RE: Famiglia - 67

Fast hätte Valerio gelacht, als er das hilflose Gesicht seines Freundes erkannte, doch unterdrückte es. Stattdessen legte er seine Hand auf Santinos Rücken und schob ihn ein wenig nach vorne. "Du tust fast schon so, als wärst du überrascht davon, deine Strafe zu erhalten", raunte er ihm zu, bevor er ein wenig Abstand von ihm nahm und voran schritt. Er wusste, dass Santino ihm folgen würde, auch, wenn er nun eine Richtung anstrebte, in der sie auf mehr Menschen treffen würden.

Er warf ihm noch einen bittenden Blick zu, die Strafe war schon beinahe ein wenig grenzwertig immerhin riskierten sie dabei ja entdeckt zu werden. Aber er beschloss Valerio zu vertrauen, er behielt den Blick oben und versuchte sich möglichst normal zu verhalten. Es wäre für ihn so gut wie unmöglich überhaupt etwas zu sagen- wenn ihn jemand ansprach dann war er so gut wie verloren.

Kurz spielte Valerio mit dem Gedanken Santino laut und deutlich zu erklären, warum er einen seiner Mitarbeiter bestrafte, wenn er ungehorsam war, doch würde ihm die Aufmerksamkeit, die sie dadurch bekamen ebenfalls nicht gefallen. Schweigend schritt er durch die Hallen, sie trafen nur auf zwei Mitarbeiter, diese allerdings wichen ihnen hastig aus und senkten ihre Blicke. Trotzdem musste für Santino eine Unendlichkeit vergangen sein, bis sie in seinem Zimmer ankamen. "Schließe es auf", verlangte Valerio ruhig.

Santino wich den Blicken aus und war mehr als erleichtert als sie wieder in einen Teil des Hauses kamen der nicht ganz so belebt war und eher Valerio und seinem engeren Kreis vorbehalten war. Es war ihm beinahe anzusehen wie er aufatmete als die beiden Männer einfach weiter gingen und ihn nicht genauer musterten. Also gehorchte er Valerio und schloss seine Zimmertür auf- er war immer noch wahnsinnig angespannt und wusste nicht was noch auf ihn zukommen würde.

Sanft schob Valerio seinen Kleinen in das Zimmer hinein, zog den Schlüssel heraus und schloss die Tür schließlich von innen ab, bevor er sich wieder zu Santino drehte und seinen Blick suchte. Er war gespannt, wie Santino nun reagierte, schließlich war es ihr erstes Tunnelspiel gewesen.

Santino keuchte in dem Moment als die Tür zufiel erleichtert auf und schloss für einen Moment die Augen. Dann ging er langsam vor Valerio auf die Knie und senkte den Blick. Er gab auf, so schnell würde er sich nicht mehr widersetzen, erwischt zu werden hatte ihm schon einen ordentlichen Schrecken eingejagt.

Still beobachtete Valerio seinen Freund, der nun wieder bereit dazu schien, sich ihm hinzugeben. Nicht einmal den Knebel hatte er hinaus genommen. Doch statt etwas zu sagen, zog Valerio nur den Stuhl heran, der mit zu Santinos Einrichtung gehörte und platzierte sich auf ihm, um Santino weiter zu beobachten.

Er war ein wenig überrascht, dass Valerio sich einfach nur setzte und ihn beobachtete. Er hatte gehofft, dass er ihm erlaubte den Knebel rauszunehmen aber solange er keine Erlaubnis bekam... es war nicht klug das auf eigene Faust zu tun. Also schmiegte er den Kopf leicht gegen Valerios Hand und sah bitten zu ihm auf.

Still zog Valerio seine Hand weg, gerade wollte er noch nicht mit Santino kuscheln. Seine Strafe war noch nicht vorbei. "Knie dich richtig hin", befahl er leise. Er wollte Santino nicht zeigen, wie sehr ihn sein Verhalten schmeichelte. Zumindest noch nicht.

Er zuckte etwas zurück als Valerio ihm seine Hand entzog, das war schon sehr deutlich- noch war die Sache nicht überstanden. Also gehorchte er ihm lieber schnell und kniete sich aufrechter hin um ihm zu gefallen. Was hatte der Italiener bloß noch vor?

Valerio betrachtete Santino abschätzig. "Hast du etwa nichts gelernt?", fragte er leise, als Santino nicht die Haltung einnahm, die er ihm beigebracht hatte, sondern sich bloß aufrecht hinsetzte.

Santino sah ihn nervös an, er wusste nicht genau was Valerio von ihm wollte- gerade war er noch zu durcheinander um sich zu konzentrieren. Verunsichert schüttelte er den Kopf, hoffentlich erkannte Valerio dass es nicht an seinem WIllen lag...

Langsam erhob er sich und schritt auf Santino zu, während er sanft seinen Fuß zwischen Santinos Knie drückte und dann hinter ihn trat. "Hände auf den Rücken. So schwer ist das nicht, Santo", meinte er leise.

Er schluckte nervös als der Italiener aufstand und ihm wieder auf diese bestimmende Art so nah kam dass ihm kurz der Atem stockte. Schon fast hastig reagierte er auf seinen Befehl und drückte den Rücken weiter durch spreizte die Beine ein wenig und verschränkte die Hände hinter dem Rücken.

Langsam ging Valerio hinter Santino in die Hocke und legte seine Hände auf Santinos Hüfte. "So schwer zu verstehen ist es nicht, oder, Santino?", raunte er ihm ins Ohr, während seine linke Hand nach vorne wanderte, um herauszufinden, was für einen Effekt er auf Santino hatte.