RE: Remember me? - 39

Er rannte mit voller Wucht in einen anderen Körper- Lucianos Wache hatte ihn abgefangen und hielt ihn jetzt fest. Er schrie zwar und wehrte sich panisch mit Fingernägeln und Zähnen, aber der Kerl blieb völlig ruhig und hielt des sich wehrenden Jungen einfach fest. "Sir, er ist hier draußen." Liam sah Luciano auf sich zukommen und wehrte sich noch heftiger gegen den festen Griff. Den Tod so nah gewesen zu sein, gab ihm langsam wirklich den Rest.

Silvio betrat das Wohnzimmer und fluchte leise, als er die beiden Schnapsfalschen auf dem Boden stehend fand- eine davon war mit Sicherheit völlig leer. Fluchend kniete er sich neben den Jungen der jetzt zitternd auf dem Boden saß, seine Haut war schweißgebadet aber eine Stirn war kalt wenn er sie anfasste. Bei der Menge Alkohol musste der Junge eine Alkoholvergiftung haben. Vorsichtig zog er ihn hoch und schleppte ihn ins Badezimmer hinüber. Während er seine Haare festhielt, nahm er sein Handy und rief einen seiner Ärzte an. So wie Sandro aussah brauchte er dringend Hilfe.

"Danke, gute Arbeit. Geh rein und kümmere dich mit Michael um diesen Scheißkerl!", befahl er knapp und zog dann Liam zu sich. Sanft und mit besorgter Mine. "Shh Kleiner. Er wird dich nicht mehr anfassen, sieh mich an!" Er hob sein Kinn an und blickte ihm sanft in die Augen. Liam zitterte und sah aus, als würden ihm gleich die Knie versagen. Vorsichtig schob er ihn zu einer der Bänke im Garten und ließ ihn sich setzen. Dann legte er sein Sakko über die zitternden Schultern.

Sandro stöhnte bei jedem Schritt, ohne Silvios Hilfe wäre er sicher umgekippt. Dann, im Bad angekommen, gab sein Körper auf und er übergab sich über der Toilette, bis er erschöpft und zitternd auf dem Badezimmerteppich lag. Es musste alles weg, er musste es vergessen...

Die Wache ließ Liam los und nickte ernst,dann verschwand sie im Haus. Liam zitterte und versuchte Luciano anzusehen, sein ganzer Körper versagte ihm den Dienst und er war sogar ein wenig froh dass der Ältere ihn einfach mit sich in den Garten zog. Schweigend ließ er sich auf die Bank sinken und starrte wortlos auf seine Hände. Lucianos Nähe fühlte sich plötzlich beruhigend an. "Er... er wollte mich töten...e-er sagte mein Vater hätte ihn geschickt", brachte er dann heraus.

Silvio blieb neben dem Jungen sitzen und wartete bis sein Magrn leer war. Dann hielt er ihm kommentarlos ein Glas Wasser hin und wartete auf den Arzt. Am liebsten hätte er Sandro den Hals umgedreht-das stand fest, aber der Junge hatte sich schon selbst fertig genug gemacht.

"Das war ein Typ für deinen Dad, hm?", meinte er leise und sah den Jungen von der Seite an. Er war blass und das Zittern hatte nicht aufgehört. Er seufzte und schüttelte den Kopf. "Diese Sache gerät aus dem Ruder, ich kann nicht zulassen, dass ein Vater den eigenen Sohn ermorden lassen will!" Luciano zog sein Einstecktuch aus der Sakkotasche und ging zum Brunnen, wo er die rote Seide in das kalte Wasser tunkte, auswrang und dann Liam reichte. "Leg es dir in den Nacken. Die Kälte hilft dem Kreislauf und für den Schock hat die Ärztin bestimmt etwas.."

Sandro blickte überrascht zu dem Älteren auf, ehe er das Glas annahm und vorsichtig trank. ES tat gut und er rollte sich wieder zusammen, noch immer mit heftigen SChmerzen. Doch es beruhigte ihn, dass Silvio ihn nicht noch zusätzlich anbrüllte

"Ich... Nein ich kann nicht... mein Dad will mich wirklich tot sehrn... das kann er doch nicht ernst meinen"Er sah auf denBoden und zitterte immer noch. Trotzdem nickte erleichtert und najm das Tuch entgegen. Er legte es sich in den Nacken und versuchte ruhiger zu atmen. "Was.. was soll ich jetzt machen?",fragte er leise.

Er schloss genervt die Augen und übergab Sandro dann an seine Ärztin die ihm eine Infusion verpasste. Er war wohl ziemlich am Ende mit seinen Kräften. Müde rappelte sich der Italiener auf und schrieb Luciano eine Nachricht. "Hat Liam auch versucht sich umzubringen?"

"Shh und wie du kannst. Und ich helfe dir dabei Erst beruhigst du dich und dann gibt dir die Ärztin Baldrian oder sowas. Bist du verletzt?", fragte er leise, um ihn nicht weiter aufzuregen. Immerhin schien der Reiz des kalten Tuches den Körper wieder auf etwas fokussieren lassen und hoffentlich würde damit die Panikattacke vorübergehen. "Du weißt jetzt, dass dein Vater leider ein Lügner war, dann wirst du über diesen Arsch hinwegkommen. Mit der Zeit gibt es sich" Er sah sanft auf und half ihm ins Haus, wo er ihn in sein Zimmer auf das Bett setzte. Während die Ärztin sanft nach Schmerzen und Beschwerden fragte, sah Luciano auf sein Handy. "Ach du scheiße, was ist heute nur los?" Schnell tippte er eine Antwort: "Nein, aber Liams Dad hat einen Killer geschickt. Was ist bei dir los??"

"Lass mich. Lass mich doch einfach nur da liegen und...." Sterben. Das Wort war zu groß für ihn, doch es war da. Er sah keinen Ausweg, Silvio war stärker und hatte ihm gezeigt, wie sein Leben werden würde. So hatte er gehofft, den Schmerz zu vergessen. Erst nur mit einem Rausch, doch dann war der Gedanke, zu sterben lauter geworden.

Erschöpft folgte er Luciano ins Haus zurück und ließ sich von der Ärztin untersuchen. Er antwortete ihr leise, schließlich fehlte ihm nichts, er hatte nur einen Schock und noch weniger Motovation in Lucianos Gewalt zu bleiben. Am Liebsten wollte er einfach nur wir weg von allem. Als die Ärztin gegangen war sah er kurz in Lucianos Richtung. "Kannst du mich nicht einfach gehen lassen?",fragte er leise.

"Was???Der Penner wagt es dich umlegen zu wollen? Wie dreist wird der noch?", schrieb er zurück und schüttelte dann leicht den Kopf. "Du weißt nicht wovon du redest Junge. Wenn du mir gehorchst, wirst du es hier ganz gut haben. Aber wenn du weiter solchen Mist baust dann kann ich dir nicht helfen, dann wird es eben so weiter gehen."

"Oh Junge..", seufzte Luciano nur und sah zu ihm. Was sollte er denn bitte darauf antworten. Er war nun als der Seine bekannt, jeder würde hinter ihm her sein, vor allem die, die sein Vater schickte. "Glaub mir, der Nächste, der dich findet, foltert und tötet dich. Du bist hier am sichersten. Ich fürchte, ich muss darauf bestehen..." Er sah zu ihm und sprach ruhig, doch deutlich.

"Das Gespräch hatten wir, wir werden uns nicht einig. Du fickst mich, ich schrei vor schmerz und die Droge macht mich aber gefügig genug, hart zu werden, es ist, wie ich prophezeit habe, ich bin deine Puppe, die im Inneren ihren Hass und Schmerz sammelt. Und nun hab ich mich entschlossen gehabt.."

Liam zuckte nur kurz die Schultern. "Kann nicht schlimmer sein als hier und dann ist es wenigstens vorbei. Tu mir zumindest den Gefallen und bring ihn um. Ich will ihn nicht wieder sehen müssen." Er lehnte sich mit dem Rücken an dir Wand und schloss die Augen. An das alles konnte er dich unmöglich gewöhnen, dessen wsr er sich sicher.

Silvio verdrehte die Augen znd schnaubte leise. "Ich wäre wesentlich netter zu dir wenn du zumindest so tun würdest als wolltest du artig sein.",antwortete er nur trocken, "aber sie bockst und fauchst ständig, du bist widerspenstig und deswegen behandle ich dich auch so. So einfach ist das.'

"Das Versprechen gebe ich dir nur zu gerne.", knurrte der Schwarzhaarige und sah zu, wie die Ärztin dem Jungen Beruhigungsmittel gab. Dann reichte er Liam eine Decke und nickte ihm zu. "Schlaf ein bisschen, ich bin im Nebenzimmer und vor der Tür stehen zwei Wächter. Keine Sorge, dich erwischt keiner mehr.."

"Oh, wie gnädig, nein, ich bleibe bei meinem Prinzip, du kannst tun was du willst, ich spiel leere Puppe. Viel Spaß" Er sagte das ohne Provokation eher resigniert, aber zugleich gefasst

Liam verzog kurz das Gesicht, die Nadel schmerzte aber bald breitete sich ein dumpfes Gefühl in ihm aus,das ihn beruhigte. Er nickte nur matt,hoffentlich hatte Luciano recht... er legte sich auf die Seite und strich mit einer Hand über das Lederhalsband und das Brandmal darunter. Er zitterte leicht und seufzte tief. An das Gefühl würde er dich niemals gewöhnen, er erschauderte jedes Mal wenn er sich damit im Spiegel sah.

"Wie du meinst- von mir aus geh mit dieser Einstellung drauf, du könntest es so viel leichter habrn. Sogar Liam hat das kapiert, auch wenn Luc ihm die Finger brechrn musste dass er checkt wer der Boss ist."

Er setzte sich noch eine Weile zu ihm, beobachtete ihn sanft und strich über seinen Rücken. Er wusste nicht sicher, ob das gerade hilfreich war, oder ihn nur verschreckte, doch Liam musste merken, dass er nicht nur böse und grausam war. Luciano fuhr sich ratlos durch das Haar. "Ach Junge" Wenn er wüsste, dass er ihm schon so sehr ans Herz gewachsen war...

"Jaja du bist Big Boss, wir haben es kapiert. Derjenige, der seine Zuneigung mit Gewalt und Drogen bekommt..". murmelte er nur schwach und starrte dann wieder gegen die Wand. Er würde mit dieser leeren Einstellung weiter kommen. Einfach den Kopf aus.. Und zumindest auf Dauer ihn frustrieren

Liam tat so als schliefe er schon, was er dabei mitbekam überraschte ihn. Eine Hand strich über seinen Rückrn und Luciano sprach mit ihm. Leise und irgendwie... sanfter als sonst. Aber auch verzweifelt und ein wenig ratlos. Er erstarrte und öffnete langsam die Augen. "Was... ist?", fragte er benommen und ziemlich ratlos. So kannte er den Älteren gar nicht und das verwirrte ihn.

"Ja... wenn du das so siehst wirds wphl stimmen",antwortete Silvio trocken und stand auf. Er bat die Ärztin darum auf ihn aufzupassen damit ihm nicht noch mehr Blödsinn einfiel,dann ging er schlafen.

Er sah zu ihm und schüttelte den Kopf. "Nichts, was von Bedeutung wäre. Ich hoffe nur, dass du gesund wirst." War das eine Ausrede? Ja und Nein. Sicher, er wollte ihn nicht verlieren, weder als Mensch noch als Spielzeug, doch war das ein Vorwand, nicht zugeben zu müssen, dass er ihm wichtig wurde...

"Schlaf gut. Vielleicht verstehst du es ja mal..". murrte der Jüngere, er sah Silvio hinterher, dann rollte er sich zusammen

Jetzt war es an Liam irritiert zu sein. Verwirrt musterte er den Älteren,dann beschloss er seine Antwort hinzunehmen-etwas anderes blieb ihm ja eh nicht übrig. "Wenn du meinst...",gab er nur zurück und musterte den Älteren nachdenklich. "Wie geht es deinem Bauch?",fragte der Junge schüchtern, den Killer außer Gefecht zu setzen musste ihn angestrengt haben, schließlich war die Bauchwunde so schnell noch nicht ganz verheilt.

Der Italiener konnte in der Nacht sowieso kaum mehr schlafen- er brauchte grundsätzlich wenig Erholung, was seinem Studium und der Arbeit als Killer geschuldet war. Deshalb saß er wach und versuchte für Luciano herauszufinden, wer der Auftragsmörder genau war. "Luc, ich habe eine Spur", schrieb er ihm kurz.