Männer mit dem Jungen in einen Nebenraum, in dem ein kleiner Käfig stand, in den Shiro gerade so hinein passte, dass er sich noch umdrehen konnte. "Hier kannst du dich ein bisschen ausruhen. Aber Vorsicht, noch so einen frechen Spruch und Agero wird die Konsequenzen tragen!"

Shiro zuckte zusammen, als der Mann ihn schlug. Es fühlte sich an, als würde sein Kopf explodieren. Ihm wurde wieder schwindelig. Hätten die Männer ihn nicht aufrecht gehalten, wäre er zu Boden gesunken. Shiro war mit seinen Kräften am Ende. Er wurde in den Käfig gestoßen, dann wurde alles schwarz und er verlor sein Bewusstsein. Er hörte noch James' Worte. Agero..., dachte Shiro, bevor ihn Dunkelheit umhüllte.

Agero hockte in seinem Gefängnis auf dem Boden und machte sich Sorgen um Shiro, er wusste nicht was er noch tun sollte, im Moment war er einfach völlig hilflos und konnte nur hoffen, dass es dem Kleinen gut ging. Er hatte doch tatsächlich geschworen ihn zu beschützen. Im Stillen hoffte er, dass der Junge nicht zu viel opferte.

Die Zeit verging. Nach einer Viertelstunde regte sich Shiro. Er sah sich orientierungslos um. Er erinnerte sich langaam wieder an alles. Panisch ließ er den Blick durch den Raum gleiten. Immer noch tat ihm alles weh. Er erinnerte sich an James...an den Schmerz, den der Arzt ihm zugefügt hatte...einfach an alles.

James kam nach ein paar Stunden nach unten und musterte den Jungen im Käfig ruhig. "Hmm...sehr schön... du gefällst mir so immer besser. Süß wie du da drinnen hockst",meinte er nur spöttisch und grinste zufrieden. "Ich denke du verstehst langsam woher der Wind weht nicht wahr Kleiner? Ab sofort gehörst du mir... also vergiss Agero besser. Er wird da unten verschimmeln."