RE: ⤠Echoes of the past⤟ - 12

Eric

Josh hatte mir die Tür geöffnet. Es war Dunkel in seiner kleinen Kunsthalle, in der er viele Models fotografierte und seine Kunstwerke erschuf. Wahrscheinlich war er gerade wieder dabei, ein neues Kunstwerk zu kreieren, da seine letzte Ausstellung wirklich gut angekommen war. Sogar ein paar seriöse Magazine hatten um Shootings mit ihm gebeten, die nach mir schrien als Vernunft und Keuschheit, sondern nach Sex und Selbstvertrauen. Er hatte sich dies aber auch verdient. Seine Fotos waren genial und bald wollte ich mit Kylian ein paar Fotos machen, warum ich Josh darum noch nicht gebeten hatte, wusste ich nicht, denn mit Kylian wollte ich mir was langfristiges aufbauen. Vielleicht gab ich ihm deswegen die ganzen Freiheiten.
Als ich in der Halle seiner Schöpfungen stand, entdeckte ich Ethan und im Hintergrund ein Bild von unserem gemeinsamen Shooting, was mir immer noch eine Gänsehaut und ein klopfendes Herz bescherte. Ich schluckte stark, trat näher und legte zwei Finger unter sein Kinn und hob es sacht an.
Josh war verschwunden und plötzlich änderte sich das Bild. Unser Kuss wurde gezeigt. Ein Moment, den ich immer noch nicht glauben konnte. Ich blickte in Ethans Augen und sah ihn an. Was sollte das? Was hatten die beiden vor?
"Was wird das hier?" fragte ich an Ethan gewandt. Ich brauchte eine vernünftige Antwort, um diese Aktion einzuordnen.

Das Rauschen in den Ohren war laut und dämpfte seine Schritte, weshalb ich mir kurz erschreckte, als er mit einem Mal vor mir stand. Ich zuckte zusammen und hob den Blick erst, als ich seine Finger unter dem Kinn spürte.
Mein Lippen waren am zittern, während ich ihn ansah und kaum Luft bekam. Es fiel mir vor Aufregung so unglaublich schwer zu atmen und sein fragender Blick war unerträglich. Was hatte ich mir dabei gedacht? Ich war hier her gekommen ohne mir überhaupt Gedanken zu machen, was ich überhaupt sagen wollte und vor allem wie ich ihm das sagen wollte. Und nun stand er vor mir und verlangte nach Antworten. Antworten die ich zwar hatte, aber in keine Worte fassen konnte. Mein Gehirn war wir leer gepustet und ich hatte Angst vor dem Ausgang. Angst davor, das er mich zurück wies. Zumal ich darauf achten musste Kylian nicht zu erwähnen.
Wenn ich das tat, dann würde er mir vermutlich nicht mehr richtig zuhören und das wollte ich nicht. Auch mein Blick fiel kurz darauf auf das Bild mit dem Kuss. Es war wunderschön und beinhaltete so viel Gefühl. "Erinnerst du dich noch an unseren ersten Kuss? Also unseren aller ersten. Der Kuss hat für mich alles verändert. Ich...ich liebte dich schon damals. Das Gefühl war schleichend....und wurde immer stärker. Dennoch hatte ich immer im Hinterkopf das du meine Schwester heiraten würdest. Ich verdrängte meine Gefühle. Es war mein erster Kuss. Und dennoch konnte ich ihn nicht genießen.
Er hat mich überfordert. Ich wusste nicht ob er schön war oder nicht, weil du mich so erschreckt hast. Als dann alles den Bach runter ging, hörte man nichts mehr von dir. Es kam mir vor wie ein böser Traum. Du hast meine Schwester verraten. Mich geoutet....unfreiwillig und dann warst du weg. Als wäre es für dich nur ein Spaß gewesen. Und mit einem Mal bist du wieder da. Nach 5 Jahren. Ich hatte dich endlich überwunden. Und dann reißt du den Käfig in den ich mein Herz gesteckt habe wieder auf, wodurch es wieder anfing zu bluten. Im Käfig war es sicher und unverletzt, aber du hast es freigelegt. Ich wollte nicht wahrhaben, das ich dich vermisst hatte. Und dann hatten wir diesen Kuss.
Es war zwar nur ein Shooting, aber es war wie damals. Und dieses Mal hatte ich begonnen. Ich konnte ihn genießen. Konnte noch einmal erleben, was ich damals erleben durfte. Als mir das klar wurde, konnte ich nicht anders. Ich musste gehen. Die Nacht mit dir und der Sex....Das war so nicht geplant. Ich war überfordert mit dem was ich wirklich will. Dachte, das ich meine Familie...oder zumindest meine Schwester wieder will und ich sie mit dir eigentlich betrüge.
Aber....sie hat sich 5 Jahre nicht gemeldet. Und sie kann mich zwar wie einen Bruder lieben, aber....ich will mehr. Viel mehr. Und zwar von dir. Verstehst du. Ich will dich. Deine Liebe. Aber nur wenn sie echt ist. Ich überleb das nicht, wenn du mir jetzt sagst, das sie nie echt war und du das nur dachtest, weil du nicht alleine sein wolltest."
Ich sah ihn hoffnungsvoll an und betete, das noch nicht alles verloren war. Das ich ihm rüber bringen konnte was ich eigentlich sagen wollte. In dem Moment fiel mir ein, das da noch die entscheidenden Worte fehlten und ich hauchte leise "Ich liebe dich."

Ich lauschte Ethans Worte und war überrascht über so viel Ehrlichkeit und Emotionen. Ethan erzählte von seinen Gefühlen bei unserem ersten Kuss von vor 5 Jahren und dass er ihn nicht genießen konnte. Er hatte Recht, er war viel zu schnell vorbei und danach ging alles zu Bruch. Ich konnte ihm nicht zeigen, wie sehr ich ihn liebte und das ich ihn wollte und nichts davon ein Spiel war. Doch seine Familie hatte mir schnell klar gemacht, dass ich nichts mehr bei ihnen verloren hatte und seinen Sohn in Ruhe lassen sollte, auch wenn es mir verdammt schwer viel, hielt ich mich daran, was ein Fehler war. Das ich danach Ethan wieder sehen würde, auch wenn 5 Jahre vergangen waren, war es auch für mich ein Schock, aber auch eine weitere Chance, die jedoch nicht von allen akzeptiert wurden. Ethan eröffnete mir nun jedoch seine Fehler, was alles andere vergessen werden ließ. Ich legte meine Arme um seinen Körper, zog ihn an mich und legte sanft, schon fast zaghaft auf seine und genoss die diese Nähe mehr als die von Kylian.
Ich löste mich von ihm, sah ihm im die Augen und strich dabei über seine Wange.
"Meine Liebe zu dir war nie gespielt. Du warst der Mittelpunkt meines Lebens gewesen und ... wenn ich ehrlich bin, dass bist du es jetzt immer noch. Als du gegangen warst, dachte ich, dass ich nicht mehr atmen könnte. Ich wollte nicht wieder so leiden wie damals, konnte nicht noch einmal die Kraft aufbringen und hab mich damit abgefunden, dass du mich nicht wolltest. Kylian... ist nicht das was ich will. Nicht das, was ich gesucht habe. Dich kann einfach niemand ersetzten." gestand ich und zog ihn an meine Brust. Ich schloss die Augen und schmiegte mich an Ethan.
Josh wechselte erneut das Bild und dann war es da. Der Moment, indem wir uns gegenseitig ansahen und unsere Liebe so präsent zum Vorschein kam, dass es schon fast weh tut, wie dämlich wir uns verhalten hatten.
"Ich liebe dich auch ~" gestand ich ihm leise, wispernd ins Ohr.
Doch was nun? Konnte ich Kylian wirklich einfach verdrängen und Ethan den Platz freiräumen? Ich war gerade dabei mein Leben mit ihm zu planen, auch wenn sich einiges bei ihm verändert hatte. Er hielt mich mehr auf Distanz.
"Sag es ihm." kam nun Josh auf uns zu und lächelte mich an.
"Ethan, sag es ihm." bat er und legte uns beiden eine Hand auf die Schulter.

Ich war überrascht, als er mich so nah an sich zog und nicht von sich stieß. Da er sich so schnell auf Kylian eingelassen hatte, war ich wirklich der Meinung gewesen, das er ihn lieben würde. Mehr lieben als mich.
Ein kleines Glücksgefühl durchströhmte mich, als er mich erneut in den Arm nahm und ich schmiegte mich an ihr ran. Genoss die Nähe und hatte dennoch Angst, das ich mir das nur einbildete und er gleich nicht mehr hier wäre und alles nur ein Traum. Aber es war kein Traum. Er drückte mich an sich und ich mich an ihn, während Josh scheinbar wieder das Bild wechselte. Ich hatte es nur flackern sehen, weshalb ich nun aufsah und auf das Bild starrte.
Es war das Bild, welches er mir geschickt hatte. Welches ich, so dumm wie ich gewesen war, gelöscht hatte. Es zeigte ganz genau, wie ich mich fühlte. Das Bild war so viel ehrlicher, als ich. Seine Liebeserklärung die er mir ins Ohr flüsterte, ließ mich blinzeln.
Tränen liefen über meine Wangen, denn ich war so unglaublich glücklich. Es waren genau diese Worte die ich schon damals gerne gehört hätte. Als Josh auf uns zu kam und mich aufforderte ihm das mit Kylian zu sagen, kamen jedoch wieder zweifel auf.
Würde er mir glauben? Würde er es verstehen? Ich nahm dennoch allen Mut zusammen und sagte leise "Er...er verarscht dich. Er wollte nur dein Geld. Ich...ich war in einer Bar und hab einen Freund von Kylian belauscht. Der Typ hat anscheinend seinen Laptop mit nem Virus infiziert auf dessen Wunsch hin und der Typ hat von ihm dafür ziemlich viel Geld bekommen."
Jetzt war es raus und ich musste nur noch Erics Reaktion abwarten.

Was Ethan mir da erzählt, ließ mich vor ihm mit offenen Mund zurück. Kylian sollte mich die ganze Zeit nur ausgenutzt haben? Die Liebe nur vorhetäuscht? Es traf mich hart, aber es machte Sinn. Deswegen benahm er sich nun so komisch, distanzierte sich von mir und ließ mich nicht mehr an sich ran.
"So ein Miststück!!" äußerte ich mich derbe und ließ dabei Ethan los und fuhr mir verzweifelt durchs Haar.
"Fuck!! Ich bin so ein Idiot! Wie konnte ich nur glauben, dass er mich lieben würde. Er hat mich nur ausgenutzt." ärgerte ich mich und schüttelte über mich den Kopf. Ich brauchte Halt und schmiegte mich an Ethan, brauchte einfach diese Nähe und die Bestätigung, dass ich kein dummer alter Mann war, der sich so nach Liebe sehnte, dass er sich dabei so verarschen ließ.

Der Schock der sich auf seinem Gesicht wieder spiegelte ließ mich den Blick kurz senken und schlucken. Ich hatte ihm etwas eröffnet, was ziemlich unerfreulich war und auch bei mir für einen fahlen Beigeschmack sorgte.
Das war nur passiert, weil ich einen Rückzieher gemacht hatte und er sich versucht hatte neu zu orientieren. Ein Klos bildete sich in meinen Hals und mehr als ihn in den Arm nehmen, als er sich an mich schmiegte konnte ich nicht.
Ich konnte nicht wieder gut machen, was ich damit ausgelöst hatte. Das einzige was wir tun konnten, war höchstens uns an ihm zu rächen. Wir müssten uns hin setzen und uns einen Plan überlegen, aber jetzt wollte ich erst einmal gut machen, was er durchlebt hatte. Wollte ihm zeigen wie gewillt ich war, das ganze ernst zu nehmen. Beim letzten Mal war ich sehr zurück haltend gewesen, da ich krank war, aber ich wollte ihm zeigen, das ich auch anders konnte.
Kurz leckte ich mir über die Lippen bevor ich den Kopf nur leicht bewegte, bis meine Lippen sein Ohr berührten. Kurz atmete ich gegen dieses, bevor ich leise hauchte "Lass uns einen Schlachtplan schmieden, aber ...ich möchte dich. Bitte." Dieser Mann der nun gerade in meinen Armen lag, konnte sich unglaublich glücklich schätzen, denn er war der einzige, von dem ich wollte, das er sich in mir verewigte.
Dennoch ließ ich mich nicht einfach so reiten. Ich würde ihm zeigen, das ich nicht nur einfach da liegen konnte. Ich zog mich leicht zurück und lächelte ihn an. "Ich will dich spüren." hauchte ich und zog ihn dann einfach zur Tür. Joshua grinste ich einfach nur an und winkte, bevor ich mit Eric verschwand.

Ich folgte Ethan, war jedoch immer noch total am Ende. Wie konnte ich nur so dämlich sein, so blind voller Liebe. Nun, liebte ich Kylian wirklich? Wenn ich ihn geliebt hätte, dann wäre es mir nicht so einfach gewesen Ethan zu verzeihen und ihn zu küssen. Ethan war jedoch meine große Liebe, der Mann, der einfach zu mir gehörte. Natürlich wollte ich es mit ihm versuchen, Ethan vergessen doch das Schicksal hatte andere Pläne und ließ zu, dass Ethan zufällig dieses Gespräch mitbekam und meine Augen öffnete. Ich hätte niemals gedacht, dass er mich so verraten konnte. Alles war nur gespielt, was mich wirklich erschütterte. Als wir im Auto saßen, konnte ich einfach noch nicht los fahren. Ich war immer noch zu perplex.
"Ich kann das nicht, Ethan. Ich liebe dich, aber ich kann nicht so tun als würde meine Welt nicht von Kylian zerstört werden. Wer weiß, was er gerade tut. Wahrscheinlich räumt er meine Konten leer und tut so, als wäre ich es, der dies tut. Tut mir Leid, aber ich kann noch nicht mit dir zusammen sein, solang ich nicht gewissheit habe. Du hast gesagt, dass wir einen Schlachtplan brauchen. Ich will keine Rache, nur Gerechtigkeit." sagte ich und holte aus meiner Jackentasche mein Handy und rief einen Bekannten von mir an.
"Hallo Geritt, ich brauche deine Hilfe." gestand ich und erklärte ihm die Situation. Geritt Bishop war ein extrem erfolgreicher IT Experte und Hacker. Mit seiner Firma hilft er anderen Unternehmen vor Angriffen, bereinigt diese nach einem Angriff oder schreibt selber Programme. Er sollte gegen einer vereinbarten Summe, meinen Computer hacken und absichern, zugleich jedoch die Kamera einschalten und Kylians miese Tat aufzeichnen, damit ich einen Beweis vor der Polizei hatte.
Als ich aufgelegt hatte, blickte ich zu Ethan und legte meine Hand auf sein Knie.
"Kann ich heute bei dir schlafen? Wahrscheinlich wird Kylian sich diese Chance nicht entgehen lassen, wenn ich nicht Zuhause bin und ... ich möchte auch nicht alleine in einem Hotelzimmer schlafen." gestand ich. Ethans Nähe war alles was ich jetzt brauchte.

Ich hatte schon auf dem Weg zum Auto gemerkt, das Eric abwesend war und eigentlich so gar nicht auf meine Worte reagiert hatte. Als wir dann zusammen im Auto saßen zog sich bei seinem ersten Satz kurz mein Herz zusammen, denn ich hatte Angst, das er es sich anders überlegt hatte.
Erst die Worte danach entspannten mich wieder und mir ging auf, was es wirklich hieß, das Kylian ein Virus programmieren hatte lassen. Ich sah auf meine Hände und sagte nichts, während er telefonierte.
Verstand, das es wichtig war, das er den Mistkerl aufhielt, damit dieser das nicht vielleicht noch bei anderen durch zog. Ich atmete tief ein. Gerechtigkeit. An so etwas dachten gestandene Männer. Im Gegensatz dazu fühlte ich mich gerade wie ein Kind. Rache.
Wieso hatte ich überhaupt daran gedacht? Kurz sah ich aus dem Fenster und wartete bis er fertig war. Für einen Moment war ich leicht abwesend und zuckte kurz zusammen, als er seine Hand auf mein Knie legte. Ich wandte ihm den Blick zu und nickte.
"Wir müssen dafür aber in die nächste Stadt. Ich....ich bin umgezogen. Wir müssen aber nicht. Können zur Not auch zusammen in einem Hotelzimmer schlafen, wenn du hier sein willst." Meine anfängliche Erregung war verschwunden.
Gerade jetzt wollte ich einfach nur in seinen Armen liegen und darüber nachdenken, das ich mehr nachdenken musste in seiner Nähe. Mir mehr Gedanken machen musste darum was gerade vor sich ging. Bedachter Handeln.

"Ein Hotelzimmer mit dir zusammen wäre mir wirklich lieber. Solange es für dich natürlich keine Umstände macht. Und dann wirst du mir alles erzählen. Ich will verstehen, wie du dich gefühlt hast." gestand ich und startete dann den Motor und schnallte mich an. Als auch Ethan sich angeschnallt hatte, legte ich den Gang ein und fuhr los. Ich fädelte mich in den Straßenverkehr ein und lotste uns zum nächste besten Hotel. Dort hielt ich vor der Tür an und ließ den Pagen mein Auto wegfahren. In meinem Anzug und mit Ethan neben mir, betrat ich das 4 Sterne Hotel, an das ich vorbei gefahren war und sofort auserwählt hatte, um eine Nacht mit Ethan hier zu nächtigen.
An der Rezeption fragte ich nach einem Zimmer mit einem Doppelbett für eine Nacht und hatte Glück, dass noch ein paar Zimmer frei waren. Ich bezahlte sofort das Zimmer mit Frühstück und nahm den Schlüssel entgegen.
"Möchtest du vorher noch was Essen oder sollen wir uns aufs Zimmer etwas bringen lassen?" fragte ich an Ethan gewandt und schlug mit ihm den Weg zu den Fahrstühlen an. Bevor ich jedoch auf den Knopf drückte, konnten wir noch den Gang hinunter laufen und zum Restaurant gehen, um uns dort den Bauch vollzuschlagen. Ganz Ethans Entscheidung.

Ich schüttelte nur ruhig den Kopf, denn es störte mich nicht mit ihm im Hotel zu bleiben. Ich war eigentlich sogar recht froh, wenn wir nicht mehr zu lange fahren mussten. Und für morgen konnte ich mich sicher noch einmal krank melden, hatte ich dem Chef schon erklärt worum es ging.
Zumindest einen Teil hatte ich ihm erzählt. Und zwar den, das mein Freund verarscht wurde und ich ihm helfen musste, das er nicht noch mehr Geld verlor. Ronan, der mir schon nach dem ersten Tag angeboten hatte ihn beim Vornamen zu nennen, hatte mir das ok gegeben.
Ich sollte mich nur jeden Tag melden, denn solche Typen konnten wohl nicht ungefährlich sein, wenn man ihnen auf die Schliche kam. Ich hoffte nur, das der Typ nicht gefährlich war und sich einfach festsetzen ließ.
Schnell schnallte ich mich an, damit er auch endlich los fahren konnte und sah nach draußen, beobachtete wie die Autos an seinem vorbei zogen. Als wir ausstiegen, sah ich zum Hotel und staunte nicht schlecht. In so einem Hotel, hatte ich bisher nur ein einziges Mal geschlafen.
Da war das Shooting außerhalb und das Hotel war bezahlt worden. Nun mit ihm noch einmal in so einem Hotel zu schlafen, ließ mich vor Aufregung doch ein wenig nervös werden. Vor allem wenn ich daran dachte das ich ihm alles erzählen sollte. Aber was war für ihn alles?
Hatte ich ihm nicht schon einiges erzählt? Vor allem wie ich mich gefühlt hatte? Ich folgte ihm und antwortete dann "Lass uns bitte im Zimmer essen. Ich mag grad nicht unter andere Leute gehen. Dann können wir auch ungestörter reden."
Im Aufzug lehnte ich mich mit einem Mal mental erschöpft an ihn und schloss die Augen.

Im Aufzug legte ich meine Arme um Ethan und hielt ihn fest. Er war Müde und Erschöpft vom ganzen Gefühlskarussell Ich verstand ich recht gut, denn mir ging es ähnlich wie ihm. Am liebsten wäre es mir, wenn wir was Essen würden und dann direkt ins Bett gehen würden. Vielleicht würde ich ein Bad mit Ethan noch in Erwägung ziehen, doch für Sex war ich einfach nicht in Stimmung. Diesen Moment sollten wir uns aufheben, wenn das mit Kylian geklärt war.
In der 4 Etage angekommen, lief ich den Gang entlang und blieb vor unserem Zimmer stehen. Ich öffnete das Zimmer mit dem Schlüssel und schloss die Tür hinter uns und brachte Ethan zum Bett.
"Auf was hast du denn Appetit?" fragte ich meinen süßen Schatz und streichelte ihm über seine Wange. Ethan war einfach ein Traum. Wie hätte ich jemals ohne ihn glücklich werden können? Genau! Nie!
"In meinem Leben hat einfach kein anderer Mann Platz. Nur du! Du gehörst einfach zu mir." gestand ich ihm und küsste ihn zaghaft.
"Ich bestell uns jetzt etwas zu Essen. Du kannst dich ja etwas hinlegen. Wird bestimmt ein bisschen dauern." erklärte ich und lief zur Kommode neben der Tür und nahm das Telefon zur Hand und rief bei der Rezeption an und bestellte etwas zu Essen.

Es tat gut, das er mich in den Arm nahm und ich schmiegte mich mit Absicht noch ein wenig mehr an ihn, bevor wir aus den Aufzug steigen mussten um zum Zimmer zu gelangen. Dort angekommen gähnte ich tatsächlich müde und zuckte dann einfach nur mit den Schultern.
"Egal was. Aber nur eine kleinigkeit." murmelte ich und ließ mich dann wirklich auf dem Bett nieder. Ich ließ mich nach hinten fallen und starrte zur Decke hinauf.
Die Stimmung war gedrückt und obwohl ich wusste, das es nicht mit Absicht war, hatte ich das Gefühl wieder hinter einem anderen Mann anstehen zu müssen. Und das nur, weil der Typ sich wegen dem Geld an Eric ran gemacht hatte.
Wütend rollte ich mich auf den Bauch und blieb mit dem Gesicht ins Bett gedrückt liegen. Verdammt ich benahm mich wie ein Kind, das sich mit einem anderen um sein Lieblingsauto stritt und dem die Lehrerin gesagt hat, er müsste auf das Auto warten, bis der andere fertig mit Spielen war.
Dabei wollte ich mich gar nicht so benehmen. Hatte ich mich nicht noch zuvor entschieden, das ich mich nicht so benehmen würde?
Das ich bedachter handeln würde und nachdenken würde? Das ich ihm auch noch anders zeigen konnte das ich ihn liebte und das der Sex noch Zeit hatte?
Dennoch war ich frustriert und wollte nicht das Eric dies merkte. Er sollte nicht den Teufel in mir sehen, der es nun auf Teufel komm raus provozieren wollte, das er mit ihm schlief.
Ich wollte ihn, aber nicht, wenn er gar nicht anwesend war. Wenn er über etwas ganz anderes nach dachte.

Nachdem ich das Essen bestellt hatte, kehrte ich zu Ethan zurück und schmunzelte über seine komische Schlafposition. Ich setzte mich auf die Kante und legte eine Hand auf seinen Oberschenkel.
"Möchtest du lieber schlafen oder noch ein bisschen mit mir reden?" fragte ich und sah zu ihm nach hinten.
"Du hast mich einmal gefragt, warum ich dich liebe. Darauf kann ich dir immer noch keine Antwort geben, aber ich kann mit Sicherheit sagen, dass ich dich liebe, weil du du bist. Das hört sich vielleicht schwachsinnig an, aber mehr kann ich dir auch nicht sagen. So wie du bist, so bist du perfekt und so liebe ich dich auch." gestand ich ihm und lächelte ihn an.
"Darf ich mit kuscheln oder muss ich mich alleine ins Bett legen?" fragte ich und legte mich zurück und blickte ihn an, als er ein wenig den Kopf gehoben hatte.
"Was geht in deinem Hirn bloß vor?" fragte ich und stupste ihn an der Stirn an.

Ich drehte den Kopf so weit, das ich ihn mit einem Auge ansehen konnte, als ich seine Hand auf meinem Schenkel spürte und seufzte leise. Er hatte gerade essen bestellt und dieses würde sicher bald kommen und er wollte schlafen.
Kurz schmunzelte ich und lauschte dann seiner eigentlich total verwirrenden Erklärung warum er mich lieben würde. Die für mich jedoch so gar keinen Sinn ergab. Aber es war mir egal, denn die Hauptsache war eigentlich nur, das er mich liebte.
Als er sich neben mich fallen lies und mich ansah drehte ich den Kopf und hob diesen an, damit ich ihn dann doch ein wenig besser betrachten konnte. Ich rückte näher an ihn ran und griff nach dem Finger den er mir gegen die Stirn stupste.
Ich biss in diesen und grummelte leise. "Wieso solltest du nicht mit mir im Bett zusammen liegen dürfen. Aber schlafen ist nicht. Du hast essen bestellt und das wird bald kommen. Aber kuscheln können wir."
Ich schmiegte mich an ihn und atmete leise aus. "Was in mir vor geht? Was sollte da schon vorgehen?" fragte ich ausweichend und versuchte ihn mit kuscheln abzulenken. Ich wollte ihm nicht erzählen über was ich alles nachgedacht hatte, da es sowieso Schwachsinn war.
Er liebte mich und kam mit mir zurecht. Auch wenn ich mich ab und an wie der größte Idiot benahm.

Ich akzeptierte es, dass Ethan nicht darüber reden wollte. Es fiel nicht jedem so leicht, über seine Gefühle zu sprechen. Also ließ ich zu, dass er mit mir kuschelte und schloss dabei meine Augen.
"Wir werden das Klopfen schon nicht überhören. Aber ein bisschen Ausruhen können wir uns schon." sagte ich und strich ihm durch sein Haar und lächelte selig.
Als es doch recht schnell an der Tür klopfte, erhob ich mich und öffnete für den Zimmerservice die Tür und ließ den Mann den Wagen ins Zimmer schieben. Darauf befand sich das Essen, Wein und andere Getränke. Ich steckte ihm etwas Geld zu und bedankte mich freundlich bei ihm. Er verschwand aus dem Zimmer und ließ uns wieder alleine.
"Ich hab uns ein Steak bestellt, dazu Pommes und einen Salat, Hähnchenbrust mit Pasta und ein Dessert." nannte ich ihm die gewählten Menüs. Ich nahm ein Weinglas vom Wagen und schenkte mir ein halbes Glas voll. Kurz roch ich an dem Wein, nippte am Glas und schmunzelte. Der Wein war köstlich und wahrscheinlich würde ich mir heute die ganze Flasche gönnen.
"Möchtest du auch?" fragte ich und deutete auf den Wein.