RE: Famiglia - 9

"Das würde ich an deiner Stelle nicht so stolz hinausposaunen." Als Tino sich so unter ihm wand, schob Valerio seinen Fuß noch ein wenig weiter nach vorne. Er würde es nun durch das feine Leder spüren, wenn Tino wieder eine Erektion bekam. "Beides, Tino." Die Antwort war simpel. "Ich bin froh, dass du in meinen Diensten stehst, doch weiß ich, dass ich dich noch schleifen muss." Mit einem warmen Lächeln blickte er seinem Mitarbeiter an.

Tino schnaubte Amüsiert. "Ich bin nicht immer stolz auf die Wahrheit. Abes es ist nunmal so." Er schnappte nach Luft und seine Wangen färbten sich leicht rot als er merkte dass das Blut sich langsam nach unten verflüchtigte. Das würde Valerio sowieso sofort merken, dann war er am Arsch. "Ich bin Ihr Killer- kein Schoßhündchen und ich lasse mich nicht zu einem machen. Wenn Sie denken ich krieche so vor Ihnen..." Er wollte nicht kampflos aufgeben und zeigte kurz drohend die Zähne.

Valerio schmunzelte noch immer, als sich die Wangen seines Gegenübers rötlich färbten. Die Farbe stand Tino ziemlich gut. Sanft legte er dem Anderen die Wange auf die Hand. "Du bist das, was ich möchte, Tino", erklärte er ihm ruhig. Sobald sein Schoßhündchen die Zähne bleckte, verpasste er ihm einen leichten Klaps. "Und zumindest dein Schwanz steht schon aufrecht." Offensichtlich stand der Junge auf demütig. Jetzt musste er nur noch damit anfangen, auch auf Valerio zu stehen.

Er drehte stolz den Kopf zur Seite und hob das Kinn höher. "Ihr wollt mich? als Haustier anscheinend sonst würdet ihr mich nicht hier festhalten.",grollte er und seine Wangen wurden feuerrot als er seine Erektion erwähnte und keuchte unterdrückt auf. "D-das... ist nur weil Sie... da drücken...",stammelte er und versuchte ihm herausfordernd in die Augen zu sehen. Aber Valerio sah gut aus... sehr gut sogar und er zitterte, er wusste nicht einmal genau warum. Langsam leckte er sich die trockenen Lippen.

Auch an Valerio ging das Ganze nicht spurlos vorbei, die widerspenstige Art erregte ihn und er ahnte schon, wie sehr es ihn überwältigen würde, wenn er Tino zähmte, sodass er willig vor ihm kniete und ihm jeden Wunsch von den Augen ablas. "Lügen ist eine Sünde", erklärte er ruhig, während seine Hand die Wange des anderen streichelte. "Besonders, wenn du deinen Don, oder dich selbst belügst." Valerio dachte an vergangene Woche, als er Tino nicht einmal hatte berühren müssen, damit er hart geworden war.

Santinos Atem beschleunigte sich, er drückte den Rücken durch und biss die Zähne zusammen. "Ich töte jeden Tag,Don. Der Teufel hat einen Platz für mich reserviert, die eine oder amdere Notlüge...",grollte er finster und funkelte den Älteren an. "Und ich wüsste nicht was ich lügen würde. Mein Körper reagiert, das ist alles" oh er wusste aber selbst sehr gut dass das nicht die Wahrheit war. aber das würde er so schnell nicht zugeben.

Wieder tätschelte er mit einem leisen Schmunzeln Tinos Wange. "Du wirst mich nicht mehr anlügen, Santino", beschloss er dann, drückte noch einmal mit seinem Fuß zu, bevor er sich erhob. "Wenn du heute Abend nicht alleine sein möchtest, dann darfst du in meine Gemächer kommen", lud er ihn ein. Er mochte es, wenn seine Huren zu ihm gekrochen kamen. Ruhig schritt er zur Tür. Er war gespannt, wie lange Tino brauchte, um zu reagieren. Während er noch auf den Jungen wartete, blockierte er die Tür. Tino würde nicht einfach so rausstürmen können.

Er musste sich zusammen reißen um ihm nicht die Hand zu brechen, aber irgendwie faszinierte ihn dieser Kerl gleichzeitig so sehr dass es ihn verwirrte. "J-ja Don... wie Sie wollen", brachte er heraus und atmete tief durch als endlich wieder etwas Abstand zwischen ihnen war. Hastig zog er sein Hemd an und erstarrte,als er das Angebot hörte. Eindeutiger konnte es wohl nicht mehr werden was der Don von ihm wollte. Unsicher schloss er die Knöpfe und warf ihm einen stolzen Blick zu. "Mal sehen. Ich... weiß nicht" Er wusste nicht mal was er davon halten sollte, erstmal wollte er schnell hier raus- aber Valerio stand direkt in der Tür.

Zufrieden betrachtete Valerio den unsicheren Jungen, der gerade sogar ein paar Probleme hatte, sich das Hemd richtig zuzuknöpfen. Als Tino schließlich vor ihm stehen blieb, zupfte Valerio das Hemd zurecht, öffnete einen Knopf wieder, um ein übersprungenes Loch zu schließen, dann richtete er den Kragen. "Vielleicht überraschst du mich ja", lächelte er freundlich. Auch er war aufgeregt und gespannt, wie Santino sich entscheiden würde. Gütig hielt er dem Jungen die Hand entgegen, damit Tino sie zum Abschied küssen konnte, dann zog er ihn näher an sich, um ihn einen Kuss auf die Stirn zu geben.

In Tino kochten eine Menge Gefühle hoch, aber jetzt war er zu versteinert um sich gegen den Don zu wehren, der sein Hemd richtete und ihm mit einem kleinen Lächeln die Hand hinhielt. Der Sizilianer küsste sie ohne darüber nachzudenken und zuckte leicht zusammen, als Valerio ihm den Kuss auf die Stirn gab. Er war ziemlich erleichtert als er das Zimmer verlassen und in seine Räumlichkeiten flüchten konnte. Er ärgerte sich, dass er das einfach mit sich machen ließ. Wenn er den Don schlagen wollte musste er das in seinem eigenen Spiel tun. Verwirrt saß er auf seinem Bett und starrte nachdenklich auf seine Hände. Vielleicht gelang es ihm ja, Valerio zu unterwerfen wenn er nachts in seine Gemächer ging, immerhin war er doch sicher stärker als der Italiener... das wäre eine Möglichkeit seine Ehre wiederherzustellen.

Valerio war den ganzen restlichen Abend aufgeregt und versuchte sich in den Treffen nichts anmerken zu lassen. Ständig kreisten seine Gedanken um Tino, der gerade in seinem Zimmer saß und vermutlich nicht hinwusste, mit seinen Gedanken und Gefühlen. Er hätte den armen Jungen nicht überrumpeln sollen, dass war ihm klar. Inzwischen fragte er sich, ob er überhaupt kommen würde. Doch erst, als er alleine in seinen Gemächern saß und seine Krawatte auszog, merkte er, wie nervös er wirklich war.

Verdammt, er konnte das nicht so auf sich sitzen lassen! Wäre es jemand anderes gewesen hätte er den Kerl einfach für das verprügelt was er gewagt hatte zu tun- aber der Don... er schuldete ihm Gehorsam. Sicher nicht seinen Körper, aber er konnte seine Befehle einfordern. Trotzdem... für die Provokationen in den letzten Tagen musste er ihn eigentlich büßen lassen. Entschlossen zog er ein weißes Hemd und eine schwarze Krawatte zu einer eleganten Anzughose an, dann machte er sich auf den Weg zu Valerios Gemächern. Er schaffte es unbemerkt hinzukommen, dann klopfte er und trat ein. Was dachte er sich dabei eigentlich??? Vermutlich nichts, wie immer.

Als Valerio das Klopfen hörte, schraubte er eine Flasche Scotch auf und begann gerade ein Glas zu füllen, als Tino eintrat. Überrascht blickte er auf. Er hatte ihn nicht herein gerufen und es war ungewohnt, dass jemand ohne seine Erlaubnis eintrat. Still betrachtete er den jungen Mann. Offensichtlich hatte er sich seinen Ratschlag zu Herzen genommen, wieder einmal war er elegant und ordentlich gekleidet. "Komm doch näher."

Santino taxierte sein Gegenüber skeptisch, er kam zwar näher aber nur langsam und er hielt einen gewissen Respektabstand ein. Valerio war viel zu ruhig und bedächtig, ihm war es lieber jemand zeigte seine Gefühle- Wut oder Begehren... dann wusste er zumindest woran er war. Vorsichtig trat er zu seinem Don und musterte ihn. "Sie haben mich eingeladen, also bin ich hier.",antwortete er nur reserviert und überlegte wie er am Besten anfangen sollte. Je direkter, desto effektiver war es wohl um Valerio zu überraschen. Mit einer schnellen Bewegung hatte er eine Hand in den schlanken Nacken gelegt und drückte ihn mit aller Kraft aufs Bett.

Und wieder überraschte Tino ihn. Reflexartig senkte sich sein Kinn zur Brust, sodass sein Kopf gar nicht erst auf der Matratze aufkam, dennoch war Tino nun über ihm. Nach der anfänglichen Überraschung entspannte Valerio sich wieder und sah ruhig zu Tino auf. "Was soll das, Junge?", wollte er wissen. Sein Vater hatte Tino oft Junge genannt und auch, wenn Valerio seinen Ziehbruder nicht hatte aufwachsen sehen, so hatte er doch mitbekommen, wie sein Vater mit ihm umgegangen war.