RE: Famiglia - 10

Der Italiener stellte sich wohl schnell auf die neue Lage ein und Santino verlor kurz das Gleichgewicht. Unsanft landete er auf der Matratze, aber sein Griff lockerte sich nicht. "Das ist für ein paar Kleinigkeiten die Sie mit mir angestellt haben, Don",groltle er leise und kniff die Augen zusammen, als Valerio ihn "Junge" nannte- genauso wie der Alte. "Nenn mich nicht so",fauchte er aufgebracht und versuchte die Hände seines vermeintlichen Opfers einzufangen und festzuhalten. Das war ja schon fast zu leicht...

Da hatte er wohl einen wunden Punkt getroffen. Er ließ zu, dass Santino seine Handgelenke einfing und blickte ruhig zu ihm nach oben. Vermutlich brauchte der Junge das gerade, zumindest die Stimme des Anderen hatte sich fast schon überschlagen. Sein Blick war voller Gelassenheit und ein freundliches Lächeln hatte sich auf eine Lippen gelegt. Er konnte sich einfach nicht vorstellen, dass Tino ihn wirklich verletzen konnte. Wenn er seine unterdrückte Wut an ihm auslassen wollte, würden sie beide sehen, wie es weiter ging.

Damit hatte Tino nicht gerechnet- wirklich kein bisschen. Mit Flüchen, Tritten und dem Einsatz seiner ganzen Körperkraft um sich zu befreien- aber nicht mit einem charmanten Lächeln und kaum Gegenwehr. Der SIzilianer erstarrte verwirrt und sein Griff lockerte sich ziemlich. "W-was zur...",murmelte er unruhig und behielt den Älteren skeptisch im Auge. Er war so irritiert, schließlich kämpfte er kaum gegen wehrlose Gegner die sich nicht verteidigten und ihn lächelnd ansahen. Er zögerte wohl einen Moment zu lange.

Ruhig richtete Valerio sich auf, auf Tino zögerte und lehnte sich an die Wand, an der das Bett stand, um den Anderen in seine Arme zu ziehen und den Kopf gegen seine Brust zu drücken. Sanft streichelte er Tino durch die Haare, eine Hand in seinem Nacken. Noch immer sagte er kein Wort, sondern genoss die Stille. Er konnte verstehen, weshalb Tino verwirrt war. Sein Don hatte ihm zu viele unterschiedliche Signale gesendet.

Irritiert lockerte sich sein Griff und seine Hand rutschte ab. Was sollte das alles hier? Zuerst war Valerio streng zu ihm, hatte davon gesprochen ihn zu erschießen, dann war er fürsorglich, plötzlich wieder kühl und beherrscht... dann seine fordernde Art wenn sie allein waren und die Zärtlichkeit jetzt... er ließ es zu aber das hieß nicht, dass er es verstand. Eigentlich sehnte er sich nach etwas das seinen Kopf verstummen ließ. Unruhig sah er zu ihm auf und überlegte was er sagen oder tun könnte. Er musste es sich eingestehen: Valerios dominante Ader gefiel ihm, das Spiel mit der Macht... aber bis jetzt war er immer am längeren Hebel gesessen.

"Ich bin froh, dass du zu mir gekommen bist", sprach Valerio ruhig, während seine seine Hände vom Kopf des Anderen lösten, sodass Santino sich, wenn er denn wollte, anders positionieren konnte."Warum bist du gekommen?", wollte er dann wissen. Offensichtlich mochte er es, dominiert zu werden, doch schien es so, als hätte der Junge selbst es noch nicht ganz verstanden, oder aber, er wollte es nicht begreifen. Für einen Mann in seiner Position war das natürlich durchaus verständlich.

"Froh? wieso?", hakte der Sizilianer nach und rutschte ein Stück von Valerio weg um den Abstand wiederherzustellen. Er war einfach verwirrt von dem Verhalten seines Dons und seiner Reaktion darauf. "Wieso ich hier bin?", wiederholte er die Frage ein klein wenig unsicher, "weil ich...mir ist langweilig? Und ich war neugierig das ist alles." Er wusste dass das nur zur Hälfte stimmte aber woher sollte Valerio das wissen?

Sanft lächelte Valerio und erlaubte es dem Jungen ein wenig wegzurutschen. "Weil es mir zeigt, dass du unsere gemeinsame Zeit genossen hast." Natürlich hatte er auch schon vorher gesehen, wie Tino auf seine Berührungen reagierte, doch war ihm das nicht Bestätigung genug gewesen. Ohne darüber nachzudenken legte er seine Hand auf das Knie des Anderen. Ihm war schon früh beigebracht worden, dass es für ihn keine Grenzen gab.

"Wer würde nicht darauf reagieren angefasst zu werden?",gab Tino beherrscht zurück. "Und was würde Orlando sagen wenn er erfährt dass sein Bruder versucht seinen besten Freund zu verführen?" Er zuckte leicht als Valerio die Hand auf sein Knie legte aber irgendetwas in ihm erlaubte ihm nicht auszuweichen. Der Don nahm sich einfach was er haben wollte- aber damit sollte er sich unwohl fühlen, niemand wagte es ihn anzufassen schon gar nicht ohne zu fragen. Sogar Valerios Männer hatten Angst vor ihm so brutal und gezielt wie er tötete. Aber der Don führte ihn wie an einer Leine herum, das durfte nicht wahr sein!

Belustigt schmunzelte Valerio. Er fasste Leute gerne an, es zeigte ihm, wie viel Macht er über sie hatte. Die meisten starrten ihn bloß erschrocken an, wenn er eine unausgesprochene Grenze überschritt, doch wagten sie nicht, sich ihm zu entziehen. "Du reagierst anders, als die meisten", erklärte er ruhig. "Und mein Bruder ist gut erzogen. Was sollte er dagegen haben?" Ein kleiner Vorwurf schwang in der Frage mit, denn sie beide wussten, dass auch Tino sich unterzuordnen hatte. Zufrieden drückte er leicht das Knie, als er erkannte, dass Tino nicht wagte auszuweichen.

Santino atmete flach und ließ den don nicht aus den Augen während er mit ihm redete. "Anders?Wie meinen Sie das?",fragte er skeptisch nach, die Hand blieb auf seinem Knie liegen und der Druck verstärkte sich. Er wusste selbst zu gut dass sein Körper schon wieder anfing auf Valerio zu reagieren.... Scheiße. Das konnte er auch kaum verstecken. "Ich glaube kaum, dass er das gut heißt auch wenn er Sie sehr verehrt. Und Ihnen liegt doch was an ihrem Bruder? Außerdem...der Alte hätte es nicht gern gesehen wenn Sie mit einem Mann das Bett teilen- und noch dazu mit mir...er dreht sich wahrscheinlich im Grab um."

Nun fuhr seien Hand sanft bis zur Mitte des Oberschenkels hoch. Er merkte, dass Tino nervöser wurde. "Die meisten, die ich anfasse, werden nicht erregt", erklärte er. "Du allerdings..." Vielsagend blickte er in den Schritt des anderen. "Ohne, dass ich viel machen muss, Tino." Zufrieden lächelte er. "An meinem Bruder liegt mir viel, da hast du recht", erklärte er dann. "Aber dies ist eine Sache zwischen mir und dir." Er legte eine Kunstpause ein. "Du kannst jederzeit gehen, es wird keine Konsequenzen haben, Tino. Aber wenn du mir vertraust, dann bleibe hier." Auf seinen Vater ging er nicht ein. Er hatte sich nie ausleben können. Natürlich trauerte er um seinen Vater, doch erst, seit seinem Tod, konnte Valerio er selbst sein.

Verdammt,die Berührung beeinflusste ihn tatsächlich mehr als er gedacht hatte... "Ich...ich werde nicht...",verteidigte Santino sich, aber er verstummte schnell- es war so offensichtlich dass es keinen Sinn machte zu lügen. Der Stoff im Schritt spannte langsam und die Hose wurde zunehmend unangenehm. Wenn das eine Sache zwischen dem Don und ihm war... er könnte gehen,jederzeit. Aber irgendetwas an Valerios Verhalten machte ihn so neugierig dass er sich nicht bewegen konnte. Das konnte ihm Nicht gefallen, es DURFTE ihm nicht gefallen! Er war für seinen Stolz bekannt und jetzt saß er hier und errötete wie ein Mädchen wenn der Don ihn berührte. "Ich...vertraue Ihnen.",antwortete er leise und zögernd. Nicht weil er Valerio nicht vertraute,eher weil er nicht wusste was ihm dann blühte.

Es war niedlich zu beobachten, wie der muskulöse Mann vor ihm errötete und Valerio konnte nicht mehr an sich halten. Die andere Hand fand ihren Weg an Santinos Wange, bevor er sich vorbeugte und seinem Ziehbruder einen sanften Kuss auf die Lippen gab. Inzwischen war er derjenige, der sich über den anderen beugte, ihn einschränkte, aber nicht festhielt. Wenn er die letzten Tage hart zu Santino gewesen war, so schien es jetzt, als könnte er ihm nicht weh tun, als würde er dem Jungen all seinen Schmerz nehmen vollen. Sanft saugte er an der Unterlippe des Anderen, während die Hand am Oberschenkel sich nun sanft in die Taille des anderen legte.

Wie zu einer Salzsäule erstarrt ließ Santino zu dass Valerio eine Hand auf seine Wange legte, aber der Kuss überforderte ihn dann völlig. Er hatte von soetwas wenig Ahnung,als er noch jünger war hatte er sich mit Orlando in dem ein oder anderen Puff rumgetrieben,da hatte es ihn nie interessiert ob den Nutten gefiel was er tat. Aber jetzt... er lag unter seinem Don dem er vor ein paar Tagen die Treue geschworen hatte- und es machte keinen Sinn sich selbst anzulügen: die Nutte war dieses Mal er. Trotzdem war der Kuss überraschend sanft und wenig fordernd,Tino lief ein Schauder über den Rücken. Sein ganzer Körper reagierte auf Valerios Nähe.