RE: ⤠Echoes of the past⤟ - 9

Ich hob den Blick, als ich seine doch recht kühle Hand an meiner Wange spürte und sah ihn an. War ich ihm noch immer böse, oder hatte er meine Wut einfach weg gefickt? Ich verstand nicht, warum da keine Wut mehr war.
Es war als wäre sie einfach verpufft. Zurück blieb was? Unsicherheit? Verwirrtheit? Zum ersten Mal seit damals, war ich nicht böse auf ihn und es nahm mir gerade so viel von dem was mich ausmachte.
Nur die Wut auf ihn, hatte mich zu dem gemacht, wer ich heute war. Nahm man diese weg, wer war ich dann noch? War ich dann noch immer ich? Meine Lieder flackerten und ich schloss die Augen. Lehnte mich gegen ihn und versuchte nun einfach zu genießen, was ich so lange vermisst hatte. Wärme.
Nähe. Ein Mensch den ich liebte. Versuchte für einen Moment zu vergessen. Es würde mich eh früh genug wieder einholen. Diese Ruhe, war wie die vor einem Sturm. Und dann würde ich mir vermutlich alles selber kaputt machen, weil ich nicht anders konnte.

"Das heißt dann wohl nein." sagte ich und musste lächeln. Ethan war eben doch noch ein junger Mann, der so früh auf eigenen Beinen stehen musste. Vielleicht konnte er sich einfach noch nicht darauf einlassen, dass jemand anderes ihm helfen, für ihn sorgen wollte und ihm das geben wollte, was er so früh verloren hatte. Ich rollte mich mit ihm zur Seite, entledigte mich meiner Kleidung und holte die Decke zurück, schlang diese um Ethans Körper und schmiegte mich an ihn, umarmte ihn und hielt ihn einfach. Ich schloss die Augen und schlief recht rasch ein. Ich hatte noch nie so oft und lange geschlafen, aber gemeinsam mit Ethan machte es mir nichts aus. Ich konnte wirklich nur von schlafen, essen und trinken sowie von Sex leben, solange ich es mit Ethan durchlebte.
Ethan war eine Naturgewalt, die ich bändigen zu versuchte. Ob es mir gelang, war dahingestellt, aber ich hatte gefallen daran und wollte einfach, dass es klappte, was ich schon all die Jahre so sehnsüchtig vermisst hatte.

Als ich das nächste Mal in Erics Armen wach wurde, war mein Fieber ganz schön gesunken, obgleich es wohl noch nicht komplett weg war. Mir war noch immer ein wenig warm, wärmer als es normal der Fall war, aber dies konnte ich vielleicht mit einer Dusche beheben.
Müde sah ich zu dem Mann rüber, der mich schon so oft in meinen Träumen verfolgt hatte. Nicht zuletzt in einem Traum, der sich als realer rausstellte, wie ich erwartet hatte. Zwei Mal hatte ich nun mit ihm geschlafen und es war nicht so, als hätte es mir nicht gefallen.
Eigentlich war es sogar das komplette Gegenteil. Es hatte mir gefallen. Und ich hatte ihm gezeigt wie sehr es mir gefallen hatte. Vorsichtig rollte ich mich aus seinem Arm und setzte mich auf. Mit dieser Bewegung spürte ich, wie der Rest seines Spermas sich in mir bewegte und langsam aus mir raus floss.
Der Rest, war schon, während ich geschlafen hatte zwischen meine Backen und meine Schenkel gelaufen und klebte dort jetzt.
Ich schluckte leicht, denn es war das erste Mal, das ich jemandem erlaubte .... Nein. Falsch. Er war der erste der je bar mit mir geschlafen hatte. Und das als aktiver Part. Sonst war immer ich derjenige gewesen, der aktiv war. Diese Situation war einmalig und es war ein merkwürdiges Gefühl. Er hatte mich markiert.
Tief in mir drin. Mich ein wenig unwohl fühlend, stand ich auf und lief zum Bad. Dort stieg ich unter die Dusche und stellte das Wasser ein, welches ich ein wenig heißer einstellte und mich anfing dort unten zu waschen. Es war erstaunlich wie geweitet ich dort unten noch immer war, während ich mir die Finger einführte um auch den letzten von Erics Sperma aus mir raus zu waschen. Als ich das Gefühl hatte, das dort nichts mehr kam, nahm ich einen Waschlappen und fing an die etwas hartnäckigeren Spuren zu entfernen.
Nachdem ich fertig war, wusch ich den Lappen aus und wrang ihn aus. Ich stieg aus der Dusche, legte den Lappen über das Waschbecken und fing an mich abzutrocknen. Während ich meine Haare abtrocknete sah ich in den Spiegel und seufzte leise.
Ich sah verdammt beschissen aus. Den Termin am Donnerstag, sollte ich vielleicht noch absagen. So zu einem Shooting zu gehen, auch wenn man gewisse Spuren sicher überschminken konnte, war vermutlich nicht Sinn der Sache.
Und das mein Fieber zurück kam, wollte ich auch nicht. Nackt tapste ich leise ins Schlafzimmer und holte meinen Koffer ins Wohnzimmer, wo ich mir ein paar Sachen raus kramte und diese anzog. Erst als ich fertig war, packte ich alles was mir gehörte ein und meldete mich überall krank. Bevor ich seine Wohnung verließ, streichelte ich noch einmal Lucifer und sah zu dem einzigen Mann, dem ich erlaubt hatte mich zu ficken. Das würde ich keinem anderen mehr zusprechen.
Traurig drehte ich mich weg und verschwand, bevor er wach wurde. Zuhause angekommen, drehte ich die Heizung auf und verpackte mich dick in eine Zwiebelschicht aus Klamotten. Dann setzte ich mich mit einer Decke und Tee auf meine Couch und schaltete den Fernseher an, um zu vergessen.
Ich war einfach nicht klar im Kopf gewesen. Ich bereute es nicht, denn es war in dem Moment, wo es geschehen war unglaublich schön gewesen, aber es war dennoch eine Fehlentscheidung gewesen. Zumindest versuchte ich mir das einzureden, während ich stumpf auf den Bildschirm meines Fernseher starrte und eigentlich gar nicht mitbekam, was dort lief.
Es prickelte mich einfach zu, während ich mir im klaren darüber wurde, das heute zu gehen und ihn nicht mehr wiedersehen zu wollen, die schwerste Entscheidung meines Lebens gewesen war. Aber jetzt wusste ich auch wieder warum ich mich so entschieden hatte.
In mir lauerte noch immer die kleine Hoffnung, das meine Familie sich besann und mich wiedersehen wollte. Und wenn es nicht meine Eltern waren, dann vielleicht wenigstens Grace, die doch Verständnis dafür gezeigt hatte, das ich schwul war.
Aber wie könnte sie mich in die Arme nehmen und mich wieder willkommen heißen, wenn ich mit dem Mann zusammen wäre, der sie für mich hatte sitzen lassen? Wie konnte ich meine Liebe zu ihm überhand nehmen lassen, wenn doch nur die kleinste Chance bestand, das ich wieder eine Familie hatte.
Ich wischte mir ein paar Tränen fort und straffte den Rücken. Nein. Ich musste die Liebe wieder verbannen. Wie damals schon. Wenn ich keine Shootings mehr mit ihm einging, dann würde ich ihn nicht mehr wieder sehen. Dann konnte mein schon wieder so kaputtes Herz wieder abheilen.

Als ich gegen Mittag wach wurde, war Ethan mit all seinen Sachen verschwunden und hatte keinen Zettel oder sonstige Nachricht hinterlassen. Mir schwankte Übles entgegen. Ich nahm mein Smartphone zur Hand, das sich unter den Decken verborgen hatte und blickte dem Bild entgegen, was ich die ganze Zeit geöffnet hatte. Ich musste stark Schlucken, da es einfach so viel Liebe und Glück ausstrahlte. Aber die Erkenntnis traf mich schlagartig. Ethan war gegangen, weil er mir einfach keine Chance geben konnte. Vielleicht war es wirklich besser, dass wir einfach einen Schlussstrich zogen. Die Sache als gescheitert verbuchten, auch wenn es schmerzte. Sex alleine heilte keine Wunden und war nur passiert, weil er Fieber hatte und nicht klar denken konnte, sich nicht dagegen wehren konnte. Ich biss mir hart auf die Unterlippe und schmeckte Blut. Es tat in meinem Herzen verdammt weh und jede Sekunde, die ich auf dieses Bild starrte, schmerzte noch schlimmer. Ich löschte es gnadenlos und schrieb Josh eine Nachricht, dass ich keins der Bilder wollte und er diese ruhig löschen konnte. Gleichzeitig überwies ich Ethan die Summe für das Shooting und löschte konsequent alles, was ihn betraf.
Ich musste es tun. Radikal handeln, ohne der Vergangenheit nachzutrauern.
Der Tag war für mich gegessen und ich tat das einzig richtige, mich ablenken. Außerdem wechselte ich die Bettdecke und das Lacken, um das ganze Sperma und Ethans Geruch und Schweiß zu verbannen. Ich stopfte alles in die Waschmaschine und schmiss diese an. Danach machte ich mir das Essen von gestern warm und verschanzte mich in mein Büro, in der oberen Etage und gab zuvor noch Lucifer sein Futter. Danach ging ich meine Arbeit nach und lenkte mich mit Kundengesprächen ab.
Am Abend verließ ich sogar frisch geduscht und gestylt die Wohnung und fuhr mit den öffentlichen zur nächsten Bar. Ich musste mein Leben leben und mir jemand neues, festes für den Rest meines Lebens suchen. Wenn Ethan dies nicht wollte oder wertschätze, dass ich mein Leben angehalten hatte, nur um darauf zu warten, dass er wieder in mein Leben tritt, dann konnte ich ihm auch nicht helfen. Soll er doch sein Glück bei einem anderen Mann finden. Ich konnte das nicht nochmal tun. Kann nicht nochmal 5 Jahre auf ihn warten. Ich wurde nicht Jünger, sondern Älter und sehnte mich nach Liebe, Sex und Zweisamkeit.
Die erste Bar, die ich anstrebte, war ein angesagter Schwulenclub. Ich bezahlte den Eintritt, gab meine Jacke an der Garderobe ab und tümmelte mich in das Vergnügen. An der Bar orderte ich einen Drink und ließ dort meinen Blick über die Masse schweifen. Ich suchte nach einem Jungen, der total gegensätzlich zu Ethan war. Es war schwer, doch ich musste das tun.

Ich war auf dem Sofa eingeschlafen und der Fernseher lief im Hintergrund weiter. Mein Körper schwitzte auch in dieser Nacht ziemlich stark, was aber vermutlich nicht nur daran lag, das ich so viele Klamotten anhatte. Ich träumte auch ziemlich schlecht. Als ich mitten in der Nacht wach wurde, war ich klatschnass geschwitzt und ich konnte ein weiteres Mal duschen gehen. Schwer atmend stellte ich mich in die Nasszelle und stellte das Wasser an. Heiß und wohltuend floss es über meinen Körper und ich lehnte mich gegen die kalten Fliesen. Ich erinnerte mich nicht an viel, aber es hatte mit Eric zu tun, und mit Grace. Sogar meine Eltern kamen darin vor. Jedoch hatte ich keine Ahnung mehr worum es ging. Aber es war nicht schön. So etwas hatte ich schon lange nicht geträumt. Nicht mehr seit ich hier alleine in meiner eigenen Wohnung wohnte. Dieser Mann hatte mich so aufgewühlt und viel in mir wach gerüttelt, was ich versucht hatte zu verdrängen. Warum jetzt? Mit der Faust schlug ich gegen die Fliesen, bevor ich daran runter rutschte und dort hocken blieb, bis das heiße Wasser aufgebraucht war und es in kaltes umschlug. Schnell stellte ich das Wasser aus und trocknete mich ab. Ohne mir etwas anzuziehen, ging ich zu Bett und schlief dort schnell ein.

Josh hatte die Nachricht bekommen, aber er konnte nicht glauben, was Eric da geschrieben hatte und speicherte die Bilder separat für diesen ab. Er hatte im Gefühl, das dieser es bereuen würde, wenn er sie wirklich löschen würde.

Ich verbrachte 3 Stunden in dem Club, trank 2 Gläser Whiskey und mit einem hübschen jungen Mann einen Cocktail. Ich stand nicht so auf diese süßen Drinks, doch für ihn zwang ich mir einen nicht so süßen Cocktail runter. Er war angetan von mir und zeigte dies, indem er permanent Körperkontakt suchte. Ich ließ ihn gewähren und grinste ihn an. Er hatte ein hübsches Gesicht, war etwas größer als Ethan und hatte dunkle Haare. Seine Augen waren Rehbraun und er konnte so unschuldig und süß schauen, dass ich davon schwach wurde. Seine Stimme war angenehm und er schien ein paar Fähigkeiten drauf zu haben, die ich nur zu gerne jeden Morgen spüren wollte. Ich entschied dem Jungen eine Chance zu geben und verschwand mit ihm aus dem Club und fuhr mit ihm zu meiner Wohnung. Auf dem Weg dahin nannte er mir seinen vollen Namen und sein Alter. Kylian Scottson war 24 Jahre alt, von Beruf Stylist und hatte in seinem kurzen Leben schon viele Berühmtheiten getroffen. Er mochte ruhige Musik, aber auch Pop oder andere Musikrichtungen war er aufgeschlossen. Er mochte Tiere, hatte selbst eine Katze Zuhause, die Lily hieß und lebte mit einer Freundin zusammen. Er mochte Kunstausstellungen, wo es um Fotografien ging, da er selbst gerne fotografierte. Kylian zeigte mir durch seine Erzählungen, dass wir einiges gemeinsam hatten. Dies ließ mich hoffen, das aus dieser Nacht mehr wurde als nur ein Fick. Ich wollte endlich Glücklich sein.
Als wir bei mir Zuhause ankamen, entdeckte Kylian sofort Lucifer und nahm ihn ohne zu zögern auf den Arm. Dieses Bild brannte sich in mein Gedächtnis, da er so süß mit meinem Kater aussah. Ich trat auf ihn zu, umfing sein Gesicht und legte meine Lippen auf seine. Lucifer sprang aus seinen Armen, somit konnte der Bursche seine Arme um meinen Körper legen, was er auch sogleich tat. Ich zog ihn an mich, drängte meine Zunge in seinen Mund und spielte angeregt mit seiner. Er ging auf das Spiel ein, zog an meiner Jacke und ließ diese zu Boden fallen. Ich dirigierte ihn ins Schlafzimmer und hinterließen dabei eine Spur aus Klamotten. Im Schlafzimmer angekommen, schubste ich ihn ins Bett und grinste ihn an. Kylian präsentierte mir ungeniert alles von sich und erregte mich zutiefst. Ich griff mir in meinen Schritt und massierte meine Länge.
"Bereite dich vor." forderte ich und nickte zur Schublade. Kylian grinste, nickte und krabbelte zur Schublade, holte das Gel heraus und nahm wieder die vorherige Position ein, benetzte seine Finger mit Gel und führte sich einen Finger ein, fickte sich selbst, bevor er einen weiteren einführte und mir zeigte, wie sich sein Loch bei jedem Stoß dehnte. Ich biss mir auf die Unterlippe, rieb mich schneller und sehnte mich zugleich nach seinem Mund.
"Wolltest du mir nicht zeigen, was du alles so mit deinem Mund anstellen kannst?" fragte ich und schüttelte meinen Schwanz, lockte ihn damit. Kylian strahlte, rollte sich herum und kniete auf der Kante, während er sich weiter dehnte, ergriff er mit der anderen Hand meinen Schwanz und führte ihn in seinen Mund. Stöhnend betrachtete ich das Bild und genoss es sehr. Dieser Junge war Perfekt und ich würde darum kämpfen, dass aus uns mehr wurde.

Ich schlief auch den Rest der Nacht nicht gut, aber zumindest war das Fieber weg und ich fühlte mich wieder gut. Nur geschlafen hatte ich kaum. Auf meinem Laptop hatte ich ein paar E-Mails. Noch während ich im Bett saß ging ich diese durch und beantwortete jede einzelne davon.
Bei der letzten blieb ich hängen, denn sie war von Josh. Dieser hatte mir eine Mail geschickt mit Anhang und der Bitte, es mir doch noch einmal zu überlegen. Er sagte nicht was ich mir überlegen sollte und vor allen Dingen auch nicht warum.
Stutzig öffnete ich den Anhang und wäre vermutlich sonst wo runter gefallen, wenn ich nicht im Bett gesessen hätte. Dort waren alle Bilder die Joshua an dem einen Tag gemacht hatte. Besonders die letzten Bilder trieben mir wieder die Tränen in die Augen.
Man sah so deutlich was ich empfand. Hatte Josh das gesehen? Noch schlimmer. Hatte Eric es gesehen? Ich schluckte einen festen Kloß runter und speicherte die Bilder trotz besseren Wissens auf meinem Laptop ab.
Dann schloss ich meinen Account erst einmal und machte mir etwas zu essen. Wirklichen Appetit hatte ich eigentlich nicht, nachdem ich die Bilder gesehen hatte, aber ich wusste das ich schnell gesund werden musste und machte mir einen Obstsalat. Dann packte ich mich wieder einmal vor den Fernseher und lies mich von diesem berieseln.

Die Nacht mit Kylian war unglaublich gewesen. Der Kleine wusste was einen Mann wie mir gefiel, ließ sich gehen, war Hemmungslos und mochte es rau. Es gefiel mir und wir hatten verdammt viel Spaß gehabt. Irgendwann waren wir so erschöpft, dass wir uns schlafen legten. Er kuschelte sich an mich und passte sich perfekt an meinen Körper an. Anscheinend war Ethan nicht der einzige Mann, der zu mir passte. Ethan verdrängte ich jedoch schnell wieder und wendete mich Kylian zu.
Der nächsten Morgen war wirklich schön. Kylian war wach und streichelte Lucifer, der sich auf seinem Bauch breit gemacht hatte. Er lag in meinen Armen und genoss die Wärme, die er von mir und meinem Kater bekam.
"Guten Morgen." grüßte er und lächelte glücklich. Auch ich war glücklich und raubte dem Burschen einen Kuss von seinen Lippen.
"Morgen." sagte ich und schmiegte mich an seine Brust und half ihm beim kraulen. Es war schön mit ihm zusammen hier zu liegen und nach der anstrengenden Nacht, den Tag gemeinsam zu starten.
"Kylian, hast du Lust auf ein Date?" fragte ich ihn und blickte zu ihm hoch. Er sah mich an und lächelte, nickte und küsste mich. Ich freute mich und schöpfte neue Hoffnung.
"Wundervoll. Hast du Hunger?" fragte ich und blickte auf meinen Wecker.
"Oder musst du schon arbeiten?" hackte ich nach.
"Ne, ich hab noch ein bisschen Zeit. Frühstück geht immer und das Studio ist gar nicht mal so weit von dir entfernt." gestand er. Beste Voraussichten. Ich rutschte aus dem Bett und machte uns ein kleines Frühstück, während Kylian duschen ging. Als alles fertig war, folgte ich ihm und duschte mit ihm gemeinsam. Natürlich konnte ich nicht anders und schob ihn ungefragt meinen Schwanz in seinen Arsch, was Kylian zum lachen brachte und sich gegen mich drängte. Wir trieben es unter der Dusche, genossen dabei das warme Wasser und gaben uns der Leidenschaft hin. Als ich ihn gegen die Kacheln drängte, stöhnte er rau, spreizte für mich seine Backen und ich drang noch tiefer in ihn, genoss das Feeling und trieb den jungen unter mir zu seinem Orgasmus. Gleichzeitig spritzten wir ab und lachten. Es war wie... gesucht und gefunden. Vielleicht konnte ich mit Kylian Ethan endgültig vergessen.
Nachdem wir uns nochmal wuschen, stiegen wir dann aus der Kabine, trockneten uns ab und setzten uns Nackt an die Theke, aßen gemeinsam und besprachen die Details für das Date.

Am Abend bestellte ich seit langem mal wieder etwas, da ich nicht wirklich Lust dazu hatte zu kochen. Zumal ich mich noch immer nicht gänzlich auf der Höhe fühlte und ich froh war einmal nicht kochen zu müssen.
Während ich wartete holte ich meinen Laptop den ich den ganzen Tag nicht angefasst hatte zu mir aufs Sofa und warf bevor ich mich setzte noch eine DVD ein. Während der Film lief, sah ich noch einmal ein paar Dinge nach und sah, das Eric Geld überwiesen hatte.
Ich sah mir die Fotos wieder an und schluckte. Wieso konnte ich ihn nicht wieder vergessen? War es nun wirklich schwerer geworden, weil wir miteinander geschlafen hatten? Schwermütig stellte ich den Laptop auf den Tisch vor der Couch und sah mir das Bild von uns an, während der Film mittlerweile totale Nebensache war. Ich wusste nicht was ich bereuen sollte.
Das ich mit ihm geschlafen hatte und ihn nun nicht vergessen konnte oder das ich gegangen war und seit dem nichts mehr von ihm gehört hatte. Nicht einmal eine E-Mail hatte ich von ihm bekommen.
Zuvor hatte er mir noch geschrieben. Gott ich wurde langsam verrückt. Ich war selber gegangen und nun trauerte ich diesem Mann hinterher, weil er mir nicht sofort schrieb. Es war ja nicht so, als wäre mein Weggehen so ungewöhnlich und er wollte nun nichts mehr von mir wissen.
Er würde mir sicher wieder nachsteigen sobald wir uns das nächste Mal sahen. Und dann würde ich mich wieder aufregen. So lief es doch seit wir uns wieder gesehen haben.

Nach dem Frühstück verabschiedete sich Kylian, freute sich jedoch auf unser Date. Wir hatten uns darauf geeinigt, eine Galerie zu besuchen, danach etwas Essen zu gehen und dann zu schauen, was der Abend noch so brachte. Gegen Sex war ich nicht abgeneigt. Mit ihm wühlte sich es einfach toll und gut an. Als er fort war, strahlte ich und hatte das erste mal dieses Gefühl, endlich angekommen zu sein. Ich räumte meine Wohnung auf, bezog mein Bett und wechselte nur das Lacken. Danach machte ich mich für die Arbeit fertig und fuhr zur Bank. Dort erledigte ich meine Arbeit, die am Tag zuvor liegen geblieben war. Zum Glück war das nicht viel, denn ich hatte zuvor den Abend etwas gearbeitet. Die Zeit verstrich und ich machte Feierabend, fuhr nach Hause und zog mich für das Date um. Ich entschied mich für eine dunkle Chino Hose, dazu ein weißes Shirt und ein passendes Jackett. Darüber zog ich einen Trenchcoat. Fertig angezogen, gab ich Lucifer frisches Wasser und Futter, bevor ich zum Treffpunkt fuhr.
Kylian wartete vor der Galerie, trug eine schwarze Jeans, einen Pullover und einen modernen Parker mit Kunstfell Einsatz in einer grellen Farbe.
"Hey~" rief ich und lächelte ihn an. Kylian kam auf mich zu, hob die Hand zum Gruß, schlang jedoch sofort seine Arme um meinen Hals und war bereit für einen Kuss, den ich ihm auch nicht verweigerte.
Nach der Begrüßung gingen wir Hand in Hand zur Galerie. Ich kaufte die Karten und lief mit ihm langsam durch die Ausstellung.

Wütend auf mich selber, warum ich das mir überhaupt antue, lösche ich nach über einer Stunde die Bilder und schließe den Laptop. Warum sehe ich mir das überhaupt an. Ja ich liebe ihn, aber nein es hat keine Zukunft.
Egal wie sehr ich mir das wünschen würde. Verdammt ich sollte einfach weiter wütend auf ihn sein und ihn vergessen. Wieder vergessen. Was so schwer ist. Verdammte kacke. Ich fluchte leise und trat gegen den Tisch. Mein ganzes Leben war plötzlich aus der Bahn und ich war mir nicht mehr sicher was ich überhaupt noch wollte. Wäre ich an dem einen Abend doch nur nie in die Bar gegangen.
Oder hätte das Shooting mit Josh gemacht. Alles so Momente des Schicksals, die ihn wieder auf mich aufmerksam gemacht haben und mich auf ihn. Ich sprang auf und zog mir meine Schuhe an. Ich schnappte mir meine Jacke und meine Schlüssel und lief nach draußen.
Irgendein Kiosk hatte sicher noch offen und hatte irgendwas was ich wollte. Denn eigentlich brauchte ich nur ein wenig frische Luft.

Die Galerie war wirklich schön und Kylian gefiel es auch, hätte sich gerne eins der Bilder gekauft, doch dafür fehlte ihn das Geld. Natürlich hätte ich etwas springen lassen können und es Kylian zu schenken, aber soweit waren wir noch nicht. Ich musste Kylian noch viel näher kennen lernen. Es gab noch so viel, was ich noch nicht über diesen hübschen Mann kannte.
"Dir scheinen die Bilder des Künstlers sehr gefallen zu haben." stellte ich fest und hielt Kylians Hand in meiner. Er schmiegte sich an meinen Arm und genoss wohl diese Nähe, sowie ich.
"Ja, sie waren sehr schön und inspirierend. Ich würde gerne auch eine Weltreise machen oder einfach mal raus aus London und was anderes sehen." gestand er, während wir zum Restaurant liefen.
"Ach so? Und wohin würdest du als erstes fahren?" fragte ich interessiert.
"Hm~ ... Wahrscheinlich nach Paris oder Italien." gestand er nach kurzem Überlegen.
"Das sind wahrlich schöne Städte. Dort würde ich auch gerne einmal hin. Am liebsten nach Paris, die Stadt der Liebe."
"Ich würde gerne mit dir gemeinsam die Stadt erkunden." bot mir Kylian an. Ich grinste und küsste sein Haar. Es gefiel mir, er gefiel mir und dieses leichte Prickeln in meinem Magen auch.

Ich war unruhig und tigerte rastlos durch die Straßen. Der erste Kiosk an dem ich angekommen war, hatte geschlossen gehabt und ich war nun auf dem Weg zum nächsten. Dieser lag ein wenig Stadteinwärts, wo vermutlich ein wenig mehr los sein würde.
Fluchend fuhr ich mir durchs Haar, denn ich hatte nur Schlumperklamotten an und vor allem, würden mich sicher auch ein paar der Menschen erkennen, da ich nichts anhatte um meine Identität zumindest etwas zu verstecken.
Gerade in der Abendzeit war auch mehr das Kliente unterwegs, welches mich gerne mal für Shootings buchte. Aber gerade jetzt, wollte ich niemanden davon sehen oder gesehen werden. Frustriert das ich an nichts gedacht hatte, lief ich weiter und kam an einem Restaurant vorbei, welches von außen unglaublich schön aus sah und auch von innen dem in nichts nachstand.
Bisher war ich dort einmal essen gewesen. Ein Klient hatte mich dorthin ausgeführt, aber ich habe ihm schnell gezeigt, das ich sowas nicht machte. Während ich weiter lief, hielt ich den Blick gesenkt, damit mich niemand erkannte.
Aber ich erkannte Eric schnell an seiner Stimme. Ich sah auf und sah ihn Arm in Arm mit einem jungen Mann. Leicht geschockt sah ich ihnen hinterher und lehnte mich gegen die nächste Wand. Wer war das? Und warum waren sie zusammen unterwegs?
Nachdem ich das gesehen hatte, wollte ich nichts mehr vom Kiosk und lief langsam nach Hause. Mein Herz zog und obwohl ich froh sein sollte, das da vielleicht jemand anderes war und er mir nicht mehr hinterher laufen würde, so war ich gerade mehr als unglücklich. Zumindest hatte er mich nicht gesehen.

Das Restaurant war nicht mehr allzu weit weg. Es war ein schönes, ruhiges und teures Restaurant. Das Essen war demnach immer sehr lecker und exklusiv. Wenn ich schon einmal ein Date hatte, dann wollte ich mich dabei auch wohl fühlen und ich liebte es gut zu speisen und nicht in irgendeiner Fastfood Bude zu essen. Das war wirklich nicht mein Stil.
Ich öffnete die Tür des Restaurants und ließ Kylian zuerst eintreten. Im inneren war es laut, da sich alle unterhielten und doch angenehm. Die Atmosphäre des Lokals hatte eine besondere Wirkung auf den Menschen und die unterschiedlichen Gerüche waren ebenfalls verlockend.
"Mr Colemann, schönen Abend." sagte die Dame und führte uns direkt zu dem reservierten Tisch. Im Arm hatte sie schon zwei Speisekarten, die sie uns danach auch sofort reichte.
"Möchten Sie noch schauen, oder kann ich Ihnen etwas empfehlen?" fragte und bot sie zugleich an.
"Möchtest du einen Wein?" fragte ich Kylian.
"Ich bleibe beim Wasser, danke trotzdem." Ich nickte und richtete meinen Blick dann auf die Kellnerin. "Ich bekomme jedoch jeweils ein Glas der Jahrgangsweine, angepasst an die Gerichte." nannte ich ihr meinen Wunsch. Sie nickte und ließ uns dann alleine.
"Was möchtest du Essen?" fragte ich interessiert.
"Naja, ich bin eigentlich nur Burger und dergleichen gewöhnt... Kannst du mir was empfehlen?" fragte er. Ich lächelte ihn an und nickte ihm zu.
"Was magst du denn lieber? Fisch oder Fleisch?"
"Lieber Fleisch." antwortete er.
"Hm~ vielleicht ein Steak oder ein Filet?"
"Ich weiß nicht... gibt es da einen Unterschied?" fragte Kylian nach.
"Naja, das ist schwer zu erklären, aber oft ist ein Filet weicher, als ein Steak, weil es aus einem anderen Bereich des Rinds oder Schweins genommen wurde."
"Okay... dann nehme ich einfach was du nimmst." entschied Kylian.

Zuhause angekommen zog ich meine Jacke aus und wollte sie hin hängen, aber traf den Haken nicht. Meine Augen hatten sich ein weiteres Mal diese Woche mit Tränen gefüllt und anstatt sie aufzuheben ließ ich sie einfach am Boden liegen.
Selbst die Schlüssel trafen die Schüssel, die ich für Dinge aller Art die ich benötigte um raus zu gehen, nicht. Verfehlte seinen Ort um wenige Zentimeter, während ich weiter in meine Wohnung lief. Meine Schuhe streifte ich mir im gehen ab, während ich weiter in Richtung Schlafzimmer lief. Dort angekommen warf ich mich aufs Bett und klammerte mich an mein Kissen. Es sollte mir Trost spenden, ließ die Tränen aber nur mehr werden.
Hatte ich vielleicht doch einen Fehler gemacht? Meine Familie zu wählen, die mich seit Jahren nicht einmal angesprochen hatte. Über ihn, der so viel Interesse an mir gezeigt hatte? Aber war es wirklich so tiefgreifendes Interesse, wenn er so schnell jemand neues fand? Vielleicht war es ja auch nur einer seiner Klienten? Aber nein. Mit diesen würde er sicher nicht Arm in Arm laufen. Das schlimme war, das der Typ echt süß war.
Und vor allem nicht wie ich. Er wollte niemanden mehr wie mich. Die Nacht über schlief ich nicht gut. Ich machte mir weiter Vorwürfe, warum ich ihn so vehement abgelehnt hatte. Zudem küsste mich die Eifersucht. Aber alles in allem war ich am nächsten Tag so fertig, das ich mich krank meldete und dies dann gleich für die komplette Woche tat.
Niemand sagte etwas dazu, denn alle dachten sie meine Erkältung wäre wieder schlimmer geworden. Als ein weiteres Treffen mit Joshua anstand, ging ich zwar wieder arbeiten, weshalb ich mich auch für das Treffen nicht raus reden wollte, aber man sah mir an, das ich noch immer neben der Spur war.
Ich grüßte ihn mit einem Handschlag und versuchte so normal wie möglich zu wirken. Heute waren die Posen für das Shooting mit den anderen Männern dran. Er wollte sie mir erklären und zeigen und wenn ich Fragen dazu hatte, sollte ich es nur sagen.