RE: A Warlock's Destiny - 5

Es beeindruckte Dain ein wenig zu hören, dass Nicolai seine Fähigkeiten einigermaßen kontrollieren konnte. Dennoch stellte er eine Gefahr für seine Umwelt dar, wenn er vor allem bei emotionalem Stress die Beherrschung verlor. Eben dies zu verhindern war Dains Aufgabe. Jedoch nicht jetzt. Vorerst war er auf etwas anderes aus. Er musste sich die Strapazen der letzten Wochen von den Lenden waschen und das ging am Besten mit einem weichen Polster zwischen den Beinen. Daher beobachtete er aus einiger Entfernung den kleinen, ansehnlichen Leckerbissen, der nichts ahnend seinen Gedanken nachhing, was Dains Appetit auf den Jungen um einiges anregte. Der Hexer tauchte ins Wasser und gelangte so ungesehen zu dem Jüngling hinüber, vor dem er urplötzlich erschien mit einem Funkeln in den unheilvollen Augen, das verräterischer nicht hätte sein können. Schlagartig presste er sich an Nicolais wesentlich schmaleren Körper, drehte ihn mit einem einzigen, schnellen Handgriff herum, sodass er mit dem Rücken zu Dain stand. Noch bevor der Bursche reagieren konnte, hauchte er jenem schauderhaft ins Ohr: „Halte still, dann schmerzt es nicht so sehr“. Ob er den Rat annahm oder nicht, war Dain gleich. Solange er auf seine Kosten kam, war ihm alles recht. Er würde auch mit einem zappelnden Nicolai zurecht kommen. Um dessen Magie musste er sich dank des Abkommens keine Sorgen machen. Auf diese Weise würde er ihm also nicht schaden können. Und dass der Knabe ihm körperlich Schaden zufügen konnte, bezweifelte Dain stark. Um ihn unter Kontrolle zu haben, ergriff er Nicolais Handgelenke mit seinen großen Händen wie eine eiserne Fessel und drehte ihm beide Arme auf den Rücken, sodass er sich nicht wehren konnte. Ebenso schnell spreizte er dessen Beine auseinander, indem er sein Knie grob dazwischen schob. Gleich darauf beugte er sich über ihn, was den Jungen dazu zwang, sich mit dem Oberkörper auf den flachen Felsen vor ihm zu legen. „Versuche es zu genießen“ höhnte Dain noch, ehe er die Spitze seines Schafts an den Eingang des Jungen führte und sich mit einem kräftigen Ruck seiner Hüften in ihn hinein grub, bis zum Anschlag. Auf diese Weise überwand er den Widerstand von Nicolais Schließmuskel wie ein Rammbock, der sich gewaltsam Einlass verschaffte. Kurz hielt er inne, um dem Jungen die Gelegenheit zu geben, sich an die plötzliche Dehnung seines Inneren zu gewöhnen, ehe sich Dain darin bewegte und zu einem erneuten Stoß ausholte.

Es geschah so unvermittelt, dass er es unmöglich hätte vorhersehen können. Gerade noch hatte er sich gewundert, wo der Hexer steckte, als dieser so plötzlich vor ihm auftauchte, dass er ihn für einen Geist hätte halten können!
"Lasst die Finger von mir!", brüllte er hysterisch. Dain ergriff ihn so mühelos wie einen Sack Mehl und schon bald fand er sich mit dem Oberkörper auf dem nassen Fels wieder und brüllte aus Leibeskräften. Niemand würde ihn hier hören, doch die Scham die er empfand und der Schmerz, ließen ihn aufschreien.
Der erste Stoß sandte eine Welle der Pein durch seinen Körper und ließ ihn sich völlig anspannen. Wild rüttelte er an den Händen die ihn grob gefesselt hielten, warf sich gegen die Brust seines Peinigers oder trat behelfsmäßig, doch alles hatte keinen Zweck und die Erniedrigung wurde dadurch nur noch schmerzhafter. Es nahm kein Ende und sein Unterleib schien zu brennen! Er konnte die Tränen fast nicht zurückhalten und wimmerte erbarmungswürdig, doch ohne Erfolg.

Nicolais Schreie waren Musik in Dains Ohren. Der Nachhall jener Klagerufe hallte durch sein Gehör und erhöhte so seine Erregung. Sein Schaft wurde steifer ob der adrenalingeladenen Stimmung, welche die idyllische Umgebung verdunkelte. Das Zappeln des Jungen verkrampfte ihn allerdings, was den Hexer murren ließ, denn es erschwerte das Eindringen. Um den Burschen gefügig zu machen, drückte er ihn mit seiner gestählten Brust fester gegen den Felsen, sodass ihm die Atemwege blockiert wurden. Gleich danach beschleunigte er seine Stöße, die seinen Schwanz tiefer und immer tiefer in das enge Loch trieben wie einen Pflock, den man in das verdorbene Herz eines Vampirs schlug. Angestrengtes Schnauben rang Dains Kehle hinauf und verließ die halb geöffneten Lippen als kehliges Stöhnen, das seine Lust offenbarte. Kraftvoll klatschte sein Unterleib gegen Nicolais Arschbacken, die auf mannigfaltige Weise malträtiert wurden. Der Geruch nach Blut, das aus aufgerissenen Wunden strömte, steigerte seine Ekstase ins Unermessliche. Die engen Innenwände des Knaben melkten ihn regelrecht mit ihren Kontraktionen, sodass es nicht lange dauerte, bis Dain seinen unheiligen Samen in den jungen, unverbrauchten Leib spritzte. Einen Atemzug lang gönnte er es sich, auf Nicolais Rücken liegen zu bleiben, behor er sich wieder erhob und aus dem Jungen zog als wäre nichts dergleichen geschehen. "Tut mir leid Kleiner. Das musste jetzt sein. Du solltest dich daran gewöhnen, denn das wird nicht das erste und letzte Mal gewesen sein" verkündete Dain heiser und rau klingend von der Lust, die seine Stimmbänder belegte. Den Jungen wie ein Stück Dreck zurück lassend, suchte er seinen Hengst auf und hob seine Habseligkeiten vom Boden auf, die er sich überzuziehen begann. "Hör auf zu trödeln und zieh dich an. Wir müssen weiter" bellte er dem Burschen zu auf dessen Wehwehchen er keine Rücksicht nehmen konnte.

Obwohl er völlig durchnässt war und die Luft vor Kälte klirrte lief ihm der Schweiß in Flüssen von seinem Stirnansatz.
Er rang nach Luft, die in seinen Lungen brannte. Sein Unterleib schmerzte so furchtbar dass er laut wimmernd musste. Von Dein zurückgelassen stolperte er an den entferntesten Winkel des Beckens, ganz und gar keine Anstalten machend, sich noch einmal in die Nähe des Hexers zu begeben. In ihm brannten der Hass und die Magie in einer schrecklichen Intensität, dass es Funken sprühte.
"Verschwinde du Scheißkerl!", brüllte er hysterisch, fühlte sich missbraucht und geschändet und entmannt. "Fass mich nie wieder an oder ich bring dich um!"

Dain lachte gehässig, warf gar den Kopf in den Nacken vor Belustigung "Du kannst mich nicht töten, das wissen wir beide". Die knisternde Magie, welche die Atmosphäre erfüllte und Nicolais Aura verstärkte, ließ den Hexer schlagartig verstummen. Sein sechster Sinn schmeckte förmlich die magische Note in der Luft, was sein Nackenhaar angriffslustig aufrichtete. "Lass das Kräftemessen sein, Junge. Es würde dir noch mehr Schmerzen bereiten als das bisschen Gerammel" fauchte er Nicolai warnend entgegen. Dass sich der Bursche entehrt fühlte, kam Dain nicht in den Sinn. In seiner Welt waren solche Lappalien nicht von Bedeutung. Misshandlungen gehörten zur Hexer-Ausbildung. Früher oder später würde auch Nicolai genau das einsehen. Am besten früher als später. "Stell dich nicht noch jämmerlicher an als du bist! Reiß dich zusammen und nimm es hin wie ein Mann" wies er den Burschen mit wachsender Ungeduld zurecht, während er sich daran machte, seine Ausrüstung anzulegen.

"Ich hasse Euch!", brüllte Nicolai in einem wilden Anfall des Zorns und machte natürlich keine ANstalten, sich dem Hexer zu nähern. Nackt wie er war und mit einem makellosen Körper von dem das Wasser tropfte, stieg er rücklings aus dem Becken und stapfte durch den Schnee. Er hob mittels Magie einen großen Stein aus dem Becken und schleuderte ihn auf Dain. Dann noch einen. Und noch einen!

Dain lachte höhnisch, erfreut über den Wutausbruch des Jüngeren. So fing es immer an. Erst streuben sie sich, dann sehnen sie sich nach ihm. Es war ein sprichwörtliches Wechselbad der Gefühle, das der Hexer nur allzu gerne zum Brodeln brachte. Der erste Stein flog auf ihn zu und zerschellte an einer unsichtbaren Barriere, die die Blutsbande zwischen ihm und seinem Schüler um ihn herum errichtet hatte. Der Bursche konnte toben so viel er wollte, er würde Dain nicht schaden können. Die verzweifelten Versuche seines Schützlings sich zu rächen verstärkten Dains Gelächter, der mit in die Hüften gestemmten Armen aufrecht da stand inmitten von zersplitterten Felsbrocken. "Gibs auf, Jungchen! Du überanstrengst dich bloß" machte er sich über den Eifer des Bengels lustig. Doch schon gleich danach schnitt ihm ein wütendes Brüllen das Wort ab. Sofort war Dain in Alarmbereitschaft. Er nahm seine Kampfhaltung an und spähte durch den wabernden Nebel, der von der heißen Quelle empor stieg. Der Lärm musste eine Bestie angelockt haben, anders konnte sich Dain das Gebrüll nicht erklären. Mit dem Schwert in der Hand ging er auf die Geräuschquelle zu ohne klar sehen zu können. Er verließ sich ganz und gar auf sein geschärftes Gehör, das ihm den Aufenthaltsort des Ungeheuers verriet. Jenes hielt sich unmittelbar hinter Nicolai auf und machte Anstalten mit seinen langen Krallen nach dem Jüngling zu greifen. Die rot glühenden Augen der Bestie flackerten hungrig im schummrigen Nebel, während es die ellenlangen Fänge bleckte. Speichel tropfte von den Reißzähnen auf Nicolais Haupt, derart groß war die Kreatur, welche nur schemenhaft zu sehen war in den aufkommenden Rauchschwaden. Dain musste sofort handeln, andernfalls würde das Monster den Jungen verschleppen. Die Finger des Hexers formten ein Zeichen in die Luft, woraufhin das Ungeheuer augenblicklich mitten in seiner Bewegung erstarrte. Dies verschaffte dem Hexer fünf Sekunden, die er dafür nutzte, auf die Bestie zuzurennen und ihr den Kopf vom Rumpf abzuschlagen. Die hässlich verzogene Fratze des Ungeheuers fiel dumpf in den Schnee zu Nicolais Füßen, wo es mit aufgerissenem Maul und leblosen Augen den Jungen starr anblickte. Dain besah sich mit seinem fachmännischen Blick den reglosen Korpus des Ungeheuers, ehe er es beim Namen nannte: "Ein Warg. Außerordentlich groß. Und verdammt hungrig." Mit schräg gelegtem Kopf beäugte er das Gebiss des Wesens, bevor er seinen untrüglichen Blick auf den Jungen neben sich richtete. "Wenn du weiter so rumbrüllst, ziehst du noch den Rest der Horde an" ermahnte er seinen leichtsinnigen Spross. "Mal sehen, ob du dann etwas mit deinen fliegenden Steinchen bewirken kannst" höhnte er direkt im Anschluss.

Er war schockiert als die Geschosse nicht trafen. Er hob sie doch nur durch Magie an! Nicht einmal das funktionierte? Dieser Eid schien wahrlich sämtliche Schlupflöcher zu decken.
Doch im gleichen Moment in dem er noch tatenlos zusah, dröhnte ein ohrenbetäubendes Brüllen in seine Ohren, gefolgt von wahren Fluten von Speichel, der auf sein Haupt troff. Er hatte noch Zeit, zu schreien. Er fuhr herum, stolperte hintenüber und landete in dem Becken, gerade als sein neuer Meister der Bestie aus dem Nebel den Kopf abschlug.
"Was... Was...", stammelte der Junge fassungslos. Er hatte den Warg nicht einmal kommen hören. Und binnen weniger Sekunden hatte er dieses Wesen niedergestreckt? "Unglaublich..."
Der junge Lehrling wusch sich eilig den Speichel des Mosnters aus dem Haarschopf und kroch an Land, um in seine Klamotten zu schlüpfen. Lieber bei ihm als in Gesellschaft mehrerer solcher Untiere! Als sich Dain zum Weiterreiten fertig machte, bekam niemand den Jungen von Elixirs Nähe weg. Dann allerdings meldete sich in einem Anflug von Geschäftssinn ein interessanter Gedanke: In der Bemühung, den Alten wenigstens milde zu beeindrucken, sagte er:
"Gibt es hier in der Nähe nicht ein Dorf? Wenn wir Glück haben, ist dort ein Kopfgeld für das Monster zu holen, oder? Sollen wir den Kopf mitnehmen?"

Was für Dain gewöhnlicher Alltagstrott war, war für Nicolai das reinste Spektakel. Der Hexer hatte beinahe vergessen, wie imposant und furchterregend es sein konnte, einer Bestie wie dieser zu begegnen. Er war nach all den Jahrzehnten derart abgestumpft, dass er keine Bewunderung mehr für die Missgestalten der Natur hegen konnte. Für ihn waren diese Ungeheuer nichts weiter als Futter für sein blutrünstiges Schwert. Umso schmeichelhafter war Nicolais jugendlicher Überschwang. Blieb nur zu hoffen, dass der Bursche spätestens jetzt erkannt hatte, wie nützlich es sein konnte einen Hexer bei sich zu haben und wie nützlich es erst wäre, wenn man selbst ein Hexer war.
Dain legte sich soeben seinen Waffengurt an, als der Knabe den Hauch eines Geschäftssinns zeigte. Scheinbar hatte er verstanden, wie der Hase läuft. Endlich ein Fortschritt. "Meinetwegen. Schnall den Kopf am Sattel fest. Es kann nicht schaden sich in der nächsten Siedlung umzuhören. Vielleicht springen ein paar Münzen für uns raus - vorausgesetzt du kümmerst dich um das Geschäft, dann teile ich die Ausbeute mit dir" ließ sich Dain auf den Handel ein, da es zu seinen Erziehungsmaßnahmen gehörte, seine Zöglinge zu belohnen, wenn sie sich nicht allzu dumm anstellten. Zudem erhielt Nicolai auf diese Weise eine Aufgabe, die ihn sinnvoll beschäftigte und vom ewigen Gezeter wegen seines schmerzenden Hinterns ablenkte.
Nachdem sie auf Elixiers Rücken gestiegen waren und den Kopf der Bestie eingesackt hatten, setzte sich das Dreiergespann in Bewegung. Es verstrichen einige wenige Stunden, als sie zwischen den verschneiten Hügeln einer Bergkette die ersten Anzeichen einer Zivilisation ausmachen konnten. Sofort steuerte der Nachtmahr jene an und zog die Blicke der Bewohner auf sich, sobald er den Marktplatz mit Funken sprühenden Hufen betreten hatte. Vor dem Gasthaus namens "Eberstolz" sprang Dain aus dem Sattel und befestigte die Zügel seines Reittiers an einem Pfosten.
"Los, sieh dich um und schau, ob du zahlende Kundschaft findest. Komm erst wieder, wenn du den Kopf los geworden bist. Ich bin solange da drin und wärme mir den Arsch" mit einem Fingerdeut wies er auf das Wirtshaus, ehe er hinein stapfte und sich an einem Tisch in der hintersten Ecke niederließ. Da er die starrenden, ungläubigen, teilweise verächtlichen Blicke der Gäste gewohnt war, beachtete er sie nicht weiter. Stattdessen wärmte er sich am Kaminfeuer auf, das hinter ihm munter vor sich hin prasselte.

Als sie das Dorf erreichten, war er erschöpft. Seine steifen Glieder, obgleich durch die Quelle gewärmt, waren wieder klamm und kalt und die letzten Nächte die er dem eisigen Wind ausgesetzt gewesen war, hatten ihn geprägt.
Sie stiegen von Elixirs Rücken, den sein Meister gerade fort führte und sah sich etwas hilflos um. Und wie sollte er nun Kundschaft auftun?
Seinem Vorschlag folgend, hatten sie den Kopf der Bestie außerhalb der Stadt gelassen. Wer bezahlte schon einen Monsterjäger, wenn das Monster schon tot war? Zuerst musste ein Vertrag geschlossen werden. Selbstverständlich war das irgendwie Betrug, weil sie das VIeh ja eh hatten töten müssen. Aber Nicolai war in dieser Hinsicht ebenso skrupellos wie Dain.
Als dieser sich in die Herberge zurück zog, spielte der Junge mit dem Gedanken, einfach fortzulaufen. Doch die Macht des Eids hatte ihm Dain ja erfolgreich vor Augen geführt.
"Also schön... Dann mal los..."
Er musste gar nicht erst viel fragen. Ein paar kleine Andeutungen und er erfuhr, dass der Warg die Herden schon seit Monaten angriff und nicht der größte Zaun ihn forthalten konnte. Die Leute misstrauten ihm gleich als er zugab, mit einem Hexer unterwegs zu sein. Die Hälfte glaubte ihm nicht, und die die ihm glaubten, trauten ihm nicht. Dennoch konnte er den Bauern das Versprechen abringen, zu zahlen wenn er ihnen den Kopf der Bestie präsentierte.

Zwei Stunden später kam er zurück in die Herberge und fand dort den Hexer vor, der auf ihn wartete.
"Sie werden zahlen, wenn wir ihnen den Kopf zeigen"; berichtete er und ebenso davon, dass er den stolzen Preis von 200 (hier Währung einfügen) für sie heraus gehandelt hatte. "Aber ich denke, Ihr werdet bei ihnen mehr Eindruck machen als ich... Nicht, dass sie auf dumme Gedanken kommen... Kann... ich auch was trinken?"

Dain, dessen größtes Laster das Glücksspiel war, hatte währenddessen ein williges Opfer gefunden, das er bei einer Partie Gwint abzocken konnte. Er wandte kein einziges Mal seinen geschulten Blick von den Karten in seiner Hand ab als Nicolai triumphierend zu ihm zurückkehrte und von seinem Erfolg berichtete. Kurz zuckte sein rechter Mundwinkel, bevor er eine Karte ausspielte und beiläufig sagte: "Gratuliere. Du bist ja doch nicht so nutzlos, wie ich dachte". Mehr Lob konnte man von einem Hexer wie ihn nicht erwarten. "Pscht Junge! Störe niemals einen Spieler beim Gewinnen" blaffte er den dreisten Jungen an, als dieser nach etwas zu Trinken fragte. Ohne den Burschen zu beachten, konzentrierte sich Dain wieder voll und ganz auf das Spiel, welches aus mehreren ausgelegten Karten auf dem Tisch bestand. Der letzte Streich folgte und Dain konnte seinen Gewinn einstecken. Wütend ob seiner Niederlage erhob sich der Verlierer polternd vom Stuhl und suchte fluchend das Weite, was den Hexer mit befriedigender Genugtuung erfüllte. "50 Kronen. Das sollte für eine Mahlzeit und ein Bett in dieser Spelunke genügen" verkündete Dain zufrieden. Gleich danach bestellte er bei der Wirtstochter Hammelfleisch, Suppe und Met für sich und seinen Zögling. "Setz dich hin und gib Ruhe" bedeutete er dem Burschen sich ihm gegenüber an den Tisch zu setzen. Wenig später kam die Bestellung, womit das karge Festessen eröffnet war. "Wir werden hier nächtigen und morgen früh weiter ziehen" wies er den Knaben in seine Pläne ein, woraufhin er vom Braten abbiss und genüsslich darauf herum kaute.

Gierig machte der Junge sich über das Essen her, das sich ihm darbot. Es war weit üppiger als alles was er die letzten Tage gekostet hatte. Und es war warm. Er hatte ewig nichts Warmes gegessen.
"Köstlich", mampfte er und setzte sogleich den Krug an seine Lippen. Der Erfolg bei der Aquirierung des Auftrags hatte seine Zunge etwas lockerer werden lassen. Nicht zuletzt allerdings die Tatsache, dass ihn Dain vor dieser Bestie gerettet hatte. Nicht, dass ihm das imponierte...
"Das war übrigens... wirklich geschickt eben", murmelte er schüchtern in dem vergeblichen Versuch, Smalltalk zu betreiben. Es ließ ihn sogar vergessen, was zwischen ihnen vorgefallen war...

Dain musste sich ein Schmunzeln verkneifen beim Anblick des speisenden Nicolais, der das Fleisch genüsslich verschlang als hätte er sein Leben lang nichts anderes gegessen außer Scheiße. Es hatte eben seine Vorteile, wenn man sich in der Obhut eines Hexers befand. Er selbst ließ es sich ebenfalls schmecken, jedoch mit etwas mehr Zurückhaltung als Nicolai. Schließlich hatte er einen Ruf zu verlieren...
"Das war noch gar nichts" winkte der Hexer ab, der nicht so recht einzuschätzen vermochte, was Nicolai mit seiner plötzlichen Euphorie zu erreichen gedachte. Wollte er den Jäger etwa versöhnlich stimmen, damit dieser erst gar nicht auf den Gedanken kam, sich erneut an dem Knaben zu vergreifen? Abschätzig musterte er sein Gegenüber aus schmal gewordenen Augen. "Wenn du aufhörst dich wie ein störrisches Gör zu benehmen, dann werde ich dir eines Tages beibringen wie man ein Schwert führt" versprach er dem Jüngling gönnerhaft und nahm dann einen großen Schluck von dem Met aus seinem Krug.

Nicolai verstummte und setzte eine düstere Miene auf. Störrisches Gör? Er war erwachsen, verdammt! Grrr... Er spielte mit dem Gedanken, im Stall zu schlafen. Allein schon, um sich der Nähe des Hexers wenigstens für eine Weile entziehen zu können. Seine Bemühungen, den Meister versöhnlich zu stimmen, waren offenbar fruchtlos.
Er aß soviel es eben gab, traute sich jedoch nicht, mehr Met zu erbitten. Daher erhob er sich nach einer Weile und entließ ein demonstratives Gähnen.
"Ich gehe schlafen... Es war ein langer Tag und ich muss wirklich ins Bett..."

Erwachsen hin oder her, Nicolais Verhalten entsprach nicht dem eines Erwachsenen. Sie waren sich jedenfalls nicht ebenbürtig und schon gar nicht befanden sie sich auf Augenhöhe. Bis dahin war es noch ein weiter Weg für Nicolai. Dain kippte den Rest Met seine Kehle hinunter und beendete damit die Mahlzeit. Mit einem breiten, überheblichen Grinsen beäugte er dann den Burschen, der die Frechheit besaß noch vor seinem Meister den Tisch zu verlassen.
"Bett? Dir ist wohl der Alkohol zu Kopf gestiegen, was? Du wirst auf dem Fußboden schlafen!" zerstörte er Nicolais Illusion von einer bequemen Schlafstätte im Nu. Danach stand er ebenfalls auf und lief demonstrativ an Nicolai vorbei, um ihm zu verstehen zu geben, wer hier das Sagen hatte. Beim Wirt verlangte er nach dem Zimmerschlüssel, dann ging er die Treppe hinauf und öffnete die Tür zu dem kleinen Raum, der lediglich mit einem schmalen Bett, einem Stuhl und einer Kommode ausgestattet war.
Etwas verstimmt wegen des minderwertigen Komforts ließ er sich auf dem Bett nieder und öffnete die Schnalle seines Gurtes. Nicolai war ihm kaum in das Zimmer gefolgt, schon befahl er diesem, ihm ein weiteres Mal aus der Rüstung zu helfen.
"Vielleicht lasse ich mich dazu überreden, dich im Bett schlafen zu lassen. Das hängt allerdings ganz davon ab, wie geschickt du dich beim Entledigen meiner Rüstung anstellst" motiviert er den Jüngling mit der Aussicht auf eine Belohnung.