RE: A Warlock's Destiny - 15

"oh!"
Sofort zog Nicolai die Hand zurück. "Ich wollte nicht... Naja, das war genau genommen keine Umarmung... Äh, ach, egal. Entschuldige, ich wollte dir nicht zu nahe treten."
Ja, Dain war ein Problem, das wusste er. Der wüprde nicht zögern, sie beide umzubringen.
"Hey. Tommen. Wir überleben das hier. Und wenn wir dann auf unsere Reise gehen, machen wir's zusammen und machen, was wir wollen! Irgendwann schicken sie uns eh fort. Wem wird schon auffallen, wo wir hingehen und was wir tun?"

Sein glasiger Blick traf die Hand, welche sich von seiner Schulter gelöst hatte. Fast empfand er Bedauern. "Schon gut. Es war ganz angenehm. Angenehmer als das, was ich bisher kannte. Vermutlich hat mich genau das überrascht" versuchte er sich unbeholfen zu erklären, wobei er immer wieder ins Stottern geriet.
Voller Tatendrang nickte er eifrig auf die feierlichen Worte hin und besiegelte so den Schwur. "Einverstanden. So machen wirs!" Zuhöchst motiviert griff er nach dem Schwert und reckte es in die Höhe. Jetzt, da er ein Ziel vor Augen hatte, wofür es sich zu kämpfen lohnte, sah er einen Sinn in den Kampfübungen.

Tommen war ihm wirklich eine verwandte Seele an diesem dunklen Ort. Er nickte dem neu erstarkten Blonden zuversichtlich zu, bevor sie weiter an ihren Kampfkünsten feilten. UNd nun, wo Tommen sich nicht an seinem eigenen Elend aufhing, war es für ihn auch gar nicht mal mehr so einfach, es mit dem Älteren aufzunehmen. Bei ihrem letzten Kampf konnte ihn Tommen sogar entwaffnen. Nicolai sah sich schon vor der Aufgabe, nutzte jedoch den Überraschungsmoment, um Tommen ohne Schwert entgegen zu treten, indem er zur Ablenkung einen kleinen Stein gegen dessen Fuß schlagen ließ und ihn so zum Stolpern brachte. Schon bald waren die beiden Jungen in einen Ringkampf vertieft, der erst endete, als sie erschöpft auf dem Boden lagen, Tommen über Nicolai, und sich erschöpft, aber gut gelaunt in die Augen sahen.
"Für... Für einen solchen Hänfling bist du ganz schön stark...", keuchte er.

Der Junge war von seinen nie dagewesenen Kräften derartig erstaunt, dass er regelrecht übermütig wurde. Er drosch auf Nicolais Schwert ein als gäbe es kein Morgen. Nach einer Weile wurde ihm sein Überschwang jedoch zum Verhängnis, da er sich in einem Zustand der Rage befand, sodass er blindlings Opfer einer Finte wurde. Lachend ging er zu Boden, ließ sich sogar auf eine kleine Prügelei ein, die ihn ordentlich ins Schwitzen brachte. Zu seiner eigenen Überraschung fand er sich auf Nicolai wieder, den er wie durch ein Wunder nieder gerungen hatte. Schwer atmend besah er sich sein Werk, völlig verblüfft ob der ungeahnten Kräfte, die in ihm schlummerten. "Huch!" entkam es ihm entschuldigend, während er Anstalten machte von Nicolai abzulassen für den Fall, dass es ihm unangenehm war unter einem Hänfling begraben zu sein. "Tut mir leid. Ich hab anscheinend die Kontrolle über mich verloren" meinte er und rieb sich verlegen den Hinterkopf.

"Die... Die Kontrolle verloren?", fragte Nicolai lachend und blieb neben dem Blonden auf dem Boden liegen. Der Heuhaufen in den sie sich gerolt hatten bedeckte sie zur Hälfte und zumindest bei Tommen konnte man nicht mehr zwischen Haaren und Heu unterscheiden. "Aber genau das wollen sie doch alle von dir sehen! Du bist ja der Wahnsinn, wenn du es mal aus dir raus lässt! Ich wette, da hätte nicht einmal Mordred eine Chance! Stell dir vor, den stellst du vor allen bloß, dann bist du der held!"

Tommen wusste mit so viel Lob und Bewunderung nicht umzugehen. Wieder wurde er rot wie ein Bauernmädchen in der Hochzeitsnacht. Um von sich und seinem hochroten Kopf abzulenken, griff er nach einer Handvoll Stroh und warf es Nicolai ins Gesicht. "Spinner! Mordred würde mir den Arsch aufreißen, wenn ich mich bloß in seine Nähe wage!" versuchte er realistisch zu bleiben, damit er nicht noch größenwahnsinnig wurde. Außerdem war er sich ziemlich sicher, dass Nicolai ihn absichtlich gewinnen lassen hatte, damit er selbstbewusster wurde. Trotz dieser Gewissheit war er unendlich geschmeichelt von jener selbstlosen Geste.

"Erzähl nichts", lachte er heiter. "Das war großartig! Du bist wirklich eine Wucht... Richtig stark!"
Ein wenig bewundernd sah er zu Tommen auf, der sich als so viel fähiger erwiesen hatte als gedacht. Er wurde sogar ein wenig rot.

Tommen lachte noch eine Weile lang mit Nicolai, bis sein Lachen verstummte und er den Kopf schief legte. Aus diesen treudoofen Augen, die jeden Augenblick loszuweinen schienen, betrachtete er den anderen eindringlich. Dabei fielen ihm die ebenfalls geröteten Wangen auf, deren Ursache er zu ergründen versuchte. Nicolai war doch nicht etwa beschämt? Das wäre etwas ganz neues, deswegen so absurd, dass er den Gedanken sofort wieder verwarf. Bestimmt war er einfach nur von der Kabbelei überhitzt. "Danke" murmelte er schließlich benommen ohne weiter darauf einzugehen, da er sich sicher war, dass Nicolai verstand, wofür er sich bei ihm bedankte. Schließlich war er derjenige, der dem Blonden neuen Lebensmut eingeflößt hatte. Ja, Tommen lachte sogar wieder, was er eine gefühlte Ewigkeit nicht mehr getan hatte.

"Gern geschehen", lachte er.
Am liebsten wäre er den ganzen Tag bei Tommen gewesen und vielleicht noch länger. Gemeinsam mit seinem neuen Freund hätte er die Flucht von Caer Morhen gewagt. Doch der Plan mochte sich als besser erweisen, auch wenn es bis dahin noch dauern würde...
Gemeinsam lagen sie noch eine Weile nebeneinander, bevor sie sich für den Tag verabschiedeten. Allein wandelte Nicolai durch die Gänge der Burg und dachte dabei an Tommen, den er vorher noch nie hatte lachen sehen. So sah er gleich viel schöner aus.

(Auftritt Mordred, Elf oder Dain? xD)

(Zur Abwechslung mal die Elfennase :P)

Thranduil war völlig außer sich. Jemand hatte seiner Laute die Saiten durchschnitten, weswegen er nun durch das Schloss irrte auf der Suche nach Ersatz. Dabei kreuzte er ausgerechnet den Weg des verhassten Jungen, der ihm seit seiner Ankunft in Kaer Morhen ein Dorn im Auge war. "Nanu, sieh an. Wen haben wir denn da?" flötete seine melodiöse Stimme voller Hohn. "Was bist du nur für ein hässliches Ding" fuhr er fort, nachdem seine mandelförmigen Augen den Knaben von oben bis unten gemustert hatten als wäre er sich zum ersten Mal der Anwesenheit des Bengels auf dieser Burg bewusst.

(BOah!)

Er dachte noch an das Treffen mit Tommen. Irgendwie dachte er an nichts anderes. Verträumt ging er durch das Schloss und war überrascht, als ihm der dürre schwarzhaarige Elf plötzlich im Weg stand und keineswegs zu beabsichtigen schien, ihn durchzulassen.
Verduttz wartete er ab, bis die Elfennase (höhö) ausgeredet hatte und war überrascht über die Feindseligkeit des alten Freundes von Dain.
"Äh... danke... gleichfalls?", sagte er naserümpfend. Was hatte der denn für ein Problem? "Gut, dass Ihr keinen Umgang mit mir pflegen müsst, nicht wahr?"

(:DD)

"Du sagst es! Ich wäre allerdings um einiges zufriedener, wenn du auch mit Dain keinen Umgang pflegen würdest" antwortete er schnippisch wie eine Ziege, der man in den Euter gestochen hatte. Ein betrogenes Eheweib hätte nicht eifersüchtiger sein können. "Wenn du also den Wurm zwischen deinen Beinen behalten willst, dann rate ich dir, dich von Dains Bett fern zu halten!" zischte Thranduil ungewöhnlich giftig, was seinem eleganten Antlitz eine groteske Fratze verlieh.

"Ach, solche Drohungen bin ich gewont", antwortete der junge Lehrling nur locker. "Dain droht mir, mich von Mordred fern zu halten, MOrdred will mich sowieso tot sehen... Denk dir mal was Neues aus. Außerdem ist es ja nicht so als hätte ich drum gebeten! Klär das mit ihm selber, Elfenweib, ich habe keine Lust, mich da weiter einzumischen!"
Dass der Elf selber ein ausgebildeter Hexer war... das hatte er leider nicht recht mitbekommen, jung wie er aussah.

Thranduil bebte schier vor Zorn als er mit einem Elfenweib verglichen wurde. Er stampfte wütend mit dem Fuß auf und war im nächsten Moment schneller an Nicolai heran getreten als es das menschliche Auge registrieren konnte. Die schlanken, aber dennoch kräftigen Finger legten sich einer Schlinge gleich um die Kehle des Jungen und drückten ihn zeitgleich gegen das Gemäuer in dessen Rücken. "Ich kann ziemlich ungemütlich werden, wenn man sich mit mir anlegt. Ich gebe dir gerne eine Kostprobe davon", zischte das Spitzohr abgrundtief böse, ähnlich einer Natter, der man auf den Schwanz getreten war. Jedes Wort troff vor Gift, während er in seiner uralten Elfensprache einen Zauber sponn, der dem Burschen die Manneskraft rauben sollte. Hinterhältig grinsend erfreute sich Thranduil an seiner List noch während er von Nicolai abließ. Er konnte dessen dümmlich dreinblickendes Gesicht kaum erwarten, wenn er festellen musste, dass mit seinem Geschlechtsteil nichts weiter anzufangen war als sinnloses Gebaumel. Noch schadenfroher machte ihn, dass er der einzige war, der die Potenz des Bengels wieder aufblühen lassen konnte. Allein die Vorstellung, Nicolai auf den Knien betteln zu sehen, erfüllte ihn mit grenzenloser Genugtuung. "Tüdelü, Herzchen", verabschiedete er sich mit einer anmutig wirkenden Geste seiner grazilen Finger, die sich ebenso wie sein gesamter Leib mit einer filigranen Eleganz bewegen konnten, welche nicht von dieser Welt zu stammen schien.

"Tüdelü, Herzchen...", wiederholte Nicolai verächtlich, als der Elf verschwunden war. Was für ein ekelhafter Schmierlapp. Der junge Lehrling schüttelte ungläubig den Kopf. Nein, das musste er wirklich nicht haben. Gut, dass er sich mit einer dämlichen Drohung zufriedengegeben hatte.. auch wenn er sich fragte, wieso der Mistkerl auf einmal so zufrieden war....

Nach dem Treffen mit Tommen widmete sich der junge Hexer wieder seinen Büchern. In der Turmkammer, die er sich nun mit seinem Meister teilte, saß er an einem Arbeitstisch und ging die Schriften durch, wie es verlangt wurde. Draußen schneite es immer noch ununterbrochen und es war kalt. Geheizt wurde schließlich nur im Wohnraum seines Meisters. In seiner Kammer unter dem Dach des Turms fror er ebenso erbärmlich wie schon zuvor.